Es war Zufall, dass ich dort war

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Edward blickte mich verständnisvoll, doch auch ein wenig verwirrt an. Ich wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen, ich hatte ihn gerade zurück gewiesen. Ich musste das aufklären, bevor es Missverständnisse gab. ,,Ich ... äh .. Also es ist ja nicht so, dass ich nicht will, aber .. Wir sind hier in Erics Wohnung und ..."
Wie sollte ich es Edward sagen? Und was sollte ich ihm sagen? Ich wusste ja nicht einmal selbst, was ich fühlte. Ich war ganz eindeutig verwirrt! Ich fühlte mich von Edward angezogen, als gäbe es etwas, das uns verbindet. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe und vermisste ihn, wenn er nicht bei mir war. Mein Herz schlug schneller, wenn er mich ansah und ich konnte das Gefühl, seiner Lippen auf meinen, einfach nicht aus meinem Kopf verbannen. Er war einfach perfekt! Doch vielleicht war er zu perfekt für mich .. Er sah unglaublich gut aus, er war selbstsicher und fehlerlos. Er hatte alle Eigenschaften, die ich nicht hatte. Ich war tollpatschig, mein Aussehen war durchschnittlich und mir passieren peinliche Sachen, wo ich auch hin kam. Ich war alles andere als Fehlerlos und ich wusste nicht, ob Edward das noch nicht bemerkte hatte, oder er gnädig darüber hinweg sah. Auch wusste ich nicht, was er für mich empfand.
Eric war ein Arsch. Er war rücksichtslos, egoistisch und nahm sich alles was er wollte. Doch ich war nun schon eine Weile mit ihm zusammen und ich hatte mich daran gewöhnt. Ich war oft allein, aber die Einsamkeit konnte ich mit meinen Freunden überstehen. Ich war nicht glücklich, doch es ging mir gut. Und ich hätte nie gedacht, das ich mehr als das im Leben bekommen könnte. Ich hatte nie große Erwartungen gehabt. Doch seit ich Edward kannte, war es, als hätte er mir eine andere Welt gezeigt. Damals, auf dem Dach des Krankenhaus, war es, als wäre ich frei. Als könnte ich alles erreichen und als wäre nichts unmöglich. Und genau dieses Gefühl hatte ich, wenn ich mit Edward zusammen war.
Doch Eric bot mir Sicherheit. Ein Leben ohne Geldprobleme, ohne nervigen Job und ohne Sorgen.
Also was wollte ich mehr? Konnte ich mit Edward auf dauer glücklich werden?
Ich drehte mich zu Edward und sah ihn an. Er wartete anscheinend immer noch auf eine Erklärung meinerseits, die ich ihm nicht geben konnte. Stattdessen stellte ich ihm eine Frage: ,,Was ist das, zwischen uns?"
Ich sah ihm direkt in die Augen, nahm jede Gefühlsregung seinerseits wahr. Er zögerte mit seiner Antwort, wusste nicht, was er sagen sollte, war sich unsicher, versuchte die richtigen Worte zu finden.
,,Als ich dich das erste mal sah, in diesem kleinen Café, war es für mich, als würdest du den Raum erhellen. Du warst die einzige, die es nicht eilig hatte, die geduldig in der Schlange stand und sich nicht über die langsame Bedienung beschwert hat. Also ging ich rein und stelle mich hinter dich. Als du dann deinen Kaffee über mein Shirt schüttetest, musste ich mir wirklich mein Lachen verkneifen. Doch als du deine Sonnenbrille abnahmst und ich dir in die Augen blickte, erschrak ich. Es lag Einsamkeit in deinem Blick und in diesem Moment, wollte ich einfach nur die Person sein, die deine Einsamkeit vertreibt. Doch du gingst und ich blieb allein in diesem Café stehen. Die Folgende Woche wartete ich jeden Tag auf dich, in der Hoffnung, dich wieder zu sehen. Und du kamst. Natürlich ließ ich mir nicht die Gelegenheit entgehen, dich nach einem Date zu fragen. Und als wir dann auf dem Dach des Krankenhauses saßen, du mir von deinem Leben erzähltest und ich dich in meinen Armen hielt, war ich so glücklich wie schon lange nicht mehr. Aus deinen Erzählungen nahm ich heraus, dass du nicht glücklich mit deinem Leben warst. Und ich wollte nicht, dass diese wunderschönen, braunen, so geheimnisvollen Augen je wieder eine Träne vergießen müssen, also schrieb ich meine Nummer auf den Geldschein, den du kurz zuvor in meine Jackentasche getan hattest.
Als du später zu mir kamst, voll von blauen Flecken und Blutergüssen, war es fast unerträglich für mich. Ich wollte dich beschützen, doch ich konnte dich zu nichts zwingen, also sah ich tatenlos zu, wie du zurück zu ihm gingst. Und in dieser Nacht fand ich dich im Park. Es war Zufall, dass ich dort war, ich war spazieren. Ich trug dich zu mir nach Hause und wollte dich am liebsten niemals wieder los lassen.
Dann kam Erics Unfall und schon wieder gingst du zurück zu ihm. Du sagtest zu mir, du willst mich nie wieder sehen und ich hasse mich noch heute dafür, dass ich dir geglaubt habe. In diesem drei Monaten konnte ich dich nicht vergessen. Ich saß oft tagelang hintereinander in dem Café. Ich vermisste dich unglaublich und doch hatte ich angst, vor einem Wiedersehen mit dir. Doch als ich dich dann traf und als ich dich wieder in meine Arme schloss, wurde mir klar, dass ich mich nicht von dir fern halten konnte."
Er sah mich an und ich war von seinem Blick wie gebannt.
,,Ich habe mich in dich verliebt, Bella! Schon als ich dich das erste Mal gesehen habe!"



Sorry, das gerade so selten was kommt, aber ich hab gerade ziemlich viel Stress mit der Schule. Ich hab aber in einer Woche Herbstferien und ich denke, dann kommt wieder öfter was. Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch! ☺

Bis(s) du mich erkennstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt