Kapitel 37:

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Wir gingen die letzte Straße entlang, bevor es zur Schule ging. Kurz vor Ende sahen wir schon das große, graue, unbeliebte Gebäude. Ich stoppte und blickte zu Bianca. »Du schaffst das, Alles wird gut. « sagte sie beruhigend. Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl, doch ich wollte einfach die Wahrheit wissen und wie er zu mir steht. »Und denk immer daran, dass was in den letzten Tagen passiert ist, ist Vergangenheit. Ok? Es wird bald keinen Grund mehr geben, dass du - « ihr Blick fiel auf meinen Arm. »noch einmal antust. Viel Glück süße! « sie umarmte mich kurz. »Danke. « antwortete ich und atmete tief durch. »Ich bin dann mal weg. Wenn was ist, du weißt wo du mich findest. « sie zwinkerte, drehte sich auch ihrem Ansatz um 180° und stolzierte davon.

Ich legte meinen Kopf für einige Sekunden in den Nacken und ließ ihn mit geschlossenen Augen einmal von rechts nach links kreisen. Ich hatte absolut keine Ahnung, was mich nun erwarten würde, doch ich spürte eine gewissen Ungewissenheit. Mein Selbstbewusstsein hatte deutlich abgenommen.

Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen. Ich konnte mich auch nicht entscheiden, ob ich mich besonderes freuen oder doch erstmal skeptisch sein sollte. Meine Schritte wurden schneller und ich erreichte den kleinen Park, der mich noch von unserem Treffpunkt trennte.

Ich schaute mich nervös um, doch es war noch keine Menschensehle zu sehen. Ich ging weiter Richtung Haupteingang. Es war noch recht warm draußen, obwohl die Sonne fast untergegangen er und es bereits dämmerte. Dort angekommen lehnte ich mich gegen eine kleine Mauer, die schräg neben den Türen hinter den Fahrradständern stand.

Ich hatte keinen genauen Plan, wo er auf mich wartete. Schließlich stand auf den Zettel nur Schule. Ich zückte mein Handy und ließ es kurz aufblinken. 19:04. Vier Minuten war er jetzt schon zu spät. Ich musste grinsen, ich meine welcher Junge war schon pünktlich? Ich blickte nach oben, der Mond war schon leicht zu sehen, auch wenn es erst so früh war.

Die Minuten vergingen doch niemand hatte sich bis jetzt blicken lassen. Vielleicht war er wo anders? Hinter der Schule? Ich schaute mich ein letztes Mal um, dann lief ich hinter die Schule zu unserem Schulhof. Aber auch hier keine Spur von ihm.

Inzwischen hatten wir 19:17. Doch ich gab die Hoffnung nicht auf. Mitten auf dem Hof blieb ich stehen, man konnte mich nun gar nicht übersehen. Ich kaute auf meiner Unterlippe herum, jedes Geräusch erschreckte mich und ließ mich hoffen, dass er es war. Doch es geschah nichts. Minute für Minute sank meine Laune. Also hatte es doch nichts zu bedeuten gehabt. Oder hatte ich mich vertan? Es stand doch 19:00 Uhr an der Schule auf dem Zettel und der Brief war definitiv erst heute eingeworfen worden.

»Dann hat er halt Pech gehabt. « wisperte ich, total traurig und enttäuscht. Ich trottete den kleinen Weg zurück vor die Schule, wo ich mich ein letztes Mal umschaute. Nichts.

Ich konnte und wollte es nicht wahrhaben, aber er war nicht gekommen. Ich stieß einen Seufzer aus und machte mich auf den nach Hause Weg.

»Du willst doch nicht schon abhauen? « ein warmer Atemstoß war auf meinem Hals zu spüren, Locken witzelten meinen Nacken und eine Hand umfasste meine Taille. Mein Herz blieb für eine, nein mehrere Sekunden stehen. Mit einem aggressiven Griff drehte er sich zu mir, sodass ich ihm in seine Augen schaute. Harry.

Sehr überrascht war ich, als ich in sein Gesicht starrte. Ich erwartete einen bestimmenden, genervten Harry, so wie er mich begrüßt und herum gerissen hatte, jedoch hatte er seinen Griff sofort gelöst und mich mit wässrigen Augen und einem traurigen Ausdruck abgeschaut. Ich schaute tief in seine Augen, wie gefesselt stand ich vor ihm.

»Hey.. « stotterte ich. Er rührte sich nicht. »Julia. « seine Mimik verzog sich und er wirkte noch fertiger als vorher. »Das Einzigste, was ich sagen kann ist, dass es nicht meine Absicht war und es mir schrecklich leid tut. « sein Blick senkte sich. Eine Hand rief durch seine Augen, die andere umfasste seinen Nacken. So aufgelöst hatte ich ihn mir nicht vorgestellt. Es war nicht der Harry, den ich in Erinnerung hatte.

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