Dämonin Dolorea gesellt sich uns wieder. Sie kennt Ruvis schon und hat keine Angst vor ihm.
„Stanley, wir müssen noch einen Stundenplan für nächste Woche schreiben." Makota nickt in Richtung Gang.
Stanley steht halb auf und gibt mir noch einen Kuss auf die Stirn bevor er sich zu den anderen gesellt.
Die drei Jungs gehen.
Das wär unvorhersehbar. Kann ich das zulassen? Ich weiss nicht. Irgendwas kribbelt in meinem Bauch.
Da bleiben nur noch Dolorea und ich.
Sie starrt mich an.
Sowohl auch ich sie.
„Er mag dich ganz besonders."
Ich schüttle lächelnd den Kopf.
„Ach , übertreib nicht. Das machen Jungs nunmal ohne nachzudenken. Das kenne ich von meinem Bruder."
Ihr Blick wird ernster.
„Nein, wirklich. Er mag dich."
Auch mein Lächeln verschwindet.
Ich seufze und war dabei Stanley zu folgen.
Tatsuno läuft vorbei doch stoppt und macht den Rückwärtsgang.
Dolorea war auf einmal in ihrem Käfig.
Wie hatte sie das so schnell geschafft?
Verwundert mustert er die Zelle mit suchendem Blick.
„Wie konntest du Stanley einfach so gehen lassen?" „Ich habe nichts getan." Sein Blick haftet nun auf mir. Zufrieden sieht er ja nicht aus aber wie soll er denn sonst aussehen.
Ein Mann mit ausgeprägten Aggressionsproblemen.
Er macht die schon offene Gittertüre auf und reicht mit einer Hand nach mir, packt mich am Arm und zerrt mich mit.
Verzweifelt schaue ich zu Dolorea zurück. Sie sitzt mit gesenktem Kopf da. „Deine Folterstunde ist gekommen, Püppchen!" Er scheint extrem wütend auf mich zu sein.Die Türe des Folterzimmers geht blitzschnell auf. Ich werde auf einen OP-Tisch gedrückt und gefesselt.
Die Stahlfesseln sehen uralt aus aber haben kein Stück an Qualität verloren.QUALität.
„Das können sie nicht mit mir machen!" schreie ich und rüttle wie wild an den Fesseln.
Er ignoriert mich und holt ein Assistententischchen auf denen Messer, Scheren und andere Operationswerkzeuge liegen. „Du warst unartig. Es wird Zeit, dass ich dir etwas Artigkeit unter die Haut bringe."
Mit einem gekränkten Lächeln nimmt er das Skalpel und ritzt mir ein Kreuz auf die Stirn.
Ich unterdrücke das Schreien, denn es könnte wieder zu einer seiner Wutausbrüche gelangen wodurch er mir mit Sicherheit mehr schaden wird.
„Welches Muster würde dir stehen?"
„Nein! Mir passt kein Muster!" schreie ich aus voller Kehle. Er nähert sich mit dem Skalpel an meinen Hals. Wenn er jetzt den Schlussstrich zieht, war's das.„Stanley!" rufe ich verzweifelt.
„Er wird nicht kommen, Süsse."
Ich ignoriere Tatsuno's Worte und starre mit weit aufgerissenen Augen auf die Tür. Das Blut, das von meiner Stirn runterkullert, fliesst beinahe in mein Auge.
Er streift die Klinge dicht an meinem Hals, runter zu meinem Schlüsselbein. Mein Atem wird immer schneller worauf er Gefallen findet.
Plötzlich geht die Türe ruckartig auf.
„Tatsuno!" ruft eine Frau im Stress.
Es ist Anaya.
Tatsuno knallt das Skalpell auf das Tischchen und greift nach der Pistole.
„Näher dich nicht!" droht er ihr mit einem Wutpegel höher als ein Hochhaus. Als Anaya mein blutendes Gesicht sieht, fängt sie an: „Dolorea! Du..."
Sie fällt in Ohnmacht.
Tatsuno wendet sich wieder zu mir.
„Entschuldige. Wollen wir weiter machen?"
Wie ich sein Lächeln hasse.
Er reisst mein Kleid auf.
„Ich finde, dass ein gothisches Muster, auf deinem perfekten Bauch, noch ansehbarer scheint."
Er ritzt mir ein Muster in die Haut und scheint dabei äusserlich viel Spass zu haben.
Plötzlich taucht er tiefer mit dem Skalpell ein. Ich schreie auf.Nach einer Viertelstunde, gefühlte Ewigkeit, ist er fertig. Mein Gesicht ist total klebrig von der Mischung aus Blut, Schweiss und Tränen.
„Das hast du gut gemacht. Ich hole dir gleich ein neues Kleid und dann kannst du essen gehen."
Er legt das Skalpell neben mir hin und verschwindet.
Mein Atmen wird immer schneller.
Wieso hört mich Stanley nicht? Wo ist er bloss? War er nicht immer da, wenn ich ihn brauchte?
Nach einer kurzen Zeit kommt er wieder mit einem blutroten Kleid.
Er entfesselt mich und zieht mich vom Tisch. „Was du dir alles erlaubst." seufzt er und tupft mir mein Gesicht, sowie meinen Bauch mit Wasser sauber. Bei jeder Berührung zucke ich zusammen. Das Wasser brennt wie die Sau. „Ich möchte Stanley hier haben." Er hört mit dem Getupfe auf worauf unsere Blicke sich treffen.
„Ich weiss. Ich werde dich gleich zu Stanley bringen."
Seine Stimme klingt ungewöhnlich ruhig.Als er das weisse, jetzt rote Tuch wieder in die Schüssel voll Wasser legt, befiehlt er mir aufzustehen.
Wo geht es jetzt hin?

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Dollphotographer
Mystery / ThrillerDolorea, 17, jung und ahnungslos. Yamato, ihr grosser Bruder, ist der Einzige aus der Familie, nachdem ihre Eltern auf der Reise nach Venedig wegen eines Flugzeugabsturzes umkamen. Als sie in ihrer neuen Schule sich einigermassen zurechtfand, war da...