Kapitel 38:

8.9K 436 10
                                    

Während wir mit langsamen Schritten unterwegs waren, konnte ich über einiges nachdenken. Meine Hand war immer noch fest in seiner verankert, was ein mulmiges Gefühl in mir auslöste. Harry war doch eigentlich gar nicht der Typ dafür, auch nicht wenn er es versuchte. Er war wie ausgewechselt gewesen. Vielleicht hätte ich ihm nicht direkt verzeihen sollen, sondern erst mal genauer darüber nachdenken sollen.

Jetzt kam mir Alles irgendwie komisch vor. Eben war mir es noch egal, doch im Nachhinein ist man immer schlauer. Meine Gedanken kreisten um diese Jessica. Eine alte Bekannte mit der er mal was hatte. Beruhigt hatte mich das ganz und gar nicht. Sie war hübscher, dünner als ich und an sich der Typ von Mädchen, der zu Harry passte. Er hat mir zwar versichert, dass da nichts laufen würde, aber mein Unterbewusstsein sagte mir etwas anderes.

Ich konnte es nicht glauben, es waren mal gerade 10 Minuten vergangen und schon war dieses glückliche, beruhigte Gefühl verschwunden. Hatte er vielleicht doch etwas zu verbergen? Ich vertraute ihm zwar wieder, aber ich hatte immer noch den ein oder anderen Zweifel.

Ich schaute zu ihm und beobachtete sein Verhalten. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet, die Augen leicht zusammen gekniffen. Trotzdem wirkte er glücklich. Seine freie Hand schlug immer wieder im Takt gegen seinen Oberschenkel und er piddelte an seinen Nägeln.

Erst jetzt viel mir die Größe seiner Hände auf. Meine waren mindestens halb so klein.

»Ist was? « fragte er, da mir gar nicht aufgefallen war, dass ich ihn immer noch anstarrte.  »nein, Alles gut. « log ich und hoffte, er würde es nicht bemerken. »Hmm ok. Wir sind auch gleich da. « er löste seine Hand und kramte nach dem Schlüssel in seiner Hosentasche, dort blieb sie auch, bis wir da waren.

Ich glaube er hatte es gemerkt, dass ich an etwas zweifelte und nicht mehr so glücklich war wie eben. Ich sammelte mich und versuchte meine Gedanken zu verdrängen, ich hatte später noch genug Zeit, darüber nachzudenken. Ich ließ e jetzt auf mich zu kommen und mehr als abwarten konnte ich nun auch nicht.

»Da vorne. « unterbrach er meine Gedanken und zeigte mit einem Lächeln auf ein Mehrfamilienhaus. Wenn ich mich so umschaute, sah man direkt, dass es keine besonders gute Gegend war.

Wir betraten den Flur und gingen zwei Treppen hinauf. Es erinnerte mich an mein eigenes zu Hause. Er drehte den Schlüssel im Schloss, presste die Klinke herunter, jedoch wartete er kurz, bevor er die Türe ganz öffnete.

»Was ist los? Ich merkte doch, dass etwas nicht stimmt. « er lehnte sich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme. Ich konnte ihm jetzt ja wohl kaum sagen, dass ich schon an meiner Entscheidung zweifelte. Was sollte ich nun sagen? Spontan fiel mir nichts außer ‚mir geht’s nicht so gut‘ oder ‚ich bin müde‘ ein, was er natürlich sofort als Lüge durchschaut hätte. Mein Mund wurde trocken und ich suchte nach den richtigen Worten. Sein Kopf senkte sich und sein Blick löcherte mich, als ob er nach der Antwort selbst suchen würde.

»Ich weiß nicht so recht. « gab ich zu. Ein kleiner Teil daran stimmte, aber ich wusste natürlich, warum ich mir so viele Gedanken machte. Er zuckte mit den Schultern. »Frauen.. sag mir’s einfach, wenn du es weißt. « lächelte er und betrat die Wohnung.

»ch habe sogar aufgeräumt! « prahlte er, in der Hoffnung, dass es mir auffallen würde. Sofort wurde mir klar, dass er hier alleine wohnte. Die Wohnung war recht übersichtlich, ein großer Flur der jeweils zu Küche, Wohn-, Ess-, Schlaf-, und Badezimmer führte. Spärlich war alles ausgerichtet, aber was hatte ich auch erwartet.

»Hier wohne ich, hoffe, du fühlst dich wohl. « grinste er, während er sich mir näherte. Mit einer Hand zog er sich an mich heran, seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von meinen entfernt. Er gab mir einen sanften Kuss, dann suchte er sich seinen Weg über meinen Hals zu meiner Schulter. Leidenschaftliche Küsse verteilte er und zog mich damit in seinen Bann. Es war so schwer, ihm zu wiederstehen., doch ich musste mich zusammen reißen.

broken { harry styles || deutsch }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt