Mein Herz zersprang in tausend Teile, als ich dem Polizeiauto, in dem Jake saß hinterher schaute. Heulend setzte ich mich auf die Mamortreppe. Mich beschäftigte nur eine simple Frage.
Wer hatte Jake bei der Polizei angezeigt?
Er musste bei mir bleiben. Ohne ihn konnte ich nicht. Ich verzweifelte jetzt schon. Hoffentlich würde er bald wieder zurück kommen. Würde er. Jake hatte es mir versprochen. Schniefend wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und rappelte mich auf. Mit hängenden Schultern lief ich die Mamortreppe hoch, in das Haus. Erschöpft und völlig verheult schloss ich die Haustür. Was jetzt? Jake hatte mir befohlen zu Mason zu fahren. Wahrscheinlich war es das beste. Aber konnte ich diesen Ort verlassen? Ich musste. Alles errinerte mich an Jake. Sein Lachen. Sein Grinsen. Seine Berührungen und Küsse. Wieder flossen mir Tränen aus den Augenwinkeln.
Das war doch lächerlich. Er war nicht tot. Nur im Gefängnis. Super. Jetzt weinte ich bitterlich.
Nein! So würde ich nicht enden. Ich schüttelte den Kopf und atmete tief durch. Jake wollte, dass ich stark wäre und ich würde. Er kommt wieder. Er kommt wieder. Er kommt wieder. Diesen Satz wiederholte ich immer und immer wieder, solange, bis ich es glaubte.
Eilig ging ich in unser Schlafzimmer. Einen Moment brachen die Errinerungen über mich herein und ich musste schlucken. Wann würde ich das nächste mal in Jake's Armen einschlafen?
Ich riss eine Tasche aus einem Schrank und lief in den Kleiderschrank. Zuerst packte ich meine Klamotten ein. Eigentlich riss ich Sachen aus den Regalen und schmiss sie in die Tasche. Gerade, als ich gehen wollte, drehte ich mich um, lief in den Schrank und griff blind nach zwei von Jake's Pullovern. Sie rochen nach ihm. Wieder stiegen mir die Tränen in die Augen. Schnell zog ich einen Pullover über mein Hemd. Jetzt war ich bereit zu gehen. Ich würde wieder kommen. Mit Jake.
Im Wohnzimmer blieb ich vor dem Klavier zögernd stehen. Ich setzte mich hin und spielte konzentriert ein trauriges Lied. In Gedanken versunken spielte ich einfach.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich mir einbildete, dass sich Arme um meinen Bauch legten. Jake's Arme. Ich fühlte seinen warmen Atem am Ohr und musste Lächeln. Es fühlte sich so real an. War er doch nicht weg?
"Du spielst gut.", sagte er. Es war aber nicht Jake's Stimme. Es waren auch nicht seine Arme.
Erschrocken sprang ich auf und brachte Abstand zwischen mich und Damian.
Damian grinste wissend."Ganz alleine, Süße? Wo ist Jake?"
Aufeinmal verstand ich. Angewidert schaute ich ihn an."Du Arsch hast Jake an die Polizei verraten! Was bist du nur für ein Monster!?"
Seine Miene verdüsterte sich."Monster? Wie süß. Wenn du nur wüsstest, wie schrecklich ich sein kann."
"Tja. Das werde ich wohl nie herauszufinden können.", sagte ich patzig, stolzierte mit der Tasche an ihm vorbei und griff nach den Autoschlüsseln für den Porsche. Dann wüsste Jake, dass ich weg war. Damian lachte verächtlich und hielt mich am Handgelenk fest. Ich versuchte mich zu befreien.
"Wer hat denn gesagt, dass du das nie herausfinden wirst?"
In meiner Bewegung hielt ich inne. Was meinte er damit? Ich sah das böse Glitzern in seinen Augen und bekam angst. Ich wollte zu Jake. Er musste mir helfen. Ich schaffte es nicht ohne ihn."Geh Damian. Ich bin nicht in der Stimmung zum Streiten."
"Verstehst du es denn nicht? Du kommst mit mir, Süße.", sagte er grinsend. Meine Augen weiteten sich ängstlich. Er könnte doch nicht..?
"Jake wird-"
"Siehst du Jake irgendwo?"
Tränen kullerten meine Wange herunter. Frust durchfuhr mich. Damian hatte recht. Ich hatte keine Chance. Ohne Jake war ich leichte Beute. Damian schnalzte mit der Zunge und wischte mit die Tränen weg. Angewidert wich ich zurück."Fass mich nie wieder an!"
Ich sah seine Hand gar nicht. Ich merkte erst, dass er mich geschlagen hatte, als ich das brennen auf meiner Wange spürte. Fassungslos schaute ich Damian an.
Er lächelte zufrieden."So läuft das bei mir. Wer nicht hören will muss fühlen."
"Du hast mich geschlagen.", stotterte ich.
"Das wird auch nicht das letzte mal bleiben. Jetzt beweg dich Süße. Wir haben noch einiges zu klären."
Bei seinem Ton bekam ich Gänsehaut. Aber keine angenehme, die ich bekam wenn Jake mich küsste, sondern eine ängstliche, unangenehme.
Jake. Er fehlte mir. Er fehlte in meinem Leben.
"Wenn Jake das rausfindet,tötet er dich.", zischte ich.
"Wenn Jake aus dem Gefängnis kommt."
Das hatte gesessen. Ich schniefte."Halt deine Fresse Damian."
Seine Augen funkelten aggressiv. Er packte mich an den Haaren und zog mich zu sich."Nimm dich in acht Ally. Ich bin nicht so nett zu dir wie Jake. Und ich nehme mir, was ich will, wann ich es will. Verstanden?"
Ängstlich nickte ich. Er sollte meine Haare loslassen. Er riss sie beinahe heraus. Zufrieden ließ Damian endlich meine Haare los und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Ich drehte meinen Kopf weg. Diese Geste errinerte mich zu sehr an Jake. Er sollte zurück kommen. Ich wollte nicht mit Damian gehen.
"Bitte, lass mich in ruhe. Ich gehöre Jake, nicht dir Damian.", sagte ich mit zitternder Stimme. Damian musterte mich nachdenklich."Nein, du kommst mit. Mit dir kann man glaub ich etwas anfangen. Wenn nicht dann kommst du in eines meiner Bordelles."
Ich zuckte zusammen. Die Ruhe, mit der er das sagte jagte Schauer durch meinen Körper. Das war alles ein Albtraum, oder? Meine Fantasie spielte mir einen Streich.
"Komm jetzt Ally.", befahl er mir. Als ich mich nicht vom Fleck rührte, legte er einen Arm um mich. Das war zu viel. Schnell befreite ich mich."Finger weg von mir."
"Sonst was?", fragte er bedrohlich und legte seine Hand auf meinen Hintern. Ich zog mein Knie an. Erschrocken sog er die Luft ein und ging in die Knie. Ich hatte direkt zwischen seine Beine getroffen."Sonst das."
Er rappelte sich auf und schlug mich."Tu das nie wieder."
Ich hielt meine schmerzende Wange, aber das war es wert gwesen.
Damian packte mich am Handgelenk und zog mich zu seinem Auto. Widerwillig setzte ich mich auf den Beifahrersitz.
Ich würde durchhalten. Bis Jake mich holen kommen würde. Ich war sein Engelchen. So schnell gab ich nicht auf.
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His Sacrifice
Mystery / ThrillerIch habe schwarze Haare, große graue Augen, bin durschnittlich groß und lebe in London. Wie du siehst bin ich normal. Unauffällig. Nun gut. Eine kleine Berühmtheit war ich, aber das änderte nichts daran, dass mein Leben langweilig war. Ich hätte ni...