8. Kapitel

370 18 0
                                    

Ich lag seit gestern Abend wach im Bett. Seit die Polizisten gegangen waren konnte ich nicht schlafen. Ich hatte den Beamten mein Telefongespräch mit Holly haargenau erzählt und ihnen eine Beschreibung von Holly's Date gegeben.
War Er wohlmöglich ihr Entführer, oder jemand anderes? War Holly noch am Leben? Wo war sie? Ging es ihr gut? Würde ich sie finden? Was würde mit ihr passieren?
Diese Fragen plagten mich schon die ganze Zeit. Hatte ich meine beste Freundin verloren? Allein der Gedanke daran, stach in meinem Herz. Ich rollte mich aus meinem Bett und stand schniefend auf. Meine Haare waren ein einziges Desaster! Es sah aus als ob ein Tier darin verreckt wäre. Missmutig stapfte ich ins Badezimmer und ließ mir Badewasser ein.
Anscheinend hatte ich gestern vergessen mich abzuschminken, denn meine Mascara war um meine Augen verschmiert. Ich seufzte und wusch mir mein Gesicht. Wie würde es heute weiter gehen? Heute war Samstag, das hieß ich hatte keinen Unterricht heute. Genug Zeit um im Park zu lesen. Vielleicht lenkte mich das ab.
Ich saß gerade mal 10 Minuten in der Badewanne, als mein Handy klingelte. Genervt ignorierte ich es. Drei Minuten später fing es wieder an zu klingeln. Seufzend stieg ich aus dem Wasser und wickelte mir ein Handtuch um. Ich nahm ab.
"Hallo?"
"Ally!", sagte Holly mit zitternder Stimme. Mein Herz setzte einen Moment aus und ich musste mich setzten. Holly war am Leben!
"Holly! Wo bist du und-"
"Hör mir zu Ally. Ich erzähl dir alles heute Nachmittag. Wir treffen uns um 15:00 Uhr in dem Park, in dem ich gestern verabredet war."
Ich schniefte und lächelte. "Okay 15:00 Uhr. Wie geht es dir?"
"Mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen.", sagte sie, aber irgendwas an ihrem Tonfall bewies mir das Gegenteil.
"Sicher? Du klingst-"
"Ally ich muss auflegen. Eine Sache noch. Sag niemanden, dass ich angerufen habe!"
Ich versprach es ihr und legte auf. Meine Beste Freundin war am Leben und ihr ging es gut. Zumindest sagte sie das. Heute nachmittag würde ich ihr gehörig auf den Zahn fühlen.

Ich war schon eine Stunde früher im Park um zu lesen. Es hatte geschneit über Nacht und alles glitzerte. Der kühle Wind heulte mir um die Ohren. Ich machte meinen Mantel zu. Gleich würde ich Holly treffen. Ich war aufgeregt sie wieder zu sehen. Sie hätte mir einiges zu erklären. Einfach so zu verschwinden!
Schritte hinter mir ließen mich zusammenzucken. Holly! Lächelnd drehte ich nich um.
Schwarze Augen sahen mich listig grinsend an.
"Hallo Ally.", sagte er mit einer unglaublich sexy Stimme. Ich konnte nicht antworten so perplex war ich. Da stand Er. Der heißeste Mann Londons. Und Holly's prinzipieller Entführer!
Augenblicklich wich ich einen Schritt zurück.
"Wer bist du?", fragte ich gehässig.
Er lachte. "Mein Name ist Jake."
"Was willst du?",meine Stimme zitterte. Ich wusste nicht wie ich auf Jake reagieren sollte. Er war größer und stärker als ich. Jake strahlte selbstbewusstsein und Respekt aus. Das waren zwei Eigenschaften die mir fehlten.
"Ich will dich.", sagte er unverbindlich," und wenn du brav mitkommst, muss ich keine Gewalt anwenden."
Mein Puls beschleunigte sich. Panik stieg in mir auf. Er war tatsächlich Holly's Entführer!
"Fahr zur Hölle!", fauchte ich und drehte mich um.
Das nächste was passierte ging zu schnell. Jake lachte belustigt auf und packte mich am Handgelenk. Ich schrie entsetzt auf. Er zog mich zu sich und schaute mir in die Augen.
"Dir fehlt eindeutig der Respekt vor mir mein Engel."
Ich streckte ihm die Zunge raus und versuchte mich zu befreien, aber wie ich prophezeit hatte war er stärker als ich und ehe ich mich versah, hatte ich ein Tuch auf Mund und Nase.
Eindeutig Betäubungsmittel.Mein Sichtfeld kippte und ich fiel um. Er fing mich auf, hob mich behutsam hoch und trug mich zu seinem Auto.

Jemand strich mir sanft über die Wange. Ich errinerte mich nicht was passiert war und nahm an, es wäre Holly, die mich berührte. Langsam öffnete ich die Augen.
Das war nicht mein Zimmer! Dieses Zimmer war dunkel. Nicht weil kein Licht hineinschien. Im Gegenteil, die großen Fenster ließen viel Licht hinein scheinen. Der Raum war dunkel gestrichen und mit schwarzen Möbeln dekoriert. Wie ich feststellte lag ich in einem ebenso schwarzen Bett.
Zwei schwarze Augen musterten mich belustigt. "Na, auch mal wach Engelchen?"
Bei dem klang seiner Stimme war ich aufeinmal hellwach. Jake. Er hatte mich tatsächlich entführt. Ich schrie auf und rutschte so weit weg von ihm wie nur möglich.
"Vor mir brauchst du keine Angst zu haben. Jedenfalls nicht wenn du nach meinen Regeln spielst.", sagte er gelassen, die Arme vor der Brust verschränkt.
"Ich spiele nach niemands Regeln!", zischte ich.
Jake kam auf mich zu und ich wich ängstlich zurück. In seinen Augen konnte man keine Emotionen erkennen. Er verschloss sich. Das machte mir Angst, denn somit war er unberechenbar.
Jake merkte, dass ich ihn nicht durchschaute und lächelte ein Fuchs-Lächeln. "Pass auf Engelchen.Du machst das was ich dir sage, du gibst mir was ich will und du tust es wann ich will. Sobald du das verstanden hast, werden wir gut miteinander auskommen."
Angewidert schaute ich ihn an. Ich würde ihm gar nichts geben! Das war nicht meine Aufgabe.
"Ich gebe dir rein gar nichts du Bastard!"
Jake packte mich am Handgelenk und zog mich zu sich. Ich spiegelte mich in seinen Augen. Wimmernd zog ich den Kopf ein. Würde er mich schlagen?!
Er legte einen Finger unter mein Kinn und hob es an. Ich saß immer noch auf dem Bett und er stand vor mir.
Jake lächelte zufrieden. "Sei ein braves Mädchen und tu was ich dir sage."
Ich nickte unterwürfig. Mein Respekt vor ihm wuchs von Sekunde zu Sekunde.
"Geh duschen, zieh dir die Sachen an die im Badezimmer hängen und warte bis ich dich rufe."
Wieder nickte ich. Jake lächelte und strich mir eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr.
Dann ging er ohne ein Wort aus dem Zimmer. Ich hatte nichts anderes übrig, als zu tun was er wollte.

His Sacrifice Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt