22. Kapitel

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Müde lehnte ich meinen Kopf gegen die Scheibe. Ich war traurig, dass ich mein Zuhause hinter mir lassen musste. Naja, ich war freiwillig bei Jake, also war es definitiv nicht seine Schuld. Am schwersten fiel es mir meinen schönen, schwarzen Konzertflügel dort zu lassen.
Ich gähnte und schloss die Augen. Jake's Hand lag auf meinem Bein, das beruhigte mich. Langsam dämmerte ich weg.
Irgendwann hielt das Auto an. Ich hörte ihn seufzen und dann hob er mich hoch. Zufrieden lächelnd schmiegte ich mich enger an ihn. Das nächste was ich fühlte war das weiche Bett auf das er mich legte. Kurze Zeit später fühlte ich seinen Körper an meinem und ich schlief erleichtert ein.

"Engelchen wach auf.", raunte Jake mir ins Ohr. Ich schlug die Augen auf und begegnete seinem Blick.
"Ist was?", erkundigte ich mich. Er lächelte und schüttelte den Kopf. "Nein, mach dir keine Sorgen. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich kurz weg muss."
Ich schaute ihn unsicher an. Was musste er erledigen? Hoffentlich doch nicht...
Er grinste als er meinen Gesichtsausdruck sah."Keine Sorge. Ich muss etwas anderes erledigen."
Jetzt war ich neugierig."Was denn?"
"Das hat etwas mit deinem Weihnachtsgeschenk zu tun.", erklärte er mysteriös.
Weihnachten? Ich hatte Weihnachten vergessen? Wie doof kann man eigentlich sein?! Ich schlug die Hand vor den Mund. "Wann ist Weihnachten? Ich habe kein Geschenk für dich! Schenk mir nichts, sonst fühle ich mich schlecht."
Zärtlich hauchte er mir einen Kuss auf die Stirn."Weihnachten ist übermorgen. Ich will kein Geschenk von dir ,du reichst mir schon Engelchen und auf mein Geschenk an dich bestehe ich."
Ich lächelte um mein schlechtes Gewissen zu verdecken.
Er kannte mich aber zu gut."Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben Engelchen."
Ich kaute verlegen auf meiner Unterlippe und nickte stumm. Er hob mein Kinn an, küsste mich sanft und ging dann zur Tür.
"Ach und Engelchen?"
"Ja?"
"Wenn ich weg bin schau nach Jill. Ethan holt sie heute Abend." Damit verließ er den Raum.
Ich raffte mich auf und ging zuerst unter die Dusche.
Wie konnte ich ich Weihnachten vergessen? Ich hatte keinen Kalender gehabt und auch eigentlich keinen Plan welcher Tag heute war. Wenn übermorgen Weihnachten ist müsste heute der 22. sein. Schnell zog ich mich an und eilte runter zu Jill. Sie würde heute Abend also abgeholt werden. Das müsste ich jetzt nur noch ihr selbst erklären.
Ich klopfte an die Tür."Jill? Bist du wach?"
"Jetzt schon.", grummelte sie.
"Tut mir leid, aber es ist wichtig.", erklärte ich versöhnlich.
Jill setzte sich auf."Es ist doch nichts schlimmes passiert?"
"Nein, noch nicht."
"Noch nicht?"
"Heute Abend holt dich Ethan ab.", sagte ich mit gesenktem Blick. Jill seufzte und lehnte sich zurück.
"Scheiße.", fluchte sie. Ich konnte nur bestätigend nicken. Sie tat mir so leid.
"Jake hat gesagt, dass Ethan nicht schlimm sei.", versuchte ich sie zu beruhigen. Bei Jake's Namen zuckte sie ein wenig zusammen. Sie hatte eindeutig Respekt vor ihm.
Seine Erscheinung war auch irgendwie machtvoll. Nicht nur sein Körperbau und seine Größe beeindruckten, sonder auch seine Art mit jemandem umzugehen. Er konnte aggressiv, oder liebevoll , großspurig oder charmant sein. Und seine Augen...von ihnen brauchte ich nicht anzufangen. Wenn er sich verschloss, konnte man keine Emotionen erkennen.
"Glaubst du ihm das?", fragte Jill vorsichtig.
Glaubte ich ihm?"Ja, er hat es mir versprochen."
Jill nickte stumm."Bleiben wir in Kontakt?"
Ich lächelte."Natürlich! Dann können wir uns austauschen. Ethan sieht übrigens auch nicht schlecht aus."
Sie wurde rot und lächelte verlegen."Da bin ich ja beruhigt."
Ich grinste."Du wirst rot! Da ich hab es gesehen!"
Jill lachte und einen Moment später lagen wir beide kichernd auf dem Bett. Jake müsste bald zurück kommen. Ich wollte unbedingt wissen was er mir schenken würde. Er machte da so ein Geheimnis raus und meiner Meinung nach waren Geheimnisse da, um sie aufzudecken.
"Ich muss jetzt wieder zu Jake, aber ich komme nocheinmal vor heute Abend runter zu dir.", sagte ich außer Atem und stand auf.
Jill wackelte grinsend mit den Augenbrauen."Na dann viel Spaß euch beiden."
Ich streckte ihr die Zunge raus und ging immernoch lächelnd die Treppe hoch. Jake war noch nicht da. Unschlüssig stand ich im Wohnzimmer. Nachdem wir es dekoriert hatten, sah es wunderschön aus. Ich wusste nicht ob es Jake auch gefiel, aber das war mir ausnahmsweise mal egal. Nach kurzer Überlegung, setzte ich mich auf den Boden vor das große Fenster. Vielleicht würde ich das Geschenk sehen, wenn ich hier auf ihn wartete? Wenn es um Überraschungen oder Geschenke ging, war ich der neugierigste Mensch der Welt.
Ich hörte schon von weitem den Motor von Jake's Porsche. Keine Minute später stand er auch schon direkt vor der Haustür. Jake stieg aus und sein Blick wanderte zu dem Fenster vor dem ich saß. Er lächelte wissend, schüttelte den Kopf und lief dann die Mamortreppe hoch.
"Netter Versuch.", rief er sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
"Oh man. Ich dachte halt-"
"Ich weiß was du gedacht hast mein Engelchen.", sagte er liebevoll und setzte sich hinter mich. Er zog mich zu sich und küsste meinen Hals entlang.
"Was schenkst du mir?", versuchte ich es.
"Das sage ich dir nicht."
"Komm schon!"
"Du musst warten bis Weihnachten."
Ich stöhnte. "Aber das dauert noch so lange!"
"Meine Güte bist du ungeduldig Engelchen."
Genervt schnaubte ich."Tut mir ja leid."
Er lachte und legte seine Hände auf meinen Bauch. Ich lehnte mich gegen ihn.
"Ich habe mir überlegt, dass wir morgen Plätzchen backen.", sagte Jake lächelnd. Mein Kopf flog zu seinem und ich schaute ihn sprachlos an."Ja! Ja, ja, ja!" Aufgeregt klatschte ich in die Hände und kicherte. Er verdrehte die Augen."Sag bloß, dass das dich jetzt so freut."
"Ja, tut es."
Jake schüttelte lachend den Kopf und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Es klingelte an der Tür. Ich wusste sofort wer das war.
Ethan. Er holte Jill ab.

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