Kapitel 5:

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Am nächsten Morgen sprang ich gut gelaunt aus dem Bett. Ich drehte die Musik voll auf und tanzte und sprang herum. Nach kurzer Zeit hörte ich bereits meine Mutter schreien: »Julia, mach sofort die Musik leiser! « Augenverdrehend schaltete ich meine Anlage aus. Schnell frühstückte ich, machte mich fertig und verabschiedete mich von meiner Mutter. Ich trag mich heute mit Bianca, um mit ihr zusammen zur Schule zu gehen. Ich schloss die Türe hinter mir und ging die erste Treppe nach unten. Plötzlich hörte ich Stimmen von unten, ein… zwei… drei Jungs, wenn ich mich nicht irrte. Langsam schlich ich zum Geländer und wagte einen Blick nach unten. Es sah bestimmt lächerlich aus. Ich hatte Recht. Unten am Hauseingang standen mehrere Jungs. Ich rückte meine Haare zurecht und ging weiter nach unten. Ich wollte mein Handy aus meiner Tasche nehmen, um keinen Blickkontakt mit ihnen aufnehmen zu müssen, jedoch stolperte ich leicht und mir fiel mein Handy aus der Hand.  

»Mist! « murmelte ich, denn nun war mir volle Aufmerksamkeit gewidmet. Ich kniff die Augen zusammen und bückte mich, um mein auseinander gefallenes Handy aufzuheben. Ich hörte, wie sich tot lachten und dumme Bemerkungen machen. Ich wurde ganz nervös und hektisch. So schnell wie möglich wollte ich dieser allzu peinlichen Situation ausweichen. Ich ging Richtung Haustür, doch die Jungs versperrten mir die Sicht. »Na wen haben wir denn da? « bemerkte einer und zog mich an meiner Jacke zurück. Ich bewegte mich kein Stück vom Fleck. »Willst du uns nicht Hallo sagen, ich meine wir kennen uns ja sozusagen. « lachte ein anderer von ihnen. Ich erschrak leicht, da mir diese Stimme sofort bekannt vorkam. Ruckartig drehte ich mich um und schaute in das Gesicht von dem Jungen mit den Locken, den ich gestern auf der Kirmes gesehen hatte. Er hielt mich immer noch fest. »Lass mich los! « flüsterte ich voller Angst und Panik. Der blonde und sein Freund konnten darüber nur ausgiebig lachen. »Tzz. Tzz. Tzz. Nicht so eilig. « Ich spürte den aggressiven Unterton in seiner Stimme. »Was willst du?! « patzte ich ihn an und war sehr überrascht von mir selber. »Bleib doch mal ruhig, Babe. Ich hab gar nichts gemacht. « Er setze ein breites Grinsen auf. Ich schaute nur in seine Augen, er hatte schöne Augen. Ich starrte ihn nur an und versuchte meine gestaute Wut zu bändigen. »Nenn mich nicht Babe, ich kenn dich gar nicht. Und jetzt lass mich in Ruhe! « schrie ich ihn an, meine Stimme zitterte gewaltig. Er ließ meinen Arm los und ich drehte mich nur um und verließ das Haus. Ohne nachzudenken lief ich los, ja ich sprintete die Straße herunter zu Bianca.

Was war das denn bitte? Ich war immer noch total geschockt. Total außer Atem kam ich bei Bianca an. »Was ist denn mit dir passiert? « fragte sie mich verwirrt. »Lange Story. « murmelte ich nur und schnappte schon wieder nach Luft.

Auf dem Weg zur Schule erzählte ich ihr die Geschichte. »Das sind solche Idioten. Tut mir echt leid, dass du sie schon so früh kennenlernen musstest. Das sind Harry, Niall und Zayn. Ich würde mich vor denen echt in Acht nehmen, wenn man den Gerüchten folgt, haben sie schon einiges erlebt. «

»Was meinst du mit erlebt? «

»Nja, also ihnen wird nichts Gutes nachgesagt. Schule schwänzen, jedes Wochenende Party, hunderte Mädels und halt auf Drogen und sowas. « Ich nickte stumm, denn sowas hatte ich mir schon gedacht. Ich kratze mich am Arm und spürte einen leichten Schmerz. Ich hatte eine Narbe erwischt. Schmerzvoll verzog ich mein Gesicht und krempelte meine Jacke hoch. Ich sah schon das Blut und wollte es schnell vor Bianca verstecken, doch sie hatte es bereits gesehen. Inzwischen waren wir schon in der Schule, warteten jedoch noch auf ein paar Freunde von Bianca auf dem Schulhof.

»Ach du kake, was ist passiert? « fragte sie mich schockiert.

»Nichts. « antwortete ich scharf und zog meinen Arm weg.

»Nichts?! Das sehe ich. Das blutet doch richtig. Komm, wir gehen jetzt ins Sekretariat und lassen da mal drüber gucken. Heute ist echt nicht dein Glückstag. Erst diese Idioten, jetzt das. «

»NEIN! « schrie ich panisch, »das geht auf keinen Fall! « Wenn auch nur einer sich diese Narbe genauer anschauen würde, wüsste er, was Sache war.

»Dann sag mir wenigstens wie das passieren konnte, immerhin hattest du letztens schon was am Arm. « Ich starrte nur auf den Boden.

»Julia. Red mit mir! «

»Pass auf, das kann ich dir jetzt nicht erzählen. Kannst du vielleicht alleine was zum verarzten holen? Es tut weh. « winselte ich nur noch.

»Versprochen? «

»Versprochen! « Auf der Stelle drehte sie sich um. Was hatte ich nur angerichtet.

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