"Danke für die Suppe." Meine Stimme war besser geworden, aber ich konnte mich trotzdem nicht vom Arzt drücken.
-"Hab ich doch gerne gemacht. Jetzt zieh dir was an, ich fahre dich zum Arzt."
Ich seufzte und stand langsam auf, danach stampfte ich ins Zimmer und zog mir eine Jogginghose und einen dicken Pulli über meine Sachen.
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"Hab ich schon erwähnt, dass ich dich hasse?"
Er grinste und legte seine rechte Hand auf meinem Oberschenkel. Wir saßen gerade im Wartezimmer und das schon seit einer ganzen Stunde.-"Wenn sie dich nicht als nächstes dran nehmen, dann sorge ich höchst persönlich dafür, dass du dran kommst. Wenns sein muss, mit Gewalt!"
"Nein, dann ist das ein Zeichen, dass ich keinen Arzt brauche um gesund zu werden."
"Angel Roberts.", hörte ich eine Frauenstimme.
Als mein Name fiel, hielt ich meine Hände links und rechts an der Lehne fest. Mein Herz raste wie wild und meine Hände begannen zu zittern. Ich sah hinauf zu Cameron, welcher mir seine Hand ausstreckte.
"Ich bleib bei dir."
Ein Lächeln entglitt mir und ich schaffte es endlich nach einer halben Ewigkeit aufzustehen."Hallo Angel. Bist du groß geworden.", stellte der Arzt fest. Das letzte mal als ich dort war, war ich wie alt? 3? 4? Ich hatte damals Windpocken und Mum hatte mich hergeschleppt.
"Was fehlt dir, Liebes?", fragte der Doktor und ich schaute direkt zu Cameron, der lässig an der Wand lehnte.
-"Wenn Sie erlauben, rede ich heute für Angel.", begann er. -"Sie hat sich erkältet, ihr Hals schmerzt, auch beim Schlucken und ich denke, sie hat Fieber."
Ich sah ihn mit großen Augen an und dachte an damals, als Mum immer dem Arzt mitteilte, was mir fehlte. Lächelnd sah mich Cameron an und stellte sich neben mich. Ich saß auf einer hohen Liege, die mit weißem Papier bezogen war.Der Arzt untersuchte mich und stach mir eine Nadel durch den Zeigefinger um etwas Blut abzunehmen. Meine andere Hand hielt Cameron fest, wessen Hand ich beim zucken fest drückte. Ich hasste diesen Jungen so sehr dafür, dass er mich hergebracht hatte. Aber irgendwie war ich ihm auch dankbar, da ich mit seiner Hilfe meine Angst überwinden konnte. Ja ich hasste Ärzte, weil ich schlicht weg einfach Angst hatte.
Nach bisschen Warten gab der Arzt Cameron einen kleinen Zettel, worauf er die Medikamentennamen darauf geschrieben hatte.
Cameron zwinkerte mir zu, nachdem ich mich vom Arzt verabschiedete und neben ihm zum Auto ging.
"War doch garnicht so schlecht oder?", fragte Cameron grinsend, als wir im Auto saßen.
-"Mein Finger tut weh und ich hab noch immer Halsschmerzen, also doch.", sagte ich kalt.
"Ich weiß was gegen Halsweh hilft.", meinte er plötzlich. Ich sah ihn ungläubig an.
-"Und du Bastard sagst mir erst jetzt, nachdem ich mich überwunden hatte zum Arzt zu gehen, was gegen Halsweh hilft. Was ist es huh? Tee? Suppe?"
"Spermien." , sagte er grinsend und ich schlug auf seinen rechten Oberarm. Dieser Lappen erlaubte sich auch noch Späßchen.
An der Apotheke blieb er kurz stehen und kam mit einer Tüte wieder zurück.
"Hier, deine Medikamente, meine todkranke Gefährtin."
-"Ich bin nicht deine Gefährtin! Aber danke, du bist trotzdem ein Wichser." Ich beschimpfte ihn in letzter Zeit viel mehr als sonst.
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Melody war damit beschäftigt, mit ihre Freundinnen, für die Schule zu lernen. Ich lag oben und schluckte meine Letzte Tablette für den Tag. Langsam schlossen sich meine Augen und ich versank in den Schlaf.
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Angel
Teen Fiction|"Nein verdammt nochmal, ich bin kein Engel!", schrie ich ihn an. Warum lassen sich alle von meinem Aussehen und Namen täuschen? Nur weil mein Name Angel ist, heißt das nicht, dass ich auch wirklich ein Engel bin. Seit 17 Jahren werfen mir die Leut...