Kapitel 49:

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»Du bist süß! « flüsterte ich. Wir hatten und auf eine kleine Mauer direkt am Wasser gesetzt und blickten auf die Skyline von Köln. Die Sterne funkelten am Himmel, die Schmetterlinge in meinem Bauch liefen Amok und die Wellen, die gegen die Ufer schlugen, machten ein beruhigendes Gefühl.

»Ich? Süß? Nie im Leben, den Job bekommst du! « lächelte er und gab mir einen Kuss. Sein Arm lag auf meiner Schulter, mein Kopf auf seinem linken Schulterblatt.

»Ist schon komisch alles. « begann ich. »Das mit uns meine ich. «

»Hmmm. «

»Ich meine, ich hätte dich nie… also wäre nicht im Traum auf die Idee gekommen, mit dir überhaupt zu reden, als ich dich das erste Mal gesehen habe und jetzt. Ist schon lustig. « die Stimmung passte perfekt, um einfach laut zu denken.

»Meinst du ich? Ich war vorher nie richtig… verliebt gewesen, das war alles nichts Ernstes. Aber seit dir… « ihm fehlten die Worte, »ich kann nicht beschreiben, was du mit mir anstellst, das ist angsteinflößend! «

Wir lachten beide automatisch.

»Mehr als das. « Ich schmiegte mich wieder an ihn, ich schaute starr in den Himmel. Heute waren viele Sterne zu sehen, große und kleine die sich über den kompletten Rhein streckten. Es blieb für die nächsten Minuten still und wir genossen unsere Zweisamkeit.

»Guck mal da! « rief er und zeigte nach hoben, doch ich sah nichts.

»Oh, ein Himmel mit Sternen. « sagte ich sarkastisch mit ernster Miene. Er schlug mir leicht auf die Stirn – es war schon eher ein Streicheln.

»Ach echt? « lachte er. »Nein, da war eine Sternschnuppe. «

»Dann darfst du dir was wünschen. «

»Ich weiß aber nicht was. « wisperte er und fing an, nachzudenken. Er schüttelte den Kopf.

»Dir muss doch etwas einfallen. Irgendwas, was du gerne hättest oder dir unglaublich wünschst. « half ich ihm auf die Sprünge.

»Ah ich hab was. « er schloss die Augen und wenige Sekunden später sprang er von der Mauer auf.

»Wir müssen los, sonst bekommen wir nie nächste Bahn nicht mehr. « Ich lief ihm hinterher.

»Und was hast du dir gewünscht? « fragte ich und griff nach seiner Hand. Mit seiner Hand ging er zu seinem Mund und tat so, als ob er ihn mit einem Schlüssel abschließen würde. »Oh, verstehe. Das ist geheim! «

Bis wir wieder am Bahnhof waren, sagte keiner von uns beiden etwas. Gerade rechtzeitig kamen wir auf das Gleis, denn die U-Bahn stand schon dort. Wir hüpften hinein und bekamen sogar noch einen Platz. Ich setze mich auf Harrys Schoß, damit ein älterer Herr auch sitzen konnte. Ich fragte mich besser nicht, was er noch so spät hier machte. Seine Arme legte er um meinen Bauch und sein Kinn plazierte er genau in dieser Kule in meiner Schulter. Es sah zuckersüß aus, wie ich versuchte, zu mir hoch zuschauen.

Der alte Mann neben uns schaute mich schräk an. Es sah so aus, als wenn Harry ihm etwas sagen wollte, doch ich presste vorsichtshalber meine Hand auf seinen Mund. Schlagartig verdrehte er seine Augen, seine Zunge berührte meine Handfläche.

»Ihhh. « schrie ich und zuckte weg, ein paar Menschen blickten zu uns rüber. Wir versuchten uns für diesen Moment seriös zu verhalten, doch brachen sofort wieder in Gelächter aus. Der Mann räusperte sich, doch wir ignorierten ihn, die nächste mussten wir so oder so raus. Es waren halb 1, als wir die Bahn verließen und im stockdunkeln zuerst zu mir nach Hause gingen. Ein paar mehr Lichter würden auch nicht schaden, aber die Stadt hatte wahrscheinlich kein Geld dafür.

»Und was machst du morgen? « fragte er.

»Ich wollte Bianca mal fragen, ob sie mit mir shoppen fährt, und du? «

»Achso, hat sich dann erledigt. «

»Sorry… «murmelte ich, aber wofür entschuldigte ich mich überhaupt?

»Ist doch nicht schlimm. Ein anderes Mal. « er lächelte. Langsam begann ich mich auch in Köln auszukennen, Straßen kamen mir bekannt vor und der Weg zu mir nach Hause fiel mir immer einfacher. Als wir vor meinem Haus standen, verabschiedete ich mich mit einer langen Umarmung von ihm.

»Danke für den schönen Abend! « Er war nicht schön, er war bis auf den kleinen Aussetzer unbeschreiblich toll gewesen.

»Ich bedanke mich bei dir. « Unsere Lippen berührten sich eine ganze Weile. Ich konnte mich gar nicht von ihm lösen, doch ich konnte mir vorstellen, dass meine Mutter hinter der Haustüre saß und auf mich wartete. Ich kramte meinen Schlüssel aus der Tasche und winkte Harry zum Abschied, bevor ich nach oben ging.  
Ansatzweise hatte ich recht gehabt, meine Mutter hatte überall das Licht an, war aber dann doch auf dem Sofa eingeschlafen. Ich lief sie in Ruhe und machte mich sofort auf Weg zu meinem Zimmer.

Am nächsten Morgen kam ich ganz schlecht raus, sowohl meine Füße, als auch mein Kopf taten weh. Um halb 12 kroch ich erst aus meinem Zimmer. Ich rief Bianca sofort an und fragte, ob sie heute Lust hätte wieder in die Stadt zu fahren, doch sie war froh, überhaupt sprechen zu können. Ihr Kater war schlimmer als erwartet. Ich hielt sie auch nicht länger auf, dann würde ich doch auf Harrys Angebot zurückgreifen.

Ich schrieb ihm schnell eine Sms, bevor ich mich unter die Dusche stellte, mich fertig machte und etwas aß. Erst eine Stunde später schaute ich wieder auf mein Handy.

»Klar, ich bin um halb 2 bei dir. « Ich schrieb schnell ein »Ok. « zurück. Eigentlich war es mir viel zu früh, denn meine Mutter kam gerade in mein Zimmer, um  mich wegen gestern auszuquetschen. Ich konnte sie nun nicht schon wieder abwimmeln, also fasste ich ihr kurz zusammen, wie es zwischen mir und Harry lief. Sie war natürlich begeistert. Und als ich ihr dann noch erzählte, dass ich mich gleich wieder mit ihm traf, fiel sie mir in dir Arme.

»Mach was draus, ihr seid so süß zusammen! « sagte sie und meinte es auch so.

»Danke Mama! « stöhnte ich, es war mir schon unangenehm, ihr so viele Sachen über ihn zu erzählen, und dabei das schlechte immer wegzulassen. Doch ich war ihr dankbar, dass sie mir immer zuhörte. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, was ich ohne sie machen würde. Wie Harry könnte ich wahrscheinlich nie leben, er hatte nicht einmal Jemanden, mit dem er reden konnte, der sich um ihn kümmerte, der ihm zuhörte. Nur Niall und Zayn, aber das war normal für Freunde. Er fing mir an leid zu tun, ich hatte noch nie so darüber nachgedacht.

Wollte er wirklich gar keinen Kontakt mehr zu seiner Mutter? Das konnte doch nicht sein, er musste sie doch noch lieben. Ansprechen wollte ich ihn darauf aber auch nicht, wie er wohl reagieren würde? Am besten würde ich es lassen und mich jetzt auf einen weiteren schönen Tag mit Harry freuen.

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Sorry, es ist wieder was kürzer, aber sonst hätte ich keinen passenden Schluss gefunden :) Das nächste wird wieder spannender! Und wow danke für die vielen Votes & Kommi’s beim letzten Kapitel, wenn das immer so wäre, würde ich mich mega freuen ! :):3

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