Nun stand ich da, auf dem Schulhof mit einem blutenden Arm. Ich schaute hektisch über den Schulhof, dann zu meinem Arm. Wieso musste mir das ausgerechnet jetzt passieren? Einerseits hoffte ich, dass Bianca sich beeilen würde, aber andererseits wusste ich auch nicht wie ich ihr das erklären konnte. Ich wollte ihr auf keinen Fall die Wahrheit sagen. Doch plötzlich lenkte mich etwas ganz anderes ab. Die drei Jungs von heute morgen betraten gerade den Schulhof. Ich stellte mich etwas seitlich hinter einen Baum, damit sie mich nicht sehen konnten. Ich versuchte sie zu beobachten. Sie gaben sich eine Art Handcheck, dann gingen zwei von ihnen nach links, Richtung Turnhalle. Der mit den Locken kam in meine Richtung. Er bemerkte mich erst recht spät, sagte aber nichts. Erst sah er in mein Gesicht, was ich vor Schmerz vorzogen hatte, dann sah er auf meinen Arm. Er sah sehr geschockt aus und das erste Mal sah ich so etwas wie ein Mitfühlen in seinen Augen. Er kam ein Stück auf mich zu. »Alles Klar bei dir? « sagte er mit einer tiefen Stimme. Ich war verwirrt, ich hatte nie im Leben damit gerechnet, dass er mich anspricht. Ich nickte, »Alles Gut. « murmelte ich. »Gut sieht aber anders aus! « meine er. Er schien sich wirklich Sorgen zu machen. Ich zuckte nur mit den Schultern. In der Zwischenzeit hatte er ein Taschentuch aus seiner Schultasche gekramt, was er mir hinhielt. Ich nahm es und Tupfte meinen Arm damit ab. Als ich aufblickte stand er immer noch vor mir. Für wenige Sekunden sahen wir und in die Augen. »Sonst noch was? « sagte ich leise, weil ich nicht verstand warum er plötzlich so nett zu mir war. Er blickte schnell auf den Boden. »Nönö. « antwortete er. Dann kehrte er mir den Rücken zu und ging.
Ungefähr fünf Meter von mir entfernt drehte er sich noch mal kurz um. »Du solltest damit echt ins Sekretariat gehen. « rief er und deutete auf meinen Arm. Ich erwiderte einfach gar nichts. Kurz nachdem er Weg war kam Bianca auch schon mit einem Verband zurück. »Kannst du mir jetzt bitte erklären was passiert ist? « fragte sie besorgt. »Später. « sagte ich.
Die Schule war einfach nicht der richtige Ort um ihr alles zu erklären. Damit gab sie sich erstmal zufrieden. Bianca wickelte vorsichtig den Verband um meinen Arm. »Danke für deine Hilfe. « sagte ich. Ich war ihr wirklich dankbar. »Ist doch kein Problem. « Während wir zu unserer Klasse gingen, musste ich noch mal über die komische Begegnung mit dem Lockenkopf nachdenken. Wieso war er einzeln so nett, aber zusammen mit seinen Freunden voll das Arschloch? Das Verstand ich nicht. Seine grün-glänzenden Augen wollten mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. »Wie heißt eigentlich der Junge mit den braunen Locken von heute morgen? « rutschte mir so raus. »Harry. « sagte Bianca, »Aber wie kommst du denn jetzt darauf? « fragte Bianca verwirrt. Dann erzählte ich ihr von meinem komischen Gespräch mit Harry.
Wow. Harry. Dieser Name passte perfekt zu ihm. »Was? Ernsthaft? « fragte Bianca überrascht. Ich nickte. »Warum kann er nicht einfach immer so nett sein? « murmelte ich leise. Doch Bianca hörte es trotzdem. »Du wirst dich doch nicht in Harry verguckt haben?! « »NEIN! Ich kenne ihn doch überhaupt nicht, ich find´s einfach nur Schade dass er sonst so gemein zu mir war. « »Achso dann ist ja gut, weil er ist wirklich nicht der richtige Umgang für dich. Und ich glaub auch ehrlich gesagt nicht, dass er der Typ für ´ne richtige Beziehung ist. « Bianca hatte Recht. Mir wurde klar, dass es Unsinn war mit ihm, es war einfach nur dieser Moment gewesen. Aber er war wahrscheinlich bedeutungslos.
Der Schultag verlief ganz normal und ging auch ziemlich schnell vorbei. Heute musste ich alleine nach hause gehen, weil Bianca noch Spanisch-AG hatte. Als ich die Treppenstufen hinunter ging sah ich in zehn Meter Entfernung Harry zusammen mit Niall und Zayn. Sie gingen auch aus der Schule, sahen mich aber nicht, da sie mir den Rücken zugewandt hatte. Ich versuchte die Gedanken an Harry zu unterdrücken und woanders hinzuschauen. Doch irgendwann ging es nicht mehr und ich völlig fasziniert von seinen braunen Locken, die vom Wind hin und her geweht wurden. Er war echt hübsch. Er sah aus wie einer von der Sorte Jungs bei denen man als normales Mädchen sowieso keine Chance hatte. Ich ging nun über den Schulhof. Die drei Jungs gingen nach links an einer Mauer vorbei, Harry ging ganz innen. Plötzlich schweifte sein Blick über den Schulhof. Nach wenigen Sekunden erblickte er mich. Ich wollte schnell weggucken, aber da war es schon, ein verschmitztes lächeln auf seinen Lippen. Ich lächelte zurück und da spürte ich es zum ersten Mal. Es war ein Gefühl was ich nicht kannte, ein Kribbeln was sich in meinem Körper ausbreitete. Ich wollte es nicht zulassen, aber es fühlte sich einfach richtig an.
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das kapitel für gestern, ich denke, dass heute dann noch eins kommt :):*
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broken { harry styles || deutsch }
FanfictionJulia wird gemobbt, so sehr, dass sie mit ihrer frisch geschiedenen Mutter nach Köln zieht und ein neues Leben beginnen muss. Dort trifft sie jemanden, von dem sie nicht erwartet hätte, dass er sie so sehr liebt. Ihre Selbstzweifel kommen wieder hoc...