Wegen der Freunde-Sache

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Schweigend und jeder in seinen eigenen Gedanken liefen wir nebeneinander die Straße herunter. Ich hatte nach dem Essen noch ein Spaziergang vorgeschlagen und er hatte zugestimmt. Es war eine schöne Nacht. Der Himmel lag dunkel über uns, in New York sah man die Sterne nie, nur bei Stromausfall. Das war das einzige, was ich an Forks vermisste. Ich hatte schon immer gerne in den Sternenhimmel geschaut, doch hier war es einfach zu hell, als dass man hätte die Sterne sehen können. Viel zu viele Lichter erhellten die Straßen. Ich sah mich um, wir waren inzwischen im Park angekommen. Die wenigen Bäume die hier standen, warfen lange Schatten. Hier war es dunkler als auf der Straße. Die Laternen leuchteten nur schwach.
Ich blickte zu Edward und bemerkte, dass er mich auch ansah. Wir hatten uns in der Zwischenzeit auf einer Bank nieder gelassen. ,,Also wegen vorhin, ich wollte nicht, also ich wusste nicht, äh .." versuchte er ein Gespräch zu beginnen und ich musste schmunzeln, als ich ihn so um Worte ringen sah. ,,Also, du weißt schon, wegen der Freunde-Sache. Also ich wusste nicht, was ich sagen sollte und da ist mir halt das erst beste in den Sinn gekommen. Also ich meinte das nicht so, dass wir nur Freunde sind. Also ich mein, wir wissen nicht, ob wir nur Freunde sind. Außer du willst es so, dann ist natürlich in Ordnung für mich, dass da nicht mehr ist. Nicht, dass ich mir nicht mehr zwischen uns wünschen würde, aber .."
An der Stelle unterbrach ich ihn indem ich meine Lippen auf seine legte und ihn mit einem sanften Kuss zum Schweigen brachte. Ich spürte deutlich, die Schmetterlinge, die in meinem Bauch Purzelbäume schlugen. Er hatte gesagt, er würde sich mehr zwischen uns wünschen. Meinte er das auch so? Und was wollte ich eigentlich, was das zwischen uns war? Wollte ich mit ihm zusammen sein wollen? Konnte ich Eric verlassen? So viele Fragen die ich mir stellte, doch es schien, als würden diese Fragen in dem Moment beantwortet werden, in dem seine Lippen auf meine trafen. Als wäre sein Kuss die Antwort auf alle meine Fragen. Denn dieses Gefühl, was ich in seiner Nähe empfand, wollte ich nie wieder verlieren.

Als wir bei ihm zu Hause ankamen, war es schon ziemlich spät, weshalb wir beschlossen ins Bett zu gehen.
Er gab mir wieder ein T-Shirt und eine Sweatshirt jacke von sich und ließ mich damit allein im Schlafzimmer. Die Tür, die Emmett damals eingetreten hatte, hatte Edward noch nicht ausgewechselt, weshalb ich ihn sehen konnte, wie er sein Shirt auszog. Er stand mit dem Rücken zu mir und konnte mich nicht sehen, deshalb sah ich auch nicht weg, als er seine Hose seinem Shirt folgen ließ und nun nur noch in Boxershorts vor mir stand.
Dann drehte er sich plötzlich um.
Völlig erstarrt stand ich da und versuchte überall, nur nicht auf seinen Körper zu starren. Natürlich lief ich knallrot an, da es mir furchtbar peinliche war, dass er mich erwischt hatte, wie ich ihm beim Umziehen zusah. Er grinste und kam auf mich zu. Ich sah weg, bis er direkt vor mir stand, dann blickte ich ihm in die Augen. Er beugte sich langsam zu mir nach unten und hielt kurz vor meinem Gesicht inne. Ich spürte wie er meine Hände in seine nahm und sie langsam nach oben zu seiner Brust führte und sie dort ablegte. Seine Haut war kalt und fühlte sich hart und doch glatt unter meiner Hand an. Ich sah ihm immer noch in die Augen, während ich mit meinen Händen vorsichtig über seine Brust fuhr. Er lächelte und schloss seine Augen, dann trafen seine Lippen abermals auf meine. Er legte seine Hände um meine Taille und hob mich leicht hoch, damit ich mich nicht so strecken musste. Er war viel größer als ich. Ich verschränkte meine Hände in seinem Nacken und presste mich enger an ihn. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, welches ich spüren konnte. Er ging mit mir in den Armen ein paar Schritte nach hinten und ließ uns beide sanft auf das Bett fallen. Ich lag nun unter ihm und meine Lippen hatten kein einziges Mal seine verlassen. Er küsste mich leidenschaftlich weiter und mein Herz drohte in meiner Brust zu explodieren. Ich atmete schwer als ich mich von ihm löste und ihm in die Augen blickte. ,,Schlaf mit mir" forderte ich ihn auf, bevor ich meine Lippen wieder auf seine legte.

Bis(s) du mich erkennstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt