Kapitel 23:

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Noch immer verwirrt und orientierungslos ließ ich mich auf den kalten Bürgersteig fallen und legte den Kopf in meinen Schoß während ich wartete. Ich wusste weder worauf ich wartete noch wie lange. Ich wollte einfach Klarheit in meinem Kopf. Diese unzähligen Fragen plagten darin und ich wusste keinen Ausweg. Vergeblich versuchte ich meine Gedanken zu sortieren. Was war da los zwischen Harry und Zayn? Was war Zayns Problem und warum war er so aggressiv zu Harry und so komisch mir gegenüber? Ich seufzte tief weil ich keine ansatzweise logische Erklärung dafür hatte. Was sollte ich denn jetzt machen? Harry konnte ich genauso wenig darauf ansprechen wie Zayn. »Ach, verdammt. « murmelte ich vor mich hin.


Ein festes Rütteln an meiner Schulter riss mich aus meinen Gedanken wieder zurück in die Realität. Erst jetzt nahm ich das ganze Hupen der Autos und das Fluchen der Fahrradfahrer über mich war. »Da bist du ja, Julia! Ich hab dich überall gesucht. « rief sie hektisch. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihr und rieb mir durch die Augen. »Hmm? « fragte ich müde während ich zu ihr rauf blickte. »Jetzt steh erstmal von der Straße auf! « meinte sie energisch. Ich stütze mich auf den harten Boden auf und drückte mich mühsam nach oben, ich klopfte den Dreck von meinen Händen. Bianca schaute mir in die Augen. »Hast du etwa geweint? Ich laufe hier eine halbe Stunde durch Köln und keiner weiß wo du bist! Wieso hast du nicht auf mich gewartet? Was ist denn passiert? Alles okay bei dir? « schossen die Worte nur so aus ihrem Mund. Ich musste leicht lächeln, so besorgt hatte ich sie noch nie gesehen. » Ja, mir geht´s gut. Es war mir einfach nur alles zu viel « sagte ich benommen. Ich musste mich erstmal sammeln, dann fuhr ich fort, »Ich hatte Stress mit Harry, also eigentlich hatte er Streit mit Zayn und…und « ich stockte. Die Geschichte war zu verwirrend um sie in Worte zu fassen. »Beruhig dich erstmal, dann erzähl mir gleich einfach alles ganz langsam und von vorne. « Ich nickte. Schweigend gingen wir ein paar Straßen entlang, langsam kamen wir wieder in eine mir vertraute Gegend und ich fühlte mich schließlich in der Lage ihr alles zu erklären.

Mit zwischenzeitigen Überlegungen erzählte ich ihr von Zayns Provokationen, von Harrys Schlag, von den Worten die fielen, von meinem Versuch Harry zur Rede zu stellen und auch schließlich von meiner Flucht aus dem ganzen Chaos. Bianca hatte mir die ganze Zeit aufmerksam zugehört, doch auch sie schwieg jetzt. Ihr schien es wohl auch nicht viel leichter als mir, den Vorfall zu verarbeiten. »Das passt alles nicht zusammen. « sagte sie nach einer Weile leise. Ich stimmte ihr zu. Nun gingen wir an der Schule vorbei und Richtung unsere Wohnungen. Dort wo Harry Zayn vorhin noch geschlagen hat, war es jetzt vollkommen leer. Alles sah ganz ruhig und friedlich aus.

»Aber wieso bist du einfach weggelaufen, das hättest du nicht tun sollen, Harry hat doch gar nichts falsch gemacht, oder? « ergänzte Bianca. Ihr Verstand schien die Dinge nun klarer zu sehen. »Ich weiß auch nicht was mit mir los war. Es war ganz komisch. Ich hab mich gefühlt als wäre ich nicht gut genug für Harry. « meine Stimme wurde wieder schwächer bei den Worten. »Du weißt dass das völliger Quatsch ist. « sagte Bianca bestimmend. Ich freute mich dass sie so dachte. »Warte einfach ab, es wird sich schon alles Aufklären, gib den Jungs einfach etwas Zeit. « meinte Bianca. Wahrscheinlich hatte sie recht. Ich versuchte nun zuversichtlich zu sein.


»Wenn du willst könnte ich ja jetzt noch mit zu dir gehen, dann können wir noch was quatschen. « schlug Bianca vor. Ich grinste, da ich ihr sofort anhörte, dass es Neuigkeiten gab. »Klar, meine Mutter ist sowieso noch Arbeiten. «


Wir stolperten schnell die Treppenstufen hoch, betraten die Wohnung und verteilten unsere Schulsachen quer durch den Flur. Dann warfen wir uns mit einer Tüte Chips und lauter Musik auf die Couch. »Dann leg mal los! Erzähl mir was! « drängte ich Bianca. »Was denn? « fragte sie verlegen, obwohl sie ganz genau wusste wovon ich sprach. Daraufhin zog ich grinsend meine Augenbrauen hoch. Sie musste lachen während sie ihr Gesicht kurz im Kissen versteckte. Dann setzte sie sich wieder auf, »Also. « begann sie. »Vorhin auf dem Schulhof war ich nicht die einzige die auf jemanden gewartet hat. « sie kicherte und ich hörte gespannt zu. »Harry und Zayn waren genau wie du weggegangen und Niall hat auf sie gewartet. Naja, wir haben uns halt die ganze Zeit unterhalten und viel gelacht und… « Bianca biss nervös auf ihrer Unterlippe herum. »Jaa? Weiter? « drängte ich. Ihre Augen leuchteten aufgeregt und sie erzählte weiter. »Niall hat vorgeschlagen dass wir mal was zusammen unternehmen können! « platzte es nur so aus ihr heraus. »Was? Oh mein Gott, wie geil! « ich freute mich sehr für sie.
Noch den ganzen Nachmittag lachten und alberten wir herum. Die Ablenkung tat mir wirklich gut und ich hatte inzwischen wieder richtig gute Laune bekommen.

Nachdem ich gemütlich mit meiner Mutter zu Abend gegessen und meine Hausaufgaben erledigt hatte, wollte ich gerade ins Badezimmer, mich Bettfertig machen. Doch plötzlich klingelte es an der Tür. Wer konnte das denn sein? Als ich bemerkte dass meine Mutter nicht die Tür öffnete, streckte ich schnell meinen Kopf ins Wohnzimmer hinein. »Mama? « Sie schien auf den Sofa eingeschlafen zu sein. Also ging ich zur Tür. Mich durchfuhr es wie ein Blitz als ich dunkle Locken und grüne Augen war nahm. Sein perfektes Gesicht schaute hinunter zu mir, seine Augen leuchteten hell, was mein Herz höher schlagen ließ. »W-Was machst du denn hier? « stotterte ich verwirrt. Sein Blick wanderte nervös hin und her. Ich musterte seinen Körper. Elegant stand er da, gegen den Türrahmen gelehnt. »Weißt du, wegen heute Mittag… « druckste er während er einen Schritt näher auf mich zukam. Seine Hände griffen nach meinen. Händchen haltend, wie wir da standen hätte ich ihm alles verziehen. Ich lächelte. Doch er schaute immer noch ganz nervös. »Ich will dir erklären…also es ist nur… « er stockte. Er starrte mir tief in die Augen, mein Atem wurde schneller. Dann wanderte sein Blick zu meinen Lippen. Mit einem Mal lehnte er sich nach vorne und presste seine geschmeidigen warmen Lippen auf meine. Seine rechte Hand hielt meinen Rücken und seine Linke war in meinen Haaren verflochten während er mich küssend weiter in den Flur schob. Meine Arme waren fest um ihn geschlungen und unsere Nasen berührten sich während er heiße Küsse in meinem Gesicht verteilte. Diesen Moment wollte ich für rein gar nichts zerstören. Ich vergaß alles um mich herum als ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte.

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neues kapitel, sorry das gestern nichts kam /: ich hoffe das ihr es mögt! Schaffen wir diesmal 14 Votes und 6 Kommi's ? :)xx

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