Kapitel 9:

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Auf dem Weg nach Hause schwiegen Bianca und ich uns nur an. Immoment war ich nicht in der Lage klare Sätze von mir zu geben. Ich konnte meine Reaktion und meine Gefühle von eben nicht begreifen. Wieso fühlt es sich so an, als ob Harry das alles nicht will, dieser Blick hatte mir genau das gesagt. Es war vielleicht nur ein Blick, aber warum ist er danach k.o. gegangen, für mich? Ich schüttelte den Kopf. Für mich? Wie naiv konnte ich nur sein. Ich kannte ihn nicht richtig und die Sachen, wie ich ihn mir vorstellte, passten einfach nicht zu den echten Harry. Natürlich könnte es auch sein, dass er einer von diesen Jungen ist, die eine harte Schale und einen weichen Kern hatten. Doch dazu passten diese ganzen Geschichten über ihn nicht. Ganz in meinen Gedanken vertieft bemerkte ich nicht, dass Bianca mich etwas gefragt hatte. »Erde an Julia! Es gibt auch nicht andere Dinge außer Harry. « ich funkelte sie böse an. »Sorry, aber es kommt einfach so rüber. Du sagst, dass er dir egal ist und dann das. Was findest du auf einmal so besonders an ihm? «  

»Ich weiß noch nicht, was es ist. Aber irgendetwas ist da. « sie verdrehte die Augen. »Oh man, sag mir bescheid, wenn du's weißt. « es klang sehr genervt, jedoch lächelte sie danach wieder. »Anderes Thema. « sagte ich und wir redeten über ein paar modische No-Go's. Kurze Zeit später waren wir zu Hause angekommen, verabschiedeten uns und gingen getrennt zu unseren Häusern.  

Im Obergeschoss angekommen begrüßte mich meine Mutter mit einem Kuss auf die Wange. »Na, wie war deine erste Schulwoche? « fragte sie mich gespannt, während sie die Kartoffeln in der Pfanne wendete. »Super! « versuchte ich glücklich und zufrieden rüber zu bringen. Es war ja wirklich so, doch momentan war ich in einem Gefühlschaos. »Das freut mich. Ich habe dir doch gesagt, dass alles super wird. « sie hatte nichts gemerkt, zum Glück. »Ich habe auch noch eine gute Nachricht. « fügte sie hinzu.  

»Was'n? « 

»Ich hab einen Job gefunden. Ich kann direkt heute Nachmittag zum Probearbeiten gehen. « Ich merkte, wie sehr sich meine Mutter freute. Ich sprang auf und fiel ihr in den Arm. »Das ist ja super! « 

»Ja das ist es. Aber jetzt dich, das Essen ist fertig. «

Ich half meiner Mutter noch schnell mit dem Abwasch und ging dann in mein Zimmer. Ich machte meine Musik an, setze nicht aufs Bett und schnappte mir mein Tagebuch. Mein letzter Eintrag war von dem Tag, als sich meine Eltern getrennt hatten. Ich fing an, auf einer neuen Seite die Sache mit Harry zu verschriftlichen. Ich beendete das ganze mit folgendem Satz: »Trotz als dem werde und muss ich ihn vergessen, dass ist nicht mehr als Phase. « Eine Phase, die schon bald zu Ende gehen sollte, fügte ich in meinen Gedanken hinzu.  

Ich warf mein Tagebuch in die Ecke meines Bettes, wo es aufgeschlagen landete. Ich beugte mich rüber, um es wieder zu verschließen, als sich meine Augen an einem älteren Eintrag verhalten. Ich griff erneut nach dem lila mit Blümchen bedenkten Buch und begann zu lesen. Ich war schockiert. »Ich kann nicht mehr, es ist das einzigste, was mir noch Spaß macht. So kann ich meine Sorgen vergessen, mich selbst für alle Dinge, die passieren, bestrafen. Es ist das einzigst richtige. « ich redete vom ritzen. Wenn ich mich nicht irrte, war es an diesem Tag besonders schlimm gewesen. Ich hatte fast schon vergessen, wie es sich anfühlte. Seitdem ich in Köln war, hatte ich nicht mehr einen Gedanken daran verschwendet, es wieder zu tun. Ich atmete tief ein und aus. Mein Blick schweifte zu meinem Nachtisch, wo noch ein paar Rasierklingen drin waren. Nein, du holst die jetzt nicht, befahl ich mir selber. Ich spürte auf einmal dieses Verlangen danach. Nein! Schrie eine Stimme in mir. Ich musste mich sofort ablenken. Joggen. Ich schnappte mir meinem iPod, zog mir Sportklamotten an und machte mich auf dem Weg zum Feld, was ganz in der Nähe lag. Meiner Mutter wünschte ich noch viel Glück für ihren Job. Ich machte die Musik an und rannte los. Von 0 auf 100. Schon nach einigen Minuten hatte ich keine Kondition mehr und begann schwer zu atmen. Doch das war mir egal, ich rannte und rannte. Auf einmal blieb ich ruckartig stehen und erbrach mitten auf den Feldweg. Na super, dass hatte ich davon. Ich legte meinen Kopf in den Nacken. »FUCK. Was ist nur los mit mir heute?« schrie ich und hoffte auf eine Antwort. Doch ich bekam keine.

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Ließt die Story überhaupt jemand so richtig? :/ Bitte voted oder kommentiert, das wäre mega toll & ich/wir wäre/n motivierter weiter zu schreiben.

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