»Ich möchte euch ja nicht stören, aber es ist schon spät. « lachte meine Mutter, die im Türrahmen zwischen Wohnzimmer und Flur stand. Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich ruckartig um. Mein verlegener Blick traf ihr Lächeln. Ich schaute zurück zu Harry, der frech meine Mutter angrinste. »Guten Tag Frau Thelen. « sagte er und hielt ihr seine rechte Hand hin, seine linke umschloss meine Taille immer noch fest. »Hallo… ehm… « stammelte sie und trat auf uns zu. »Harry. « vollendete er den Satz meiner Mutter. »Hallo Harry, schön dich auf solche Umstände kennenzulernen. « Sie zog eine Augenbraue hoch und zwinkerte mir zu. Augenverdrehend machte ich ihr klar, dass sie nun einfach wieder dahin gehen sollte, wo sie hergekommen ist. Wir begannen gleichzeitig zu lachen.
»Sehen wir uns morgen? « flüsterte ich und schaute ihn erwartungsvoll an. »Ja klar. « nuschelte er, während er sich wieder an mich drückte und mir einen kurzen Kuss auf die Wange gab. »Nichts lieber als das. « er umarmte mich noch einmal, bevor ich ihn bis zur Tür begleitete. »Dann erzählst du mir bitte die Alles. « beharrte ich. Seine Miene verzog sich in einen genervten Gesichtsausdruck. »Juli- « begann er, doch mein Blick hielt ihn davon ab, mir zu widersprechen. »Sorry. Ja, ich habe es dir ja versprochen. Bis Morgen, schlaf gut. « sagte er und wir küssten uns noch einmal, ich konnte einfach nicht genug davon bekommen. »Bis Morgen. « flüsterte ich, als ich die Türe schloss und mit einem breiten Lächeln in meinem Zimmer verschwand.
»Was habe ich denn verpasst? « erschreckte mich meine Mutter, als ich eine Stunde später immer noch hellwach in meinem Bett lag. Sie machte ein paar Schritte auf mich zu und setze sich auf die Kante des Bettes. Ich richtete mich auf und kuschelte mich an sie. »Meine Güte bist du verliebt. « stellte sie fest. »Mama, so schlimm ist das doch gar nicht. « versuchte ich ihr es auszureden, denn eigentlich war es mir noch nicht so recht, dass sie es jetzt schon erfuhr. »Hast du dich mal angeschaut? Du hörst gar nicht mehr auf zu grinsen. Aber jetzt erzähl mir Alles, los. « Ich biss auf meiner Unterlippe rum und fasste alles kurz zusammen, natürlich änderte ich einiges.
»Also seid ihr jetzt fest zusammen? « fragte sie mich. Ich atmete als Antwort tief durch und zuckte mit den Schultern. »Achso ich verstehe. Naja, dann schlaf jetzt erstmal, morgen ist schließlich wieder Schule. « Sie strich mir liebevoll über den Kopf. »Gute Nacht. « sagte sie, machte das Licht aus und verließ mein Zimmer.
So gut hatte ich noch nie geschlafen. Überglücklich stand ich auf und machte mich fertig für die Schule. Sogar mein Essen machte ich mir selber, sonst war ich immer zu faul dafür gewesen. »Julia? « rief mich meine Mutter aus der Küche. »Moment. « antwortete ich. Schnell stürmte ich aus dem Bad zu ihr. »Was’n los? « fragte ich noch mit meiner Zahnbürste im Mund. »Dein Vater hat gestern noch angerufen. Er wollte dich sprechen. « Ich nahm meine Zahnbürste in die Hand und spuckte die Zahnpasta ins Küchenbecken. »So spät noch? Was wollte er? « »Er wollte einfach mal fragen, wie es dir geht und er würde sich sehr freuen, wenn du ihn bald mal besuchen würdest. « Ich war etwas enttäuscht von mir, dass ich mich bis jetzt kein einziges Mal bei ihm gemeldet hatte. Ich hatte es einfach vergessen. Meinen eigenen Bruder und Vater. »Ich rufe ihn heute sofort zurück! « sagte ich, um mein schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen. Bei meiner Mutter blieb das natürlich nicht unbemerkt. »Er ist nicht sauer, falls du das denkt. Ich habe ihm erklärt, dass du im Moment sehr viel Stress und auch noch andere Dinge im Kopf hast, wenn du weißt, was ich meine. « Ich schaute sie augenverdrehend, aber mit einem Lachen auf den Lippen an. »Danke. « Dann machte sie sich wieder an ihre Arbeit und ich mich weiter fertig.
Als ich das Haus verließ, sah ich Bianca schon wartend auf der anderen Straßenseite. Ich umarmte sie kurz zur Begrüßung. Auf dem Weg erzählte ich ihr von meiner Begegnung mit Harry von gestern Abend. »Also eins steht fest. Er mag dich echt. « staunte Bianca nicht schlecht. »Hast du den noch mal irgendwelche negativen Dinge über ihn gehört? Du hast ja mehr Connections als ich. «
»Nein, nur das mit der Prügelei mit Zayn, aber das war ja jetzt nichts Besonders. Du weißt ja, wie ich das meine. « Ich nickte nur. »Du hast so einen positiven Einfluss auf ihn, das ist unfassbar. «
»Ich weiß auch nicht so richtig, was genau ich anders mache. Ich weiß nur, dass Harry mir mega viel bedeutet… « gab ich zu.
»Ihr seid ja auch total süß zusammen! « quickte sie und sprang leicht hin und her.
»Ader du und Niall. « rief ich, vielleicht etwas zu laut, denn Bianca drehte sich panisch um. »Julia! « zischte sie. Wenn das einer hört, dass ich ihn mehr mag, dann… «
»Hallo Ladies. « sagte eine männliche Stimme und kurz darauf spürten wir beide einen Arm um unseren Schultern. Ich schaute nur kurz zu Bianca, denn sie schien grade im Boden zu versinken. »Hallo Niall. « murmelte ich und ärgerte mich selber über meine eigene Doofheit. Niall hatte es hundertprozentig gehört. Ich warf ihr einen endschuldigen Blick zu, doch sie schaute immer noch mit geschlossenen Augen in eine komplett andere Richtung. »Ey Bianca, was ist denn los mit dir? « fragte er sie lachend, doch sie schüttelte nur den Kopf. Um die peinliche Situation zu unterbrechen, erkundete ich mich nach Harry. Niall hatte anscheinend überhaupt kein Problem mit uns. Er war so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Nett, ruhig am Anfang, doch wenn man ihn besser kannte war er total aufgedreht und immer für einen Spaß zu haben. »Harry? « er runzelte die Stirn. »Der müsste gleich auch kommen. « »Okay, sollen wir schon mal rein gehen? « fragte ich, in der Zwischenzeit hatte Niall seine Hände wieder bei sich und Bianca war wieder etwas normaler geworden. Beide bejahten, wir betraten die Schule und warteten auf Harry.
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neues Kapitel :* meinungen ? und bitte schön viel voten & kommentieren! :)
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broken { harry styles || deutsch }
FanfictionJulia wird gemobbt, so sehr, dass sie mit ihrer frisch geschiedenen Mutter nach Köln zieht und ein neues Leben beginnen muss. Dort trifft sie jemanden, von dem sie nicht erwartet hätte, dass er sie so sehr liebt. Ihre Selbstzweifel kommen wieder hoc...