Ich lag nervös wartend auf dem Sofa und blickte ungeduldig auf den Sekundenzeiger des Weckers neben mir. Warum verging die blöde Zeit nicht? Ich war heute morgen ziemlich früh aufgewacht, hatte lange geduscht und die Wohnung aufgeräumt. Ich hatte immer noch Fieber und Halsweh, doch es ging mir schon deutlich besser als einen Tag zuvor. Kurz darauf kam dann schon Cath und wir redeten, über ihren Job, ihren nervigen Chef und natürlich über Edward.
Sie war vor einer halben Stunde gegangen und seitdem lag ich hier und zählte die Sekunden und verfluchte bestimmt schon zum zwanzigsten Mal diesen blöden Wecker, dessen Zeiger sich einfach zu langsam bewegten.
Es war genau neun Minuten und 48 Sekunden vor Zwölf. Insgeheim hoffte ich ja, dass er ein wenig zu früh kam, doch bis jetzt hatte es noch nicht geklingelt. Oder hatte ich es vielleicht nicht gehört?
Ich sprang auf, rannte zur Wohnungstür und öffnete sie, nur um sie kurz darauf enttäuscht wieder zu schließen. Zurück auf dem Sofa blickte ich auf mein Handy, doch er hatte sich auch nicht gemeldet um vielleicht abzusagen und nun war es nun schon sechs Minuten vor 12. Nervös trommelte ich mit meinen Fingern auf der Tischplatte rum. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, dass ungeduldig wartet, bis die erste Freundin um Punkt drei Uhr zur Geburtstagsfeier kommt. Früher war ich immer stolz darauf, wenn meine Freundinnen bis sieben bleiben durften, weil normalerweise ging ein Kindergeburtstag immer bis sechs.
4 Minuten vor 12! Ich stand auf und ging zum Spiegel. Ich hatte meine Jogginshose, ein gemütliches schwarzes Shirt und darüber eine dunkelrote Sweatshirt Jacke. Hoffentlich würde es Edward nichts ausmachen, dass ich mir nichts richtiges angezogen hatte, doch jetzt in eine enge Jeans zu steigen, wäre meine persönliche Hölle. Meine Haare fielen mir locker über die Schultern, meine Augen glänzten aufgeregt und auf meinen Lippen lag ein breites Lächeln, welches einfach nicht verschwinden wollte.
Ich sah zur Uhr, eine Minute vor 12.
Mein Herz schlug schneller. Nur noch eine Minute, dann würde ich ihn wiedersehen. Ungeduldig ging ich in der Wohnung auf und ab, rückte mal einen Stuhl zurecht und wischte einen Wassertropfen von der Spüle. Als ich das nächste Mal auf die Uhr blickte war es bereits zwei Minuten nach 12. Wo blieb er nur? Würde er mich sitzen lassen? Würde er absagen oder einfach so weg bleiben? Vielleicht war ihm auf dem Weg etwas passiert und er lag jetzt gerade in irgendeinem Krankenwagen. Ich biss nervös auf meiner Unterlippe herum. Dann endlich, 3 Minuten nach 12 erlöste mich das Klingeln. Ich rannte zur Tür, doch blieb kurz davor stehen uns beruhigte mich. Er musste ja nicht unbedingt wissen, dass ich es so eilig hatte ihn zu sehen. Dann öffnete ich ganz gelassen die Tür und lächelte ihn ruhig an, wärend ich ihm eigentlich gerne kreischend um den Hals gefallen wäre. Dort stand er, vor meiner Tür. In seinem bronzefarbenen Haar konnte man noch vereinzelte Regentropfen erkennen, warscheinlich regnete es draußen. Blitzmerker!
Er trug eine normale Jeans und seine Lederjacke, die ihm wirklich ausgesprochen gut stand. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln und seine Augen strahlten mich freundlich an.
Sofort lächelte ich zurück und trat zur Seite, damit er herein kommen konnte. Er ging an mir vorbei direkt in die Küche. Erst jetzt fielen mir die kleinen Tüten in der Hand auf. Er hatte also an was zu Essen gedacht. Gut, denn ich war kurz vorm Verhungern und eigentlich zu faul, mir etwas zu kochen. Schnell lief ich ihm hinterher. Er lehnte lässig an der Anrichte und grinste mich an. Ich grinste zurück: ,,Du warst drei Minuten zu spät!" Er lachte leise: ,,Ach, du zählst die Minuten? Du hast es wohl gar nicht ausgehalten mich wiederzusehen". Verdammt, er hatte voll ins Schwarze getroffen, doch das konnte ich natürlich nicht zugeben, deshalb antwortete ich: ,,Nein, ich hab nur irgendetwas gesucht, was ich dir später vorwerfen könnte!"
Er grinste und breitete die Arme aus: ,,Bekomme ich denn keine Umarmung zur Begrüßung?"
Ich biss mir auf die Lippe, um das breite Lächeln zu verstecken, dass sich gerade auf meinem Gesicht ausbreiten wollte. Dann ging ich die paar Schritte, die uns noch trennten auf ihn zu und er schloss seine Arme um mich. Ich liebte diese Umarmungen. Irgendwie fühlte ich mich dadurch geborgen und sicher, als würde er mich vor allem auf der Welt beschützen. Gerade als ich mich aus der Umarmung lösen wollte, hörte ich ein leises Flüstern, direkt an meinem Ohr: ,,Ich hab dich vermisse!"
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Bis(s) du mich erkennst
Fanfiction#1 in twilightff Ich wusste, sie würde glücklicher sein, wenn sie sich nicht mehr an mich erinnerte. Wenn sie sich nicht mehr an uns erinnerte. Und das machte es wenigstens ein bisschen besser für mich, zu wissen, dass sie gleich nicht mehr so leid...