Angel

~ 62. Kapitel ~

Hand in Hand liefen wir in den Raum, wo Melody lag.

"Hier! Raum 113", rief Cameron und lief weiter, während er mich hinter sich zog.

-"Wir sind da!", rief ich verschnauft und bemerkte leider erst viel zu spät, dass Melody's Babies nicht da waren. Mum, Sam, sogar Cameron's Eltern saßen um Melody und sahen uns fragend an.

"Aber wo sind denn die Babies?", fragte Cameron, der genau so verwirrt wie ich schien.

-"Sie werden noch untersucht. Aber Gegenfrage: Hattest du endlich die Eier sie zu fragen?", fragte Melody grinsend und ich rollte meine Augen.

"Sie was zu fragen?", hörte ich Mum's Stimme, die verwirrt zwischen Cameron und mir sah.

Die Situation war einfach so peinlich, wie wir verschnauft in den Raum, voll mit unseren Familien, ich in Pennerlook, Hand in Hand mit Cameron, rein liefen und alle keine Sekunde von und wegsahen.

"Wir sind jetzt ein Paar.", sagte Cameron stolz und ich wartete auf Mum's Reaktion.

-"Ha! Ich habs gewusst! Walter, wir kriegen einen Kaffee von dir. Schlag ein Caroline.", meinte Mum, woraufhin meine sie und Cameron's Mum einschlugen. Was lief hier eigentlich?

"Unsere Eltern haben gewettet, dass ihr beide zusammenkommt.", meinte Sam, weshalb er nur einen verächtlichen Blick von seinem Vater, Walter bekam.

Ich seufzte kurz auf und lehnte meinen Kopf an Cameron. Ein Babyschrei riss mich aus meinen Gedanken und ich bemerkte, dass zwei Krankenschwestern, jeweils mit einem Baby in der Hand den Raum betraten.

Sie sahen so wunderschön aus.

"Das ist der Junge.", meinte die erste Krankenschwester und überreichte den Kleinen Sam, welcher ihn liebevoll ansah.

-"Und das ist das Prinzesschen.", sagte die andere, als sie das Baby in Melody's Arme legte.

Es sah so süß aus, wie Sam und Melody ihre Kinder hielten und unsere Familien fröhlich um sie saßen.

Ich ließ Cameron's Hand aus und ging zu meiner Schwester.

"Und wie nennt ihr eure Zwillinge?", fragte ich, als ich in die himmelblauen Augen des Mädchens sah.

-"Skyline, mit den himmelblauen Augen und dem warmen Herzen einer Heldin.", fing Melody an.

"Und Skander, mit den honigbraunen Augen und dem Herzen eines Kämpfers.", fuhr Sam fort.

Skyline und Skander, meine kleine Nichte und mein kleiner Neffe. Kurz vor den Tränen nahm ich Skyline in den Arm und strich ihr mit dem Zeigefinger über die Wange. Warum müssen Neugeborene immer so fett sein?, dachte ich mir und musste mir ein Grinsen verkneifen. Danach gab ich Melody ihre Tochter wieder und sah zu Skander. Er war um einiges schwerer als Skyline und grinste überglücklich.
Als ich ihn im Arm hielt, spürte ich Cameron's Körper dicht hinter mir und sein Atem kitzelte mich an der Halsbeuge.

"Bitte versprecht mir, dass ihr noch keinen Kinderwunsch habt.", sagte Mum und kicherte.

-"Nein, Cameron benötigt schon doppelt so viel Aufmerksamkeit als Skyline und Skandar zusammen.", scherzte ich und drückte Cameron einen Kuss auf seine Wange, weil er gespielt traurig zu schmollen begann.

Als ich mein Handy vibrieren spürte, gab ich Sam seinen Sohn wieder und verließ den Raum.

"Hallo?", fragte ich verwirrt, da ich die Nummer nicht kannte.

-"Hey ich bin's, Calvin. Sei um 20 Uhr am Flughafen, der Flug ist um 22:15."

Da schoss es mir durch den Kopf, ab heute Abend würde ich für ein halbes Jahr nach Beverly Hills fliegen um bei dem Film mitzuspielen. Wer hätte gedacht, dass ich mal Schauspielerin werde?

"Ist gut, danke."

Gleich nach dem ich aufgelegt hatte, vibrierte mein Handy erneut, diesmal mit einer anderen unbekannten Nummer.

"Hallo?", fragte ich erneut und spürte Cameron's Arm um meinen Bauch.

-"Sparks hier. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass das Haus leider nicht mehr zu Verkaufen ist. Es wurde eingebrochen und im Keller muss einiges renoviert werden."

"Vielen Dank, wiederhören.", summte ich in mein Handy. Mir war das scheiß Haus egal. Ich würde doch nicht in dem Haus leben, in das mich Tom fast vergewaltigt hätte.

-"Wer war das?", fragte mich Cameron.

"Nur die Maklerin, das Haus wird doch nicht verkauft.", erzählte ich ihm.

-"Wann musst du denn am Flughafen sein?"

"Um 20 Uhr."

Ich sah auf meine Handyuhr, die gerade 10:44 anzeigte. Da ich noch nicht gepackt hatte, verabschiedete ich mich von den anderen und bat Cameron mich nach Hause zu fahren.