49. Kapitel

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Es war mitten in der Nacht als er aufwachte. Irgendwas in ihm sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. Er schaute Ally an. Sie lag tief und fest schlafend in seinem Arm, die Decke bis zur Nasenspitze hoch gezogen. Darauf bedacht sie nicht zu wecken hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn und stand vorsichtig auf. Schnell zog er sich Unterwäsche und eine Jeans an.
Etwas beunruhigte ihn. Leise schloss er die Tür hinter sich. Ally war zum Glück nicht aufgewacht. Er hörte Geräusche aus dem Wohnzimmer.
Es war nicht schwer zu erraten wer dort auf ihn warten würde. Natürlich hatte er recht.
Damian stand in seinem Wohnzimmer, die blauen Augen aus dem Fenster gerichtet.
Er grinste böse und stellte sich neben Damian."Erstaunlich, dass du dich traust hier aufzutauchen."
Damian lachte."Was erwartest du von mir? Dass ich sie kampflos aufgebe?"
"Es wird keinen Kampf geben. Du wirst sterben.", sagte er kühl.
"Du warst schon immer ein Optimist Cousin." Damian fuhr sich lachend durch die braunen Haare. Ihn regte seine Ruhe und Gelassenheit auf. Er drehte sich zu Damian um."Ich bin Optimist. Deswegen bin ich auch davon überzeugt, dass du dieses Haus nicht mehr verlassen wirst."
Seine Miene verdüsterte sich."Wo ist sie?"
Jake schüttelte den Kopf."Vergiss es Damian! Du wirst sie schon noch zu sehen bekommen."
"Ich nehme mir was ich will Jake.", sagte er ernst.
Jake grinste böse."Nicht heute." Damian schaute ihn wütend an und wollte an ihm vorbei stürmen. Ein gezielter Schlag in den Bauch verhinderte das. Fluchend drehte Damian sich zu ihm um und holte ebenfalls aus. Gekonnt wich Jake seiner Faust aus.
Damian lachte und wollte wieder aus dem Zimmer stürmen, aber Jake hatte das alles im voraus geplant. Er zückte die geladene Waffe. Sofort erstarrte Damian und drehte sich langsam zu ihm um. "Du schießt niemals im Leben!"
Jake wog prüfend die Waffe in einer Hand ab und richtete den Lauf wieder auf Damian. Dieser schaute ihn unsicher mit seinen blauen Augen an. Ja, er war undurchschaubar in solchen Momenten. Triumphierend lächelte er."Ich schieße, wenn ich denke, dass Ally in Gefahr ist."
Er erkannte, dass Damian daran dachte ihn auszutricksen. Kapitulierend hob Damian die Hände, aber in seinen Augen war alles andere außer Kapitulation zu sehen. Natürlich probierte Damian zu Ally zu kommen. Schnell drehte er sich um und lief Richtung Schlafzimmer. Jake lachte und drückte ab. Der Schuss hallte durch das ganze Haus, genauso wie Damian's Schrei.
Zum Glück hatte er Ally vorhin unbemerkt ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht. Sie bekam von dem allen hier nichts mit. Ihre Reaktion würde weniger dankbar ausfallen, aber es war ihm egal, denn schließlich ging es um ihren Schutz.
Langsam ging er auf Damian zu. Er lag auf dem Boden mit einer Hand auf seine Schulter gepresst. Ein roter Blutfleck zeichnete sich auf seinem Hemd ab."Ich habe dich gewarnt Cousin."
"Fick dich Jake! Ich bekomme sie früher oder später!", fluchte Damian mit zusammengebissenen Zähnen.
Jake lachte."Genau. Jetzt steh auf. Du kommst in den Keller."
Gehorsam stand Damian auf, jedoch folgte er ihm nicht. Ungeduldig richtete Jake die Waffe wieder auf ihn."Hör zu. Mein Engel hat heute einen äußerst tiefen Schlaf. Trotzdem will ich sie nicht wecken, nur um dich dazu zu bringen mir zu folgen."
Widerwillig folgte Damian ihm endlich. Jake lief die Treppen hinab und vergewisserte sich mehrmals ob Damian noch hinter ihm war.
Er führte Damian in einen weißen Raum, indem nur in der Mitte ein Stuhl stand. Drumherum waren jedemenge spitzer und gefährlicher Gegenstände, die sehr weh tun konnten auf Tischen verteilt. Damian lachte spöttisch."Folter! Sehr witzig Jake."
Jake ging gar nicht auf seine Bemerkung ein."Setz dich und sei leise." Als er wieder keine Anstalten machte sich zu setzten, schoss Jake unmittelbar vor Damian's Füße."Mach schon!", knurrte er bedrohlich.
Endlich tat Damian, was er von ihm verlangte. Eilig fesselte er ihn an den Stuhl und stellte sich anschließend vor ihn.
Damian starrte ihn kühl an. Keine Emotionen waren in seiner Miene zu sehen. Nur seine Augen verrieten ihn. Nervös glitten sie durch den Raum. Jake konnte diesen Raum auch nicht sonderlich leiden. Selten nutzte er ihn. Eigentlich nur, wenn seine Erziehungsmethoden bei den Mädchen nichts nützten. Die ein oder andere hatte ihr Leben hier drin gelassen.
Damian wäre der nächste. Jake grinste ihn böse an."Wie ist es das Opfer zu sein?"
"Töte mich doch einfach! Du und Ally, ihr wollt mich beide tot sehen! Tu es einfach!", schrie Damian wütend.
Die Schusswunde schien nicht so schmerzhaft zu sein. Damian war noch nicht geschwächt. Einerseits gut, weil er dann länger durchhalten würde, andererseits schlecht, denn dann würde er auch imstande sein zu Sprechen.
Jake beugte sich zu ihm runter."Ich würde dich sofort töten."
"Dann tu es!"
"Nein."
"Was mache ich dann hier?!", schrie er weiter.
"Du bezahlst für dein Vergehen an Ally.", sagte Jake kühl.
Damian zerrte an den Fesseln, aber sie waren zu fest. Der rote Fleck auf seiner Schulter färbte sich dunkler. Irgendwann gab Damian es auf." Wie willst du ihr das erklären?"
"Ich werde ihr sagen, dass der Bastard der sie vergewaltigt hat im Keller auf sie wartet."
Damian verstand zuerst nicht. Er zog eine Augenbraue hoch."Und dann? Dann ist sie glücklich?"
Jake grinste und ging zur Tür."Sie ist glücklich wenn du tot bist."
"Dann töte mich!"
Bevor er das Zimmer verließ drehte er sich nochmal zu Damian um."Ich kann dich nicht töten."
"Wieso?!", schrie Damian wütend.
"Weil Ally darüber entscheidet wie du stirbst."
Er schloss die Tür ab und steckte den Schlüssel in seine Hosentasche. Der Blick von Damian, als er ihm gesagt hatte, dass Ally ihn töten durfte war legendär gewesen. Zufrieden mit sich selbst ging er pfeifend die Treppe hoch. Oben schloss er die Kellertür ebenfalls zu und ging wieder ins Schlafzimmer.
Ally lag immer noch schlafend im Bett. Ihre schwarzen Haare waren wie ein Fächer um sie ausgebreitet. Das Beruhigungsmittel hatte tatsächlich funktioniert. Sie hatte nichts davon mitbekommen. Nun müsste er es ihr nur noch morgen beichten.
Er seufzte und legte sich wieder neben sie. Sofort als er ihre Haut berührte schmiegte sie sich an ihn. Lächelnd gab er ihr einen Kuss auf die Stirn und legte einen Arm um sie. Damian war so gut wie tot.

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