12. Kapitel

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Bauchschmerzen weckten mich. Draußen hörte ich ein Auto wegfahren. Es klang wie ein Porsche also schlussfolgerte ich, dass es Jake war der dort wegraste. Der Grund war mir egal, denn ich hatte andere Probleme. Frauenprobleme.
Meine Tage setzten ein. Natürlich muss so etwas passieren wenn man kurz davor von einem Mann gekidnappt wird. Sonst würde das Leben ja so unkompliziert sein.
Ich krümmte mich und stöhnte. "Fuck!" Vorsichtig stand ich auf und wankte ins angrenzende Badezimmer. Es war ganz in weiß mit beige farbenden Wänden. Zu dem dunklen Schlafzimmer bildete es einen starken Kontrast. Das Badezimmer hatte eine Dusche und eine Badewanne. Ich seufzte. Lieber duschen als Baden, dachte ich. Schnell zog ich mich aus und hüpfte unter die Dusche.
Nachdem ich geduscht hatte stellte ich mich vor den Spiegel. Meine nackte, helle Haut wurde von zwei Schnitten an Schlüsselbein und Bauch geziert. Sie waren zum Glück gut verheilt.
Ich zog mir eine Unterhose an in die ich (gefühlt) eine Klopapierrolle stopfte und wieder das ehemals weiße Kleid an. Es war von meinem Blut ruiniert. Aber da es mir sowieso zu eng und kurz gewesen war, hielt sich meine Trauer in grenzen.
An Schlaf konnte ich jetzt nicht mehr denken. Mein Unterleib zerriss förmlich. Ich brauchte irgendwas gegen den Schmerz, deswegen öffnete ich die Tür und trat auf den Gang.
Einen Moment musste ich überlegen in welcher Richtung Küche und Wohnzimmer lagen.
Das Haus war riesig und eindrucksvoll. Es war relativ modern, aber das machte es noch viel interessanter. Ich würde das Haus gerne von außen sehen, nur war ich mir sicher, dass Jake mich nicht raus lassen würde.
Ich irrte bestimmt 10 Minuten durch die Gänge, bis ich wieder im Wohnzimmer stand. Die Möbel waren ebenfalls schwarz weiß. Jake schien ein Fan von neutralen Farben zu sein. Mich störte es nicht,im Gegenteil mir gefiel es eigentlich gut. Vorallem sah man, dass hier ein Mann wohnte. Keine Weihnachtlicher Dekoration. Irgendwie klischeehaft.
Ich musste lächeln. Alle Männer waren gleich.
In der Küche blieb ich unschlüssig stehen. Was brauchte ich? Etwas gegen die Regelschmerzen. Ich bezweifelte, dass Jake zufällig Schmerztabletten da hatte.
Da lächelte mich der Alkoholschrank an. Alkohol betäubte doch irgendwie, oder? Eigentlich mochte ich keinen Alkohol, aber hier ging es um ein ernst zu nehmendes schmerzhaftes Frauenproblem. Ich ging darauf zu und holte wahllos eine Flasche heraus. Eine kristallklare Flüssigkeit war darin. Ich roch daran. Roch nach purem Alkohol. Es war mir egal was da drin war. Mit zusammen gekniffenen Augen trank ich einen Schluck. Es brannte höllisch in mir und ich musste husten. Der Alkohol tat seinen Job und mir wurde warm. Der Schmerz war gelindert. Ich seufzte. Schon besser.
"Engelchen was machst du da?"
Ich zuckte zusammen und drehte mich schnell um. Zu schnell. In meinem Kopf drehte es sich.
"Nach was sieht es aus?", fragte ich zickig. Mein monatlicher Besuch tat seine Aufgabe klischeehaft gut.
"Es sieht aus als ob du Vodka trinkst.",erklärte er belustigt grinsend.
"Erwischt."
"Du magst keinen Alkohol.", sagte er.
Ich hielt inne. Woher wusste er das? Er hatte recht.
"Ich habe meine Meinung geändert.", versuchte ich.
Er lachte vergnügt. "Genau."
Jake nahm mir die Flasche aus der Hand, stellte sie außer Reichweite und legte mir einen Arm um die Hüfte. Ich versuchte ihn weg zuschieben,aber er bewegte sich nicht.
"Ich glaube du solltest dir einen Schlafanzug anziehen.", schlug er vor und führte mich wieder zum Zimmer. Ohne mich zu wehren folgte ich ihm, denn ich war müde und hatte außerdem auch keine Unterleibschmerzen mehr. Der Alkohol wirkte.
Im Schlafzimmer angekommen schon er mich zu einer zweiten Tür. Er öffnete sie und schob mich sanft hinein. Ich war überrascht. Ich stand in einem begehbaren Kleiderschrank. Seinem begehbaren Kleiderschrank! Anerkennend zog ich einen Augenbraue hoch.
Jake grinste stolz."Da hinten sind deine Klamotten."
Ich nickte und bedeutete ihm raus zugehen. Er seufzte untergeben.
Vergeblich versuchte ich den Reißverschluss zu öffnen. Alleine war das unmöglich, also ging ich zu Jake.
"Mach mir bitte mal das Kleid auf."
Er grinste anzüglich. "Nichts lieber als das ,Engelchen."
Das Kleid fest an meine Brust gepresst eilte ich wieder in den Kleiderschrank. Ich zog mir einen gemütlichen Pyjama an. Er hatte einen tiefen Ausschnitt. Das Gefühl von Unwohlsein machte sich in mir breit, aber der Alkohol und meine weiblichkeit waren dominanter.
Jake saß schon auf dem Bett und wartete auf mich. Sein Blick blieb an meinem Dekolleté hängen."Hübsch"
Ich verdrehte die Augen. Mit genug Abstand zu ihm legte ich mich wieder hin. Er lachte und machte das Licht aus. Kurze Zeit später fühlte ich seine Hand auf meinem Bauch.

Es war vielleicht 10:00 morgens als ich aufwachte. Jake war schon wach und musterte mich frech grinsend.
"Was grinst du so?", zischte ich.
Er zog eine Augenbraue hoch."Wenn ich dir das sage schlägst du mich."
"Dann sag es nicht! Heute bin ich extrem leicht reizbar.", warnte ich ihn.
"Das ist der Nachteil von Alkohol Engelchen.", erklärte er grinsend.
Er müsste nicht wissen, dass ich meine Tage habe. Das ginge ihn auch nichts an, aber leider hatte ich in meiner Handtasche keine Tampons.
Ich fluchte."Scheiße!"
"Was?", erkundigte Jake sich neugierig. "Nichts was dich interessiert."
"Jetzt interessiert es mich noch mehr."
Ich stöhnte und drehte mich weg von ihm. Er lachte und kurz darauf spürte seine Lippen in meinem Nacken. Mich durchfuhr ein wohliger Schauer und ich drehte mich wieder zu ihm. Seine Augen funkelten frech. Er küsste meinen Hals entlang und schließlich legte er seine Lippen auf meine. Ich hätte nie erwartet, dass ich ihn so nah an mich ran lassen würde. Vorsichtig erwiderte ich den Kuss.
Seine Hand wanderten von meinem Rücken zu meiner Mitte. Ich bekam panik. Ich musste ihn ablenken, damit ich ihm nicht sagen müsste, dass ich meine Tage habe.
Jake merkte, dass ich mich verspannte und löste sich von mir. Seine Hand lag immer noch am Rand meines Slips.
"Ist was Engelchen?", fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf.
"Lügnerin!", sagte er grinsend und presste seinen Mund wieder auf meinen.
"Jake nimm die Hand da weg!", jammerte ich.
"Wieso?", fragte er frech und ließ seine Hand ein wenig tiefer rutschen.
"Nimm sie einfach weg!", bat ich ihn. Er musterte mich."Engelchen?"
"Meine Güte! Ich hab halt ein Frauenproblem!", rief ich schließlich.
Jake schaute mich einen kurzen Moment verwirrt an. Dann schien er zu verstehen und grinste.
"Sag doch einfach wenn du deine Tage hast mein Engel."

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