»Ohne Spaß, das ganze Gequatsche hat mich hungrig gemacht. « stöhnte Harry und ging in die Küche.
»Gequatsche?! « fragte ich empört, obwohl mir klar war, dass er es nicht ernst meinte.
»Ja, so sentimental werde ich sonst nie. Kannst stolz auf dich sein, dass ich dir nicht wiederstehen kann. « grinste er und zwinkerte mir zu. Ich verdrehte lachend die Augen und folgte ihm.
Da war er wieder, der Harry, den ich vermisst hatte. Ich war mehr als froh, dass wir uns nun ausgesprochen hatten und der allein der Gedanke daran, dass ich nun meinem ersten Freund hatte, war unglaublich. Niemand anderen hätte ich mir dafür gewünscht. Harry war, so wie er war, perfekt. Seine Stimmungsschwankungen waren zwar nervig, aber diese musste ich nun einmal akzeptieren. Ich mochte seine Art, wenn er Spaß und zweideutige Andeutungen machte, aber noch mehr liebte ich seine ruhige und emotionale Seite.
»Auf was hast du denn hunger? « fragte ich und öffnete unseren Vorratsschrank. Er machte einen Schmollmund und an seinen nach oben schauenden Augäpfeln erkannte ich, dass er nachdachte.
»Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Ich kann eh nicht kochen, also darfst du entscheiden. «
»Dann lernst du es halt, ich mache das jetzt bestimmt nicht alleine. « beschwerte ich mich und er kommentierte es nur mit einem Seufzer.
»Chinesisch? « fragte ich und hielt ein Packet Reis in der einen und eine Dose Bambus in der anderen Hand. »Das geht schnell, ist einfach zu kochen und lecker! «
»Wenn du das so siehst, muss das auch so sein. «
»Also ja oder nein? « konnte er nicht einfach eine klare Antwort geben? Er nickte und kam auf mich zu.
»Wie kann ich dir denn helfen? « fragte er nett, kreuzte seine Arme hinter seinem Rücken und schaute, als wenn es ihn wirklich interessieren würde. »Spinner! « lachte ich und drückte ihm ein kleines, scharfes Messer in die Hand.
»Du kannst die Paprika, Möhren und Zwiebeln schneiden, ich kümmere mich um das Fleisch und den Reis. « befahl ich und reichte ihm seine Materialien.
»Ei Ei Sir! « rief er. Seine Hand führte er von seiner Stirn von seinem Körper weg und es sah aus, als ob ich ihm einen Befehl bei der Bundeswehr gegeben hatte. Während ich das Wasser für den Reis und den Wok mit dem Öl einschaltete, betrachtete ich seine Fingerfertigkeit. Er wusch das Gemüse und begann, eine Paprika aufzuschneiden. Nach 5 Minuten hatte er diese komplett misshandelt und die Schüssel für das fertig Geschnittene war immer noch leer.
»Was machst du denn da? So wird das aber nichts! « kicherte ich, doch er schaute mich nur beleidigt an.
»Mach’s doch besser! « Ich schüttelte den Kopf, »Ich kann es dir gerne zeigen. « Sofort leuchteten seine Augen und er grinste.
»Immer wieder gerne. « Ich trat hinter ihn und legte meine rechte Hand auf seine, sodass ich ihm steuern konnte. Ich nahm eine Paprika und zeigte ihm, wie er sie zu schneiden hatte. Doch ich glaubte, es hörte mir gar nicht zu, sondern war nur auf mich fixiert. Seine grünen Augen schauten nur mein Gesicht an und er wagte keinen Blick auf seine eigentliche Arbeit.
»Du bekommst das gleich nicht hin, wenn du nicht aufpasst. « ermahnte ich ihn und er wurde rot. »Sorry. « murmelte er. Ich trat wieder neben ihn und betrachtete, wie er nun kleine Stücke schnitt. Wenigstens hatte er mir zugehört, dachte ich. Die Möhren schaffte er ohne Probleme, doch die Zwiebeln übernahm ich, da die Pfanne inzwischen heiß war.
»Den Rest mache ich. Schau zu und lerne. « Er lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Küchenschrank und schaute mir, ich hoffe doch mit wenigstens ein bisschen Interesse, zu. Ich ließ das geschnittene Fleisch kurz anbraten, dann gab ich die Zwiebeln hinzu. Nach kurzen anbraten schüttete ich Möhren, Paprika und Bambus hinterher und würzte es mit diversen Chinagewürzen. Der Reis kochte nun auch schon und es konnte sich nur noch um 5 Minuten handeln, bis Alles fertig gar war.
»So einfach geht das! « sagte ich zu ihm und gab ihm einen kurzen Kuss. »Bald kochst du das für mich! « scherzte ich. Ich konnte mir gut vorstellen, dass Harry langsam etwas genervt war.
»Genug für heute vom Kochen, ich hab einfach nur Hunger! « Meine Augen trafen seine und für einen kleinen Moment kam es mir vor, als würde ich sie das erste Mal sehen. Dieses Grün fesselte einen so schlimm, dass man Alles um sich herum vergessen konnte. Seine Lippen formten ein kleines Lächeln, es machte mich verrückt, dass er mit seiner Ausstrahlung so ein positives Gefühl in mir auslöste.
»Ich bin froh, dass die Dinge so gekommen sind, wie sie sind. « flüsterte er, als er seine Hand in meinen Nacken legte und meinem Kopf näher an sich heran zog. Seine Finder waren kühl und rau, ich spürte jedes einzelne Hautstück. Langsam führte er seine Lippen zu meinen und plazierte einen Kuss auf meiner Stirn.
Es machte mich verrückt, wie Harry mich reizte. Ich wollte ihn Küssen, denn seine Küsse waren immer so liebevoll, selbst wenn es etwas stürmisch wurde. Ich musste automatisch über diesen Gedanken lächeln.
»Was ist? « fragte er und schreckte ein wenig zurück. »Nichts. « murmelte ich, »Ich habe mir nur gerade vorgestellt, wie es wäre, wenn du mich nun küssen würdest. « gab ich zu und nicht einmal einen Wimpernschlag nachdem ich es ausgesprochen hatte, war mein Wunsch in Erfüllung gegangen. Seine warmen Lippen spielten mit meinen, seine Hand verstärkte dieses Gefühl, dass er mich mehr als irgendetwas anderes wollte und seine Zunge erkundete meine. Ruckartig drehte er sich um und hob mich auf die Arbeitsplatte, ohne dass wir uns voneinander trennen. Ich konnte nicht verstehen, wie Jemand so gut küssen konnte.
Meine Füße kreuzte ich hinter ihm und Umschloss damit sein ganzes Becken, meine Arme schlang ich um seinen Hals. Hoffentlich passiert jetzt nicht das, was letztes Mal vieles zerstört hatte. Aus ein wenig Angst davor löste ich mich wieder. Genau rechtzeitig, da sonst das Essen angebrannt wäre.
»Ich liebe dich. « wisperte in mein Ohr, bevor er mich herunter ließ.
»Deck lieber den Tisch. « lachte ich und zeigte auf den Schrank mit dem Geschirr. Zwei Teller stellte er mir neben den Herd, damit ich uns beiden eine große Portion drauf schüppen konnte. Für meine Mutter ließ ich auch etwas übrig.
Mit den Tellern in der Hand ging ich zum Tisch und servierte es Harry.
»Dann mal einen Guten Appetit! « sagte er freundlich und stopfte ich die erste Gabel in den Mund. Auch ich begann zu Essen, doch ich kam ich nicht richtig dazu. Zwei Minuten später klingelte es. Meine Mutter stand vor der Türe, da sie ihren Schlüssel vergessen hatte.
»Du kommst gerade rechtzeitig. Wir haben gekocht. « Überrascht schaute mich meine Mutter an, und noch überraschter war sie, dass das wir für mich und Harry gesprochen hatte.
»Guten Tag. « sagte Harry freundlich und schüttelte meiner Mutter die Hand. »Ihre Tochter kann echt gut kochen! « Ich verdrehte die Augen und nahm einen Teller für meine Mutter aus dem Schrank.
»Für mich im Moment nichts. « sagte sie und stellte ihre Tasche ab. Bevor sie aus der Küche verschwand, flüsterte sie mir noch etwas ins Ohr.
»Ich glaube, du musst mir nachher einiges erzählen. « Eine Augenbraue erhob sich und ein vielsagender Blick traf mich. Dann verschwand sie und ließ uns beide wieder alleine.
»War ich zu unfreundlich? « stammelte Harry und schaute mich verunsichert an. Augenblicklich musste ich lachen. »Nein, du hast dich nur gerade sehr beliebt bei meiner Mutter gemacht. «
DU LIEST GERADE
broken { harry styles || deutsch }
FanfictionJulia wird gemobbt, so sehr, dass sie mit ihrer frisch geschiedenen Mutter nach Köln zieht und ein neues Leben beginnen muss. Dort trifft sie jemanden, von dem sie nicht erwartet hätte, dass er sie so sehr liebt. Ihre Selbstzweifel kommen wieder hoc...