Beim Frühstück herrschte Schweigen. Meine Kopfschmerzen waren trotz Tablette immer noch präsent und ich vermutete, Edward war zu rücksichtsvoll, jetzt zu reden. Obwohl er sich ab und zu ein Grinsen nicht verkneifen konnte. ,,Was ist denn so lustig? Was hab ich gestern alles gemacht?" fragte ich irgendwann, als ich die Ungewissheit nicht mehr aushielt. ,,Du hast mir deine unsterbliche Liebe gestanden, hast gesagt du willst mich heiraten und willst mindestens fünf Kinder von mir." Erschrocken schnappte ich nach Luft: ,,Hab ich das wirklich gesagt?"
Er grinste nur, schüttelte dann doch den Kopf: ,,Das war ein Scherz!"
Ich atmete erleichtert aus.
Glück gehabt, er weiß noch nichts über meine Gefühle zu ihm.
Als wir beide schweigend aufgegessen hatten, räumten wir zusammen den Tisch ab. Edward setze sich aufs Sofa und ich konnte endlich duschen. Aus meiner Tasche holte ich mir frische Klamotten und ging dann ins Bad. Wie sonst auch immer, hatte er mir natürlich wieder ein Handtuch hingelegt.
Er ist aufmerksam.
Ich genoss das Duschen, ich genoss das heiße Wasser und ich genoss, wie das Shampoo, den Schweiß und den Dreck weg wusch.
Als ich fertig war, wickelte ich mich in ein Handtuch um, trocknete mich ab und zog mich dann an.
Zurück im Wohnzimmer saß Edward immer noch an der gleichen Stelle und wartete anscheinend auf mich.
Ich setzte mich zu ihm und er blickte auf. ,,Eigentlich hatte ich mir für heute Morgen was überlegt" fing er an zu sprechen und ich lauschte gespannt ,,ich wollte mit dir den Sonnenaufgang ansehen, weil du sagtest, du findest ihn schöner als den Sonnenuntergang, doch den haben wir jetzt wohl verschlafen".
Ich lächelte ihn an und schlang seitlich meine Arme um ihn: ,,Du musst das alles nicht für mich tun, Edward" natürlich hatte ich die Leuchtsterne über dem Bett entdeckt, die vorher sicher noch nicht dagewesen waren ,,allein, dass du mich bei dir wohnen lässt, ist schon viel zu viel. So viel hat noch nie ein Mann für mich gemacht."
Er drehte seinen Kopf zu mir und strich mir mit einer Hand sanft über die Wange. Dann kam er, mir in die Augen schauend, mir immer näher. Ich schloss meine Augen und spürte schon seinen Atem auf meiner Haut, doch kurz bevor seine Lippen meine berühren konnten, klingelte es an der Haustür und ließ uns beide auseinander fahren. ,,Ich kann mir schon denken, wer das ist" knurrte Edward augenverdrehend und stand auf, um die Tür zu öffnen. Ich nutze die Zeit mich zu sammeln. Wir hätten uns gerade fast geküsst. Doch war es nicht das, was ich wollte? Ich wollte es sogar unbedingt. Ich wollte seine Lippen auf meinen haben, ihn ganz nah bei mir spüren und seinen Duft schmecken. Ich sehnte mich nach einem Kuss und das schon so lange.
Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir nicht, denn Edward hatte bereits die Tür geöffnet und ich erkannte Alice, Edwards Schwester. ,,Komm Bella, wir gehen heute shoppen" rief sie laut in ihrer hohen Stimme und da Edward seine Stimme, wegen meiner Kopfschmerzen, immer noch dämpfte und ich so laute Geräusche nicht gewohnt war, schreckte ich zusammen und presste meine Hände an meinen Kopf um den darauf folgenden Schmerz nicht so stark zu spüren. Es half nichts. Ich hörte Edward kurz leise mit Alice reden, dann blickten sie beide zu mir. ,,Magst du mit oder lieber hier bleiben?" fragte mich Edward und überließ mir somit die Entscheidung.
,,Komm schon Bella, das wird bestimmt super duper cool, nur wir zwei, ohne meinen nervigen Bruder."
,,Wer von und zwei ist hier nervig?!" knurrte Edward leise, nur zu sich selber. Ich nickte leicht, auch wenn ich gar keine Lust auf Shoppen hatte, wollte ich Edwards Schwester nicht enttäuschen: ,,Na dann los" murmelte ich gespielt enthusiastisch, doch Alice bemerkte es nicht, oder ignorierte es einfach. Ich ging ins Schlafzimmer und holte meine Jacke. Es war kühl draußen und sah nach Regen aus. Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, war Alice wohl schon unten und Edward lehnte immer noch nachdenklich am Türrahmen. Ich ging auf ihn zu und blieb vor ihm stehen: ,,Ist es okay, wenn ich gehe? Oder soll ich hier bleiben?"
Er schüttelte nur den Kopf: ,,Ich war nur überrascht, dass du mit gehst, ich dachte, du hasst Shoppen". Er nahm mir meine Jacke aus der Hand und hielt sie mir offen hin. Ich schlüpfte hinein und antwortete dann erst: ,,Irgendwie hatte ich heute Lust". Er blickte mich an, als wüsste er, dass ich log, doch er sagte nichts mehr zu dem Thema. ,,Viel Spaß, Bella und pass auf dich auf!" Mit diesen Worten drückte er mir einen Kuss auf die Wange und ließ mich gehen.Stunden und gefühlte 1000 Läden später, hatte Alice endlich erbarmen mit mir. Wir fuhren mit dem Taxi wieder zurück. Sie hatte viel gekauft und ihre Arme war voller Tüten. Ich hatte nur eine Tüte und war ganz froh darüber, ich hatte genug Klamotten. Bevor ich ausstieg, zog sie mich noch schnell zum Abschied in eine Umarmung, dabei flüsterte sie mir ins Ohr: ,,Tu ihm nicht weh, er mag dich wirklich sehr". Dann ließ sie mich los und ich stieg aus. Als das Taxi weg gefahren war, ging ich ins Haus und langsam die Treppen hoch. Ich war müde, es war schon spät und ich hatte einen anstrengenden Tag. Als ich oben war, nahm ich den Haustürschlüssel aus meiner Jackentasche. Ich hatte ihn vorhin entdeckt, Edward musste ihn hinein getan haben, als er mir half meine Jacke anzuziehen. Ich schloss die Wohnungstür auf und die Tür öffnete sich. Ich sah in die Wohnung. Edward saß auf dem Sofa, doch er war nicht allein. Eine wunderschöne, junge Frau mit langen blonden Haaren saß neben ihm. Wer war das? Seine Freundin? Oder nur irgendeine Frau, mit der er geschlafen hatte. Ich war so blöd! Natürlich hatte so ein gutaussehender Mann nicht nur eine Frau am Start. Auch wenn ich kein Recht hatte sauer zu sein, wir waren schließlich nicht zusammen, war ich es. Ich murmelte leise: ,,Sorry, ich wollte nicht stören" und drehte mich mit diesen Worten um und verließ fluchtartig das Haus.
Sorry, dass ihr so lange warten musstet. Na??? Könnt ich euch denken, wer sie Frau ist? Lasst mir nen Kommentar da ☺
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Bis(s) du mich erkennst
Fanfiction#1 in twilightff Ich wusste, sie würde glücklicher sein, wenn sie sich nicht mehr an mich erinnerte. Wenn sie sich nicht mehr an uns erinnerte. Und das machte es wenigstens ein bisschen besser für mich, zu wissen, dass sie gleich nicht mehr so leid...