Ich wusste nicht, dass du so dreckig bist

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Die Türe wird gewaltsam aufgetreten und es erscheint ein Rivus.
Erschrocken rutsche ich von Stanley weg und starre Rivus mit grossen Augen an.
„Dolo! Ich habe mir schon so grosse Sorgen gemacht! Du musst jetzt kommen oder es passiert etwas schlimmes mit dir!"
Das klang jetzt ehrlich gesagt total gespielt.
Er meint es nicht ernst aber dennoch traue ich ihm. Also stehe ich auf und laufe aus der Türe.
„Danke Stanley! Wir reden später weiter ja? "
Es kommt keine Reaktion von ihm.
Ich wünschte mir nur dass die beiden sich ertragen.
Schliesslich hat er keinem etwas getan. Bis jetzt?
Rivus packt mich am Handgelenk und schleift mich in eine grosse Halle.
„Wieso der Speisesaal?"
Meine Frage ignoriert er gekonnt und lässt sich nichts anmerken.
Er tretet die Türe voller Wucht auf und wirft mich gleich rein.

Hinter sich schliesst er die Türe mit einem lauten Knall und kommt auf mich zu.
Ich sitze auf dem Boden und reibe mir meinen, vor Schmerz brennenden, linken Handballen.
Der Boden ist auch nicht der meist polierte.
„Welch Mädchen, so bös." sagt er und schaut auf mich runter.
„So bös, dass ich glatt meine dunkle Seite entblöss."
Was redet er da?
Ich merke wie mein ganzer Körper anfängt zu zittern.
Aber es kommt schlimmer.
Auf einmal drückt er meinen Oberkörper auf den steinharten Boden und bückt sich über mich.
„Rivus."
Er presst seine Lippen auf meine.
Vor Schock kommt von mir keine andere Idee als es mir gefallen zu lassen.
Seine eine Hand gleitet runter zu meinem Bauch und ist fast dabei sich unter meinem Oberteil zu verkriechen. Schnell drücke ich seine Hand weg und drehe meinen Kopf zur Seite.
Er löst sich widerwillig vom Kuss und funkelt mich drohend an.
„Habe ich dir jemals die Erlaubnis gegeben, dich von mir zu distanzieren?"
Rivus packt meine Handgelenke und pinnt sie über meinen Kopf.
Wieder geht er auf einen Kuss ein.
Und so leiderweise auch ich. In was habe ich mich hier mit eingezogen?
Wieso wollte ich nicht auf Stanley hören?
Aber da seine Gehirnzellen vielleicht gerade spinnen oder etwas in der Art nehme ich es ihm nicht so übel.
Es ist ja nur ein Kuss...

Er leckt mit der Spitze seiner Zunge meine Unterlippe und fragt mich somit ohne Worte nach Einlass. Ich hebe mein Knie, versuche ihn weg zu drücken und wollte um Hilfe schreien.
Genau in dem Moment, als ich ihn zurückweisen möchte, nimmt er dies als Gelegenheit und füllt meinen Mund mit seiner warmen, nassen Zunge.
Ich habe so etwas noch nie gemacht!
Er ist doch mein Verantwortlicher? Wieso tut er sowas?
Tränen wandern in meine Augenwinkel. Ich fühle mich dreckig und schäme mich dafür.
Er soll aufhören!
Immer mehr Tränen kommen als er den Kuss vertieft.
Er löst sich langsam von mir und seine Miene verändert sich im Handumdrehen.

Besorgt und erschrocken zur gleichen Zeit blickt er in meine weinende Visage.
„Oh nein." haucht er und putzt mit seinem Handgelenk seinen, mit Speichel benässten Mund.
„Was habe ich dir nur angetan? Hör auf zu weinen!" Er steigt von mir runter und versucht verzweifelnd mich zu trösten was ihm sehr schwer fällt.
„Ich wollte das wirklich nicht! Bitte hör auf zu weinen, Dolorea!"
Immer wieder versucht er mich von Weinen zu halten.
Schlussendlich, von Wort zu Wort, beruhige ich mich und setze mich auf.
„Ist alles wieder ok?" fragt er mich und legt vorsichtig eine Hand auf meine Schulter während er vor mir kniet.
Schnell ruschte ich von ihm weg.
Er hat mich mit der Hand berührt mit der er einen Versuch machen wollte.

Wer war das? Das war nicht er selbst.
„Bitte hör auf Rivus zu zerstören." drohe ich und schaue ihm direkt in die Augen.
Wie wagt er es nur, mich so anzufassen? Vorher war doch alles noch in Ordnung mit ihm.
„Dolorea..." flüstert er und schaut mich geschockt an.
„Du Perverser!" rufe ich und stehe auf.
„Ich wusste nicht dass du so dreckig bist!"

Ich will einfach nur in mein Zimmer.
Eingesperrt und alleine.
Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich hasse diesen...
Ich merke wie mir alles zu viel wird. Ich kann das nicht mehr ertragen.
Mein Körper fühlt sich so aufgelöst an. Nicht schwer, nicht leicht.
Mein Verstand hat mich verlassen.
Beide meine Hände versteifen sich krampfhaft und meine Sachen die sich im Zimmer befinden, fangen an durch den ganzen Raum zu fliegen.
Es tut so weh. Wieso ich?
Völlig verloren schaue ich auf meine Hände.
Sie sind schwarz. Meine Knöchel und meine Knie schmerzen wie schon einmal.
Ich weiss selber nicht wieso es wieder kommt aber es soll aufhören!
Alles soll jetzt aufhören.
Ich will nicht mehr. Ich will nurnoch raus! Bitte, tötet mich doch jemand.

Es poltert an der Türe aber ich höre nur gering.
„Mach sofort auf! Hörst du mich?" ruft Rivus' Stimme die während dem Schreien zittert.
Auch er weint laut gegen die Türe.
„Ich hasse dich!" rufe ich unter Schmerzen zurück.
Auf einmal hört das Weinen und
Poltern auf.
Um mich wird alles schwarz und meine Augenlider werden immer schwerer bis ich danach nichts mehr mitkriege.

Dollphotographer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt