Kapitel 3:

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Als ich meine Augen öffnete, blinzelten bereits die ersten Sonnenstrahlen durch die Jalousien in mein Zimmer. Aus der Küche stieß mir der Geruch von Rührei und Speck in die Nase. Ich grinste leicht. Ich liebte es, wenn meine Mutter mich zum Frühstück damit überraschte. Ich richtete mich auf und reckte mich. Genau in diesem Moment klingelte auch mein Wecker. Ich hämmerte auf ihm rum, bis er aus ging. 10:02. Shit, wieso war es schon so spät? Geschockt sprung ich auch schon aus meinem Bett, zog mir ein anderes Oberteil über und stürmte in die Küche. Ich hatte mir meine Haare noch schnell zu einem Dutt geformt. Meine Mutter stand gut gelaunt am Herd und trällerte die Lieder aus dem Radio mit. Ich starte sie leicht verwirrt an. »Guten Morgen Julia! « sagte sie. »Du siehst ja aus, als ob du ein Gespenst gesehen hast. « stellte sie fest und musterte mich.

»Hast du mal auf die Uhr geschaut? «

»Ja, fünf nach zehn. Ist das jetzt ein Problem? « Ich verstand nicht richtig.

»Aber ich muss doch in die Schule? « antwortete ich ihr recht patzig, woraufhin sie etwas genervt reagierte.

»Nein, du musst erst um 11 Uhr da sein, das habe ich dir gestern aber auch mehrmals gesagt. «

Bevor ich wieder in eine Diskussion mit ihr ausbrach, nickte ich nur stumm und glitt in die Eckbank. »Sorry… « murmelte ich, während meine Mutter mir etwas Ei auf den Teller kippte. »Ich weiß, dass du nervös bist, aber warte doch erst einmal ab, so schlimm kann es doch gar nicht werden. « versuchte sie mich zu ermuntern. Ich schaute nur starr auf den Boden. Ich merkte schon, wie mir die Tränen bei dem Gedanken an meine alte Schule, in die Augen schossen. Sie legte ihren Arm auf meine Schulter und ich fühlte mich sofort geborgen. Wir saßen eine gefühlte Ewigkeit ohne etwas zu sagen nebeneinander sitzen. Als sie sich wieder auf ihren normalen Platz setze, fühlte ich mich viel besser. Dieses Schweigen hatte mehr als tausend Worte gesprochen.

Nach dem Essen half ich meiner Mutter kurz noch den Tisch abzuräumen, bevor ich mich ins Bad verzog. Ich wusste nicht so recht, wie ich am Besten in der Schule auftreten sollte. Natürlich wie immer oder doch etwas mehr Make-UP als sonst. Ich entschied mich für ein Mittelding. Meine Augenringe überdeckte ich mir mit Puder, meine Augen tuschte ich mir etwas mehr als sonst und ich trug etwas Lippenstief auf. Dazu trug ich eine dunkelblaue, enge Hose und schwarzen Ballerinas und einem lilanen Top. Meine Haare ließ ich offen, da sie mir so am besten gefielen. Ich schaute noch einmal prüfend in den Spiegel, bevor ich meine Tasche aus meinem Zimmer holte und mit meiner Mutter ins Auto stieg, zu meinem ersten Tag an einer neuen Schule.

Es dauerte nur 5 Minuten, bis wir auf einem großen Schulhof parkten. Die Schule war von außen sehr kahl und grau, ganz und gar nicht einladend. Meine Mutter schloss das Auto ab und wir machten uns auf den Weg ins Sekretariat. Dort wurden wir bereits von dem Schuldirektor und meinem zukünftigen Klassenlehrer empfangen. Beide schienen sehr nett zu sein. Ich sagte nicht sehr viel und nickte meistens nur auf Fragen. »Ich glaube, es ist Zeit deine neue Klasse kennen zu lernen. « sagte mein Lehrer. Wir verabschiedeten uns von meiner Mutter, die mir noch ein »Viel Glück! « hinterher rief. Wir gingen ein paar schmale Korridore entlang, bis wir schließlich an einer Türe stehen blieben. Mein Herz schlug auf einmal viel schneller und ich bekam weiche Knie. Er schloss die Türe auf und wir traten ein. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Meine Gedanken spielten total verrückt. »Entschuldigt mich für die Störung, aber wie bereits angekündigt ist eure neue Mitschülerin Julia eingetroffen. Vielleicht magst du dich mal kurz vorstellen. « verkündete er. »Ehm… Hey… « stammelte ich und schaute in die Runde. Ein paar Jungs schauten gelangweilt an die Wand, ein paar andere hörten mir gespannt zu. Ich sammelte mich und fuhr fort. »Ich bin Julia, Julia Thelen und bin 16 Jahre, ich werde noch 17 am Ende des Jahres und bin mit meiner Mutter nach Köln gezogen, deshalb der plötzliche Wechsel im Schuljahr. « Ich biss mir auf meiner Unterlippe rum.  »Okay super, ich glaube, dass du perfekt in unsere Gemeinschaft passt. Setz dich doch neben Bianca, dort hinten links. Sie hat mir schon angeboten gehabt, dir später alles zu zeigen. « Ich nickte und schlenderte durch die Reihen zu dieser Bianca. Sie empfing mich bereits mit einem breiten Grinsen im Gesicht. »Hey Julia, ich bin Bianca! «

»Hey!« antwortete ich knapp und setzte mich. Sie redete sofort drauf los und wollte alles über mich wissen. Wir redeten fast nur die ganze Stunde. Ich hatte mich lange nicht mehr so gut gefühlt.

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das kapitel hab ich (Bianca) geschreiben, ich hoffe, dass der Schreibstil nicht alzu anders ist & es euch gefällt :o :)

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