Kapitel 21:

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Noch immer mit einem Grinsen im Gesicht ging ich zurück zur Klasse. Glücklich hüpfte ich die Treppenstufen hinauf. Meine Gedanken waren bei Harry. Die Situation war mir eben echt peinlich gewesen, aber ich muss zugeben, ich hatte den Kuss genauso genossen wie er. Meine Welt war wieder komplett. Ich glaube ich werde niemals begreifen, wie ein Mensch einem so viel bedeuten kann. Ich wollte ihn nie wieder gehen lassen. Schließlich stand ich vor der Klasse, ich klopfte laut. Es war mir wirklich total egal was mein Lehrer sagen würde, weil ich einfach noch so überwältigt war. Ich hatte nicht erwartet dass sich meine Emotionen in so kurzer Zeit, so stark verändern würden.

Die Klassentür wurde geöffnet und mein Erdkundelehrer sah mich fragend an. »Ähm E-Endschuldigung. « stotterte ich schnell, in der Hoffnung dass mein Lehrer kein großes Drama daraus machen würde. Ich hatte Glück. »Schon gut. Nächstes Mal bist du bitte wieder pünktlich. « murmelte er nur, während er versuchte streng zu wirken. Ich nickte freundlich und taumelte zu meinem Platz. Meine Tasche ließ ich mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fallen, schob sie unter den Tisch und warf mich verträumt auf meinen Stuhl. Erst nach kurzer Zeit nahm ich Bianca neben mir war, die mich mit einem erwartungsvollem Blick ansah. Ich kicherte nervös. »Wo warst du? « fragte sie aufdringlich. Ich warf einen Blick auf meinen Lehrer um zu überprüfen dass er mich gerade nicht beachtete. Als ich sah, dass er gerade etwas an die Tafel schrieb drehte ich mich wieder zu Bianca. »Ich war bei Harry. « antwortete ich und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Er hat mir halt alles erklärt warum er so abweisend zu mir war… « begann ich und erzählte ihr die ganze Geschichte.

Ich konnte Zayn ja ein bisschen verstehen. Er wollte nun mal lieber mit Harry feiern gehen, aber ich war froh dass Harry sich dagegen entschieden hatte. Bianca hörte mir aufmerksam zu. »Aber das er dich einfach ignoriert hat, nur weil er Stress mit Zayn hatte, war auch nicht okay. « meinte Bianca kritisch. »Natürlich nicht, aber ich verstehe, dass er die ganze Sache erst klären wollte. Jetzt ist schließlich wieder alles gut. « entgegnete ich zuversichtlich. Daraufhin nickte Bianca und wir drehten uns wieder zur Tafel und ich versuchte zu verstehen was unser Lehrer uns erklärte. Doch meine Gedanken schweiften schnell wieder ab. Ich dachte über Biancas Worte nach. Ich hatte Angst, dass es nur eine Ausrede von Harry war, aber wieso sollte er das tun?

Der restliche Schultag verging bei mir auch wie immer mit nachdenken und in den letzten zehn Minuten fieberte ich auf ein Wiedersehen mit Harry hin. Endlich war es soweit. Ich warf mir meine Tasche über die Schulter, stellte meinen Stuhl hoch und stürmte aus der Klasse, als würde es kein morgen geben. Ich begann zu lächeln und spielte nervös mit meinen Haaren als ich Harry sah, der sich nach mir umzuschauen schien. Erst beeilte ich mich, doch meine Schritte wurden langsamer, ja näher ich auf ihn zukam. Jedes Mal wieder, wurde ich ganz hibbelig bei seiner Anwesenheit. Dann trafen sich unsere Blicke. Glänzend-grüne Augen waren auf meine gerichtet und die Schmetterlinge in meinem Bauch liefen Amok. Er lächelte mich an, öffnete seine Arme und drückte mich fest. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter während ich seinen herrlichen Geruch einatmete. Ich fühlte mich als wären wir die einzigen Menschen auf dem Planeten, bis seine Hand meinen Kopf in seine Richtung hob und ich meine Augen wieder öffnete. Ich musterte seine Locken, Augen und Lippen, während er sich zu mir runter beugte. Ein Kribbeln breitete sich von meinem Kopf bis in meine Füße aus. Seine vollen Lippen streiften gerade meine, als ein lautes Räuspern neben uns, mich von Wolke Sieben wieder zurück in die Realität holte.

Es war Zayn. Sofort bemerkte ich wie Harrys Muskeln sich Anspannten. Er war von unserem Störenfried wohl genauso wenig begeistert wie ich. »Was willst du? « fragte Harry rau, während ich seinen Arm fest umklammerte. Zayn überhörte seine Frage. »Du bist so ein Verräter. « entgegnete er stattdessen. Harrys Hände ballten sich vor Wut zu Fäusten. »Es gab eine Zeit da sagten wir noch: „Bruder vor Luder“. Und jetzt schau dich an! « provozierte Zayn ihn weiter. Ich war verwirrt, mir schien es etwas lächerlich, aber war Zayn allen Ernstes eifersüchtig auf mich? »Pass auf was du sagst! « meinte Harry laut. Ich fühlte mich nicht wohl wenn Harry Aufgebracht war, er schien mir so unberechenbar. »Harry. « flüsterte ich warnend, war mir aber nicht sicher ob er es überhaupt wahrgenommen hatte. »Oder was sonst? Denkst du ich habe Angst vor dir? « sagte Zayn herausfordernd und machte einen Schritt auf uns zu. Auch seine Hände waren zu Fäusten geformt. Ich wusste nicht was ich tun sollte um sie davon abzuhalten, ich war mir nicht mal sicher ob sie meine Anwesenheit noch bemerkten. »Auf einen Freund wie dich kann ich echt verzichten. « sagte Harry abwertend. Ich glaube er wollte der Situation genauso aus dem Weg gehen wie ich.

Er drehte sich um, ich war immer nach dicht bei ihm. Ich wollte gerade schon durchatmen, in der Hoffnung das Zayn auch geht, doch er setzte noch eins drauf. »Harry. « sagte er kalt. Harry blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. »Werd´ doch glücklich mit dieser Schl**pe! « Ich hatte keine Möglichkeit es zu verhindern. Harry drehte sich innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde um, hob seine Faust und traf Zayn Mitten auf die Nase. Er verzog das Gesicht und beugte sich schmerzvoll nach vorne. Harry war von seinem Schlag wohl genauso überrascht wie ich, er schnaufte laut. Ich schrie panisch und hielt mir die Hand vor den Mund. Ich war geschockt, wir waren immerhin noch an der Schule, wo überall Schüler und Lehrer waren.

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