Kapitel 4:

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In der Pause zeigte mir Bianca die große Mensa der Schule. Es sah alles recht einladend aus, viele Tische mit Bunten Stühlen. In folgte Bianca und ein Paar anderen Mädchen aus unserer Klasse bis nach ganz hinten, wo sich alle hinsetzen. »Hier sind wir eigentlich immer in der Pause.« erklärte mir Bianca. »Okay. « sagte ich nickend und setzte mich neben sie. Die anderen fanden es scheinbar ziemlich interessant, eine neue Mitschülerin zu haben. Sie stellten mir viele Fragen, erzählten von witzigen Ereignissen in unserer Klasse und versuchten mir alle Namen beizubringen. Es war wirklich ungewohnt so viel Aufmerksamkeit zu bekommen, aber es war irgendwie schön endlich dazuzugehören.
Bianca und ich fanden heraus dass wir in derselben Straße wohnten. Also gingen wir nach der Schule zusammen nach hause. Wir redeten noch eine ganze Weile und ich vertraute nach langer Zeit mal wieder jemandem meine Gefühle mit. Ich erzählte ihr vom Mobbing and meiner alten Schule und von der Trennung meiner Eltern. Sie wirkte sehr mitfühlend und ich war mir sicher, ich konnte ihr vertrauen. Nach kurzem Schweigen deutete sie plötzlich auf meinen Arm. »Was hast du da gemacht? « fragte sie. Ich blickte auf mein Handgelenk. Sie hatte eine meiner vielen Narben entdeckt. Ich wurde nervös, ich wollte ihr nicht erzählen wie schlecht es mir oftmals ging. Ich hatte Angst sie würde mich nicht normal behandeln wenn ich ihr davon erzähle. »Oh, keine Ahnung hab ich gar nicht bemerkt. « versuchte ich gleichgültig zu sagen. »Sieht aber Schmerzhaft aus. « meinte sie. »Ach nöö. « log ich. Um vom Thema abzulenken deutete ich auf ein Werbeplakat das an einem großen Zaun auf der anderen Straßenseite hing. »Heute ist Kirmes? « fragte ich neugierig, währen ich die Ärmel meiner Jacke weiter nach unten zog. Ich hoffte sie würde das Thema vergessen. »Ja. « begann sie. »Ich war gestern schon dort, aber sie hat noch bis Dienstag geöffnet. Also wenn du Lust hast können wir heute Nachmittag dorthin gehen. «
»Gute Idee. « sagte ich begeistert. Ich war schon lange nicht mehr mit gleichaltrigen unterwegs gewesen. »Super, ich komme dich dann so um drei Uhr abholen. «
»Okay dann bis später! « rief ich während ich nach rechts zu meinem Haus abbog.
Ich lief die Treppen hinauf. Oben stand schon meine Mutter, die mich erwartungsvoll ansah. »Und? « fragte sie schmunzelnd. »Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, also..« doch weiter kam ich nicht. »Komm erstmal rein, ich hab das Essen schon fertig, dann können wir uns in Ruhe unterhalten. « meinte sie. Als wir dann endlich saßen berichtete ich ihr ausführlich von meinem Schultag. Sie hörte mir aufmerksam zu. »Das freut mich, dass es dir gefallen hat. Ich habe dir doch von Anfang an gesagt, dass du dir keine Sorgen machen musst. « meinte sie.
»Ja du hattest Recht. « schmatzte ich »Ach und darf ich heute vielleicht mit Bianca auf die Kirmes gehen? « fügte ich noch schnell hinzu. »Na klar, aber pass auf dich auf. « sagte meine Mutter.
Pünktlich um drei holte mich Bianca dann ab und wir zogen los zur Kirmes. Es war ziemlich voll, viele Familien aber auch Jugendliche waren dort. Ich liebte Achterbahnen und es war ein echt lustiger Tag. Wir fuhren Wasserbahnen und Geisterbahnen. Und auch beim Dosenwerfen machten wir mit. Ich freute mich endlich eine Freundin gefunden zu haben. Früher hatte ich mich in Anwesenheit von gleichaltrigen eher ruhig verhalten und immer nur das nötigste gesagt, aber heute konnte ich einfach so sein wie ich bin. Ich war richtig aus mir raus gekommen. Es ging auf sechs Uhr zu, als wir mit Zuckerwatte in der Hand den Weg der Kirmes zurück liefen. Mir viel eine Bierbude ins Auge von der lautes Gelächter in mein Ohr drang. Dort standen ein paar Typen, einer mit blonden, einer mit lockigen und nocheiner mit hochgegehlten, schwarzen Haaren. Sie hatten alle eine Flasche Bier in der Hand und schienen ein paar Mädchen anzubaggern, die aber ziemlich abweisend reagierten. Das kümmerte sie aber nicht wirklich, denn sie fingen erneut an laut zu lachen. Auch ich musste grinsen und sah Bianca an. »Idioten! « rief ich. Sie nickte nur. Ich schien das jedoch etwas zu laut gesagt zu haben, denn sie waren plötzlich still und starrten mich komisch an. Bianca musste lachen, aber mir war das ziemlich peinlich und ich drängte mich durch die Menschenmenge und zog sie hinter mir her. Dann musste auch ich lachen.

An diesem Abend viel ich zufrieden in mein Bett. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Tag so toll geworden wäre. Ich hatte das normale Leben echt vermisst und ich konnte nur hoffen dass alles so bleibt.


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sorry, dass gestern nichts kam, Julia war nicht zu Hause. Sie hat das Kapitel geschrieben (: Wie findet ihr die Story bis jetzt, btw wer ließst sie überhaupt ? :o :)

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