Ich blinzelte verschlafen und rieb mir die Augen. Doch alles was ich sah war Dunkelheit. Als ich einen Blick auf mein Handy warf, bemerkte ich, dass ich erst in einer halben Stunde aufstehen muss. Doch einschlafen konnte ich jetzt nicht mehr, meine Gedanken waren schon bei Harry. Ich malte mir unsere Begrüßung vor der Schule aus. Ich konnte es kaum erwarten ihn wieder zu küssen. Ich vermisste seine warmen weichen Lippen. Sie auf meinen zu spüren war das schönste Gefühl auf dieser Welt und ich wollte noch so oft wie möglich in diesen Genuss kommen. Ich fühlte mich so frei und konnte alles um mich herum vergessen. Wirklich Alles.
Der Morgen kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich sprang gut gelaunt aus dem Bett und ging ins Badezimmer während ich irgendeine Melodie summte, die ich im Kopf hatte. In Windeseile zog ich mich an, putze mir die Zähne und schminkte mich. Als ich in die Küche kam, war meine Mutter gerade mal dabei den Tisch zu decken. Also flitzte ich in die Küche um Brötchen, Marmelade und Nutella zu holen. Hastig verteilte ich es im Esszimmer. »Welchen Wettbewerb willst du denn gewinnen? « fragte meine Mutter verwundert. »Ich weiß nicht. Ich hab´ gute Laune! « rief ich fröhlich. »An einem Montagmorgen? « hakte sie nach. »Mhmm. « meinte ich während ich mir hektisch ein Brötchen schmierte.
Überglücklich lief ich die Treppen herunter. Mit jeder Stufe kam ich Harry näher. Als ich die Straße entlang ging, traf ich Bianca. Erst quatschten wir ein bisschen, aber dann versank ich in meinen Gedanken. Ich konnte nicht begreifen, wie sich mein Leben in so kurzer Zeit zum Positiven gewendet hatte. Ich spürte, dass Harry der richtige war und ich habe es schon im ersten Moment, als ich ihn getroffen habe gespürt, auch wenn ich dieses Gefühl damals noch nicht zuordnen konnte. Er machte mich in mit jeder Sekunde, die wir mit einander verbrachten, glücklich. Er hatte eine wahnsinnige Ausstrahlung, die mir das Gefühl gab, dass ich etwas Besonderes sei.
Umso näher wir der Schule kamen, umso nervöser wurde ich, aber ich wollte jetzt einfach nur in Harrys Arme fallen. »Jetzt geh doch mal einen Schritt langsamer! « meinte Bianca. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sehr ich mich beeilt hatte.
An der Schule hielt ich natürlich sofort Ausschau nach braunen Locken, doch vergeblich, ich sah keine. Ich wartete noch fünf Minuten an der Schule und sah mich immer wieder nervös um. Plötzlich sah ich ihn auf den Boden starrend am rechten Eingang der Schule. Mein Herz schlug höher und wären dort nicht so viele Leute gewesen, hätte ich wahrscheinlich vor Aufregung gequiekt. Ich wusste gar nicht wie ich auf ihn zu gehen oder was ich sagen sollte. In der Hoffnung, dass er es wusste ging ich auf ihn zu. Doch plötzlich spürte ich eine kalte Hand auf meiner Schulter, die mich zurückhielt. Erschrocken fuhr ich herum, es war Zayn, der mich böse anfunkelte. »Halt dich gefälligst von Harry fern, du bist nicht gut für ihn. « Ehe ich etwas erwidern konnte, hatte er sich auch schon wieder umgedreht. Ich war völlig verwirrt.
Harry war inzwischen in die Schule gegangen, ohne mich zu suchen oder auf mich zu warten. Ich fühlte mich wie in falschen Film. Als würde ich vom Himmel auf den eiskalten Boden fallen. Hatte ich die Konversation mit Zayn gerade geträumt oder hatte sich das wirklich ereignet? Was hatte das nur zu bedeuten? Zayn war schon immer komisch gewesen, aber die Sache zwischen mir und Harry ging ihn rein gar nichts an. Harry. Wieso stand er nicht zu mir? Doch bevor ich weiter darüber Nachdenken konnte, stürmte auch schon Bianca auf mich zu. Sie hatte in der Zwischenzeit Ausschau nach Niall gehalten. »Was ist passiert? Wo ist Harry und was wollte Zayn von dir? « »Wenn ich das nur wüsste… « murmelte ich. Mehr konnte ich jedoch nicht sagen. Ich musste mich stark zusammen reißen um nicht auf der Stelle loszuheulen. Den ganzen Morgen war ich so Aufgeregt gewesen und plötzlich war ich Luft für ihn?
Im Unterricht konnte ich mich überhaupt nicht konzentrieren. Ich kritzelte irgendein Muster auf meinen Collegeblock während ich schon wieder tief in Gedanken versunken war. Das Wochenende war so unbeschreiblich schön mit ihm gewesen, ich war wirklich verliebt. Ich dachte er würde dasselbe für mich empfinden, aber da hatte ich mich wohl geirrt. Ich wollte einfach nicht verstehen wie man sich von einem Tag auf den anderen so Verändern kann. Erst machte er mir das schönste Liebesgeständnis der Welt und jetzt so was. Ich war mir so sicher gewesen, dass er sich auch auf mich gefreut hat. Ich musste an seine leuchtend grünen Augen denken, als Bianca mich plötzlich von der Seite an stupste und nach vorne deutete. »Also, Julia? Weißt du die Antwort? « fragte meine Mathelehrern prüfend. Die ganze Klasse sah mich an. Scheinbar hatte meine Lehrerin mich schon mehrmals angesprochen. »W-Was ist? « stammelte ich. Jetzt sah meine Lehrerin mich eher besorgt an. »Ist alles okay? Oder gibt es ein Problem? « hakte sie nach. Was für eine Frage, dachte ich mir. Natürlich war rein gar nichts okay. Das ganze Wochenende lang war Harry die Nummer eins in meinen Gedanken gewesen und jetzt ignoriert er mich so Eiskalt. Nicht mal den Mut es mir selber zusagen, dass ich ihn in Ruhe lassen soll, hatte er. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter. »Alles gut. « antworte ich mit wackliger Stimme.Als ich nachmittags endlich zu Hause war, warf ich meine Schultasche fest auf den Boden. Wie konnte ich mich nur so in Harry getäuscht haben? Mein Blick wanderte zum Spiegel. Ich sah mich mit ganz anderen Augen als heute Morgen. In meinem Kopf hörte ich die Stimmen meiner alten Klassenkameraden, die mich als hässlich und fett beschimpften. Wie konnte ich auch nur eine Sekunde lang daran geglaubt haben, dass Harry mich wirklich liebt. Er hatte mich von vorne bis hinten verarscht und ich war auch noch so naiv gewesen und habe ihm geglaubt. Es hätte mir klar sein müssen, dass Harry niemals mit so etwas wie mir zusammen sein wollen würde. Mit zittriger Hand öffnete ich meine Nachttischschublade und tastete nach den Rasierklingen.
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ein etwas längers Kapitel. Findet ihr das von der Länge so besser? Also es sind jetzt ungefähr über 1000 und nicht wie vorher 700-800 Wörter. Oder passiert euch schon zu viel Handlung in dem Kapitel, sollen wir das mehr ausschreiben? :/ :) und schön voten & kommentieren ♥
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broken { harry styles || deutsch }
FanfictionJulia wird gemobbt, so sehr, dass sie mit ihrer frisch geschiedenen Mutter nach Köln zieht und ein neues Leben beginnen muss. Dort trifft sie jemanden, von dem sie nicht erwartet hätte, dass er sie so sehr liebt. Ihre Selbstzweifel kommen wieder hoc...