Wieso?! Wieso verlassen mich alle?!
Meine Tränen kullern mir die Wange runter. Das ständige Schluchzen kann ich nicht unterdrücken welches mir ein Hindernis ist, beim atmen. Tatsuno schleift mich immernoch nach. Ich kann einfach nicht schritthalten. Ich möchte bei Stanley sein. Ich möchte bei Makoto sein! Bei jedem, den ich auf diesem Weg verloren habe. Ich schaue zu Tatsuno rüber, der stur weiter rennt. Ist ihm das alles denn nicht eine riesige Last? All das, was passiert ist, ist für ihn nichts?!Wir nähern uns der Ausgangstüre. Neben uns blitzen die eingerahmten Fotos, die Stanley gemacht hat. Diese, die Rivus mir gezeigt hat. Auf einmal sehe ich ganz kurz ein Bild, auf dem ich abgebildet bin. Mit einer blutenden Wunde auf der Stirn, auf einem OP-Tisch.
Auch wenn es so schnell vorbeirast, kommt es mir vor, als würde ich das Bild in Zeitlupe erleben. All diese Erinnerungen an die ganze Puppengeschichte, von der Entführung bis zur Flucht von R rauscht bei mir durch den Kopf. Mit einem lauten Knall wird die Türe von Tatsuno aufgetreten und das helle Tageslicht blendet unsere Augen. Trotzdem rennen wir weiter, bis wir auf jemanden stossen.
Mit der Zeit gewöhnen sich unsere Augen an die Helligkeit und sehen einen gutgebauten Mann in Polizeiuniform. Sofort reisst er Tatsuno's Hand von meiner und hält sie hinter seinen Rücken. Es kommt jetzt noch ein anderer Polizist und nimmt auch meine Hände hinter meinen Rücken. „Es brennt!!!" ruft einer der Männer. Ich schaue mich um woher diese raue Stimme kommt.
Ich schaue hinter mich und erkenne viele Streifenwägen und Polizisten die sich um uns kreisen. Als ich ein Knistern und Knallen höre, wende ich meinen Blick nach vorne.Das kann nicht sein.
Stanley... Makoto...
Sie sind alle noch da drin!!!
Das ganze Haus steht in Flammen. Schwarze Fetzen und dunkler Rauch steigt in die Luft.
Ich schreie wie eine Verrückte nach Stanley und Makoto und versuche mich aus dem professionellen Griff des Polizisten zu reissen. Ich kann meine Augen nicht vom Horror abwenden. Auch wenn ich es will. Ich kann nicht einfach zuschauen! „Lass mich los! Ich muss da rein! Lass mich gehen!" schreie ich, bis Tatsuno seine Stimme erhebt. „Sei still! Es wird doch wohl nicht so tragisch sein, wenn du sie kennst!"
Mein Blick fällt ungläubig auf Tatsuno.
Ist er völlig durchgedreht?!
Das liebste was ich jetzt machen will ist, ihn zu schlagen. Ihm die Realität ins Gesicht klatschen. Aber der Polizist lässt das nicht geschehen.
„Bist du verrückt?! Hast du kein Herz?!"
Langsam verliere ich meine Stimme und somit auch meine klare Sicht. Meine Beine werden immer schwächer und vor mir wird die Welt ausgeschaltet.
Schwarz...
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Dollphotographer
Gizem / GerilimDolorea, 17, jung und ahnungslos. Yamato, ihr grosser Bruder, ist der Einzige aus der Familie, nachdem ihre Eltern auf der Reise nach Venedig wegen eines Flugzeugabsturzes umkamen. Als sie in ihrer neuen Schule sich einigermassen zurechtfand, war da...