Mein Engel

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Er endete mit seiner Geschichte und sah mich schweigend an. Er musste es nicht sagen, ich hatte schon längst begriffen. Dieses Mädchen, das er so sehr liebte und so sehr vermisste, war ich.

Schockiert von den Dingen, die er mir gerade erzählt hatte blickte ich ihn an. Ich konnte es nicht fassen, doch ich zweifelte an keinem seiner Worte. Er sprach die Wahrheit, dessen war ich mir ganz sicher. Doch die Wahrheit war absurd, fast unmöglich und eigentlich unglaublich.
Mit seinen ernsten Augen sah er mich an und versuchte meine Reaktionen abzuschätzen, doch ich reagierte gar nicht. Ich fühlte mich völlig bewegungsunfähig, meine Muskeln verwehrten ihren Dienst. Das war alles zu viel für mich und ich begann überall dunkle Punkte zu sehen. Ich spürte noch Edwards kühle Hand auf meiner Stirn, bevor alles um mich herum schwarz wurde.

Ich blicke in die schwarzen Augen des Jägers, doch ich nehme alles wie unter Wasser wahr. Ich spüre ein brennen, wie Feuer und will am liebsten schreien, doch aus meinem Mund kommt kein Laut, kein Ton verlässt meine Lippen. Der Jäger beugt sich über mich, mit einem gefährlichen Grinsen und ich sehe, dass er nicht mehr allein ist. Neben ihm steht eine Frau mit roten, langen Haaren und blickt mich hasserfüllt an.
,,Du bist Schuld! Wegen dir ist er tot! Es ist alles deine Schuld!"
Ihre hohe Stimme passt so gar nicht zu ihrem wilden Blick und ihrem gefährlichen Knurren, das in diesem Moment ihre Lippen verlässt.
Plötzlich steht neben ihr ein Mann. Er trägt einen dunklen Umhang, hat lange schwarze Haare, blutrote Augen, seine Haut ist bleich und wirkt wie Porzellan. Hinter ihm stehen zwei ähnlich gekleidete Männer, beide lange Haare, die des Einen blond, die des Anderen braun.
Der vorderer Mann hat seine Lippen zu einem falschen Lächeln verzogen und haucht mit seiner Stimme: ,,Bella! Was für eine schöne Überraschung! Wunderbar!"
Er kommt näher und strecke seine Hand nach mir aus.
Dann bemerke ich neben ihm ein Mädchen, jünger als ich, mit blonden Haaren. Sie blickte mich aus ihren blutroten Augen an, als würde sie mich töten wollen.
Und zuletzt entdecke ich einen Mann mit etwas dunklerer und doch blasser Hautfarbe. Seine Haare sind komplett verfilzt und er sieht aus, als würde er gerade wandern gehen wollen. Seine Augen blicken mich Entschuldigend an: ,,Ich mache es ganz schnell. Du wirst gar nichts spüren, dass verspreche ich."
Meine Haut brennt immer noch wie Feuer, doch ich schreie immer noch nicht. Ich spüre eine kühle Hand auf meiner Schulter und als ich mich umdrehe schaue ich in Edward wunderschönes Gesicht. Seine Stirn ist in Falten gelegt, doch seine Lippen sind zu einem Lächeln verzogen. Ein Lächeln, das nur mir gilt. Er steht hinter mir und ich weiß, er wird und er hat mich vor allen diesen Gefahren beschützt.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich immer noch im Bett. Die Decke, die über mir ausgebreitet war, verhinderte, dass ich fror. Meine Augen ließ ich geschlossen, ich wollte nicht, dass er wusste, dass ich wach war. Ich erinnerte mich an den Tag zurück, an dem er gegangen war. An dem er mich alleine zurück ließ und mir meine Erinnerungen nahm. An dem er mich zwang ihn zu verlassen. Ich erinnerte mich an alles. Es war, als hätte ich nie etwas vergessen, als wären mir meine Erinnerungen nie genommen worden. Ich erinnerte mich daran, wie wir uns kennen lernten, damals in Forks. Als ich ihn in der Schule das 1. Mal sah, hätte ich nie gedacht, dass sich mein Leben durch ihn einmal so sehr ändern wird. Doch das hatte er. Er hatte mein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt und dafür war ich ihm unendlich dankbar.
Ich verzog meine Lippen zu einem Lächeln und öffnete dann endlich meine Augen. Er saß neben mir und blickte mich besorgt an, doch als ich meine Augen öffnete, atmete er erleichtert aus.
Ohne zu zögern legte ich meine Arme um seinen Hals, zog ihn zu mir nach unten und presste meine Lippen auf seine. So sehr hatte ich es vermisst. Seine weichen Lippen sanft auf meinen. Er erwiederte den Kuss und als er sich irgendwann schwer atmend von mir löste, schenkte mmer mir mein geliebtes schiefes Lächeln.
,,Endlich hab ich dich wieder, mein Engel" hauchte er, bevor sich seine Lippen abermals auf meine senkten.

Ende


Bis(s) du mich erkennstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt