Eric war sich sicher, dass du ihn betrügst

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Ich saß auf dem Bett und starrte ins Nichts. Das Telefonat war schon seit Minuten beendet und doch saß ich hier und konnte mich nicht bewegen. Es war meine Schuld! Ich hatte Schuld daran! Das konnte ich mir nie verzeihen! Warum hatte ich ihn verlassen?! Ich bereute es alles. Jetzt beweg dein Arsch vom Bett und fahr ins Krankenhaus! Sei wenigstens JETZT für ihn da!
Ich nickte zustimmend und sprang auf. Schnell warf ich mir meine Jacke über und lief zur Tür. Als Edward mich sah, stand er auf und kam mit schnellen Schritten zu mir: ,,Wohin gehst du? Was ist passiert?" Er sah mich besorgt an, doch ich schüttelte nur den Kopf: ,,Ich muss los!" Als er mit seiner Hand mein Handgelenk umschloss, riss ich mich los und funkelte ihn böse an: ,,Halt mich nie wieder fest!!" knurrte ich und lief aus der Tür. Unten rief ich mir ein Taxi und stieg schnell ein. Während der Fahrt nahm ich mein Handy raus und rief meinen besten Freund an. Er versprach mir, mich gleich im Krankenhaus zu treffen. Ich war aufgeregt und besorgt. Wie ging es ihm? War ich vielleicht zu spät? Ich hatte Angst, ich wollte nicht für seinen Tod verantwortlich sein.
Ich sah Chuck schon von weitem. Er stand vor dem Eingang und sah sich suchend um. Als das Taxi endlich hielt, zahlte ich und stieg aus. Ich ging auf Chuck zu, der mich sofort in eine feste Umarmung zog, sobald ich bei ihm war. Ich ließ es zu und vergrub mein Gesicht an seinem Hals. Ich hielt die Tränen, die gerade aufsteigen wollten, zurück. Ich musste stark bleiben. Für seine Eltern, für seinen Bruder, aber vor allem für ihn. Als ich mich von Chuck löste, hatte ich es geschafft, keine einzige Träne zu vergießen. Er nahm meine Hand und sah mich an: ,,Bereit?" Ich schüttelte den Kopf, doch ging trotzdem auf das Krankenhaus zu. Ich konnte mich nicht davor drücken. Ich musste das jetzt tun! Chuck folgte mir und ich war wirklich froh darüber, dass er hier war. Als ich das Krankenhaus trat, kam mir alles sehr bekannt vor. Ich sah mich um und versuchte mich zu erinnern, woher ich dieses Gebäude kannte. War ich hier schon mal? Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Ich war mit Edward hier gewesen. Es war das Krankenhaus, auf dessen Dach wir unser erstes Date hatten. Hier war es, wo wir uns besser kennen lernten und Freunde wurden. Ich seufzte bei der Erinnerung daran und lief weiter, da ich kurz stehen geblieben war. An der Rezeption fragte ich nach der Zimmernummer. Die Frau, die dort saß, hatte schon etwas graue Haare und ein warmes Lächeln, das sie mir schenkte. Sie gab mir sofort Auskunft und ich lief zum Fahrstuhl, doch nicht ohne das Lächeln zu erwiedern. Doch meins war falsch. Es war nur aufgesetzt. Ich konnte gerade einfach nicht lächeln. Meine Finger Zitterten als ich den Fahrstuhlknopf drückte, der Chuck und mich zwei Stockwerke höher bringen sollte. Ungeduld tippte ich mit dem Fuß auf den Boden und wartete, bis sich die Türen endlich öffneten. Ich trat aus dem Fahrstuhl und blickte Gang herunter. Es liefen ein paar Krankenschwestern herum, doch sonst war er leer. Vorsichtig lief ich los und suchte mit den Augen die Zimmernummern ab, um Erics Zimmer zu finden. Bei jedem Schritt den ich tat, wurde ich ungeduldiger. Meine Knie wurden weich und mein Atem ging stockend. Chuck war direkt hinter mir, doch ich nahm ihn gar nicht wahr, alles was ich sah, war der lange, leere Gang, der sich vor mir erstreckte und die Türen, die alle verschlossen waren. Als ich endlich die Nummer 216 erreichte, blieb ich stehen. Etwas ängstlich kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Gleich würde ich Erics Eltern wieder sehen und davor hatte ich panische Angst. Ich atmete tief durch und öffnete dann langsam die Tür. Mitten im Raum stand ein Bett. In diesem Bett lag Eric und ich würde am liebsten sofort zu ihm rennen, doch die zwei Personen die davor standen ließen mich zögernd stehen bleiben. Chuck trat hinter mir in den Raum und verschloss die Tür leise, doch Erics Eltern hatten es wohl gehört, denn sie drehten sich gleichzeitig zu mir um. Sein Bruder saß auf einem Stuhl in der Ecke und lächelte mich warm an. Kurz lächelte ich zurück, bevor ich den Blick wieder auf - oder besser gesagt vor- das Bett richtete und Erics Eltern die Hand zu Begrüßung hin hielt: ,,Guten Abend Liz, Guten Abend Peter, Hi Nate" lächelte ich und ließ meine Hand wieder sinken, als beide sie nicht ergriffen. ,,Für dich immer noch Mr. und Mrs. Monroe" meinte Liz spitz und sah mich aus ihren blauen Augen herablassend an. Wie konnte ein Mensch so schöne blaue Augen haben und trotzdem so fies sein?! Ich nickte brav: ,,Natürlich Miss!" Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Nate, Erics Bruder, die Augen verdrehte und grinste. Mein Blick fiel wieder auf das Bett und auf die darin liegende Person. Ich ging einen Schritt darauf zu, doch Peter, Erics Vater, stellte sich mir in den Weg: ,,Erics Sekretärin, die bei ihm zu einer Besprechung war, erzählte uns, dass ein Freund von dir ihn grundlos nieder geschlagen hatte! Außerdem meinte sie, dass Eric sich sicher war, dass du ihn betrügst! Eric versuchte dich zu erreichen, erinnerst du dich?" Noch völlig verständnislos nickte ich. Peter sprach weiter: ,,Du hast ihn weg gedrückt, wahrscheinlich warst du gerade dabei mit deiner Affäre rum zu machen. Er ging auf die Straße und wurde von einem Auto angefahren. Er hat versucht, sich umzubringen!!"

Da ich heute bis 18.00Uhr Schule habe, poste ich das neue Kapitel einfach schon in der Pause :) hoffe, es gefällt euch ♡

Bis(s) du mich erkennstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt