37. Kapitel

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Ich wachte auf. Mit den Schmerzen kamen auch die Errinerungen an gestern Nacht zurück.
Damian hatte Hand an mir angelegt. Mich vergewaltigt.
Mein Unterleib zerriss förmlich. Ich fühlte mich schmutzig und außerdem war ich nackt.
Meine eigenen Schreie hallten in meinen Ohren wieder. Angst packte mich. Angst und Verzweiflung. Was würde Damian noch alles tun?
Ich würde gar nicht aus dem Zimmer raus kommen. Ich wollte nicht. Damian rastete wahrscheinlich aus, aber das war mir herzlich egal. Einfach nur duschen und dann in Jake's Pullover auf dem Bett sitzen und weinen.
Besser wäre mit Jake dort zu sitzen.
Aber würde ich ihm vertrauen können? Ich wollte nie wieder einen Mann näher als nötig an mich ran lassen. Die Errinerungen an gestern waren noch zu present. Wieder stiegen mir Tränen in die Augen.
Mühsam rappelte ich mich auf und ging in das angrenzende Badezimmer. Ich interessierte mich nicht für die Einrichtung. Das Wasser prasselte auf meine Haut und ich entspannte mich. Ich schloss meine Augen. Ich hörte Jake's lachen, sah sein Grinsen und spürte seine Hände auf meinen Hüften. Ich brach zusammen während das Wasser immer noch auf mich prasselte. Weinend barg ich das Gesicht auf den Knien. Wie lange müsste ich es hier noch aushalten?

Irgendwie hatte ich es auch der Dusche, in meine Klamotten geschafft. Im geringsten hatte ich Lust dieses Kleid auszuziehen. Da ich heute sowieso nur im Zimmer bleiben würde, zog ich meine Sachen von gestern an. Jeans, T-shirt und Jake's Pullover. Meine Haare band ich mir hoch. Immernoch völlig fertig legte ich mich zurück ins Bett.
Dort konnte ich aber nicht bleiben. Errinerungen und meine eigenen Schreie hielten mich davon ab. Traumatisiert stand ich auf. Unruhig lief ich im Zimmer auf und ab. Wohin jetzt? Wie viel Uhr war es überhaupt? Nach einigen Überlegungen entschied ich zu Leila zu gehen. Zögernd blieb ich vor der Tür stehen. Wenn ich da raus ging würde Damian mich vielleicht sehen.
Ich schüttelte den Kopf und öffnete die Tür. Zuerst schaute ich den Gang entlang. Nein, kein Damian. Erleichtert trat ich aus dem Zimmer, schloss die Tür und suchte nach Leila's Zimmer.
Das erste Zimmer war definitiv nicht ihr. Es war Damian's Arbeitszimmer. Weiß und steril. Gruselig.
Zum Glück war der nächste Raum Leila's Zimmer. Selbe Einrichtung, selbe Farben. Alles im allem ein Spiegelbild meines Zimmers.
"Leila?", flüsterte ich.
Sie konnte nicht schlafen. Es war bereits Mittags.
"Oh Gott Ally!", sagte sie und lief auf mich zu. Ich schloss die Tür hinter mir und ließ mich von ihr umarmen.
"Er hat mich-"
"Ich weiß. Denk nicht mehr dran.", murmelte sie beruhigend. Ich schniefte und nickte. Wahrscheinlich hatte sie recht.
"Kann ich bei dir bleiben?", fragte ich vorsichtig.
"Natürlich. Leg dich ins Bett und schlaf noch ein bisschen."
Dankbar lächelte ich und tat was sie mir geraten hatte. Trotzdem hielt ich kurz inne."Damian?"
Leila tätschelte beruhigend meine Hand."Ich sage ihm, du würdest dich nicht gut fühlen."
Ich nickte. Ein wenig schlechtes Gewissen hatte ich schon. Natürlich war ich ihr dankbar, dass sie mir half, aber das konnte ihr teuer zu stehen kommen. Leila drückte mich nocheinmal an sich uns ging dann aus dem Zimmer.
Ruhe. Das war es was ich brauchte. Ich war es nicht gewohnt allein zu schlafen. Der Platz neben mir war leer. Jake hatte nur eine Hälfte von mir hier gelassen. Die andere war bei ihm.
Eine Träne kullerte mir über die Wange.
Alles würde gut enden. Das tat es doch immer, nicht?!
Ich schlief schon fast, als die Tür aufgerissen und ein wütender Damian herein stürmte. Er positionierte sich am Bett Ende. Ängstlich setzte ich mich auf, den Blick stets auf ihn Gerichtet.
"Hör zu Damian. Ich fühle mich nicht gut,deshalb-"
Damian schüttelte lachend den Kopf."Deswegen bin ich nicht hier, Süße. Aber auch kein schlechter Grund."
Fragend schaute ich ihn an. Was machte er dann hier? Sofort zog ich die Knie an die Brust und richtete mich auf. Die Angst vor ihm war überwältigend. "Was machst du dann hier?"
Sein Blick wurde fest und kalt. Er kam zu mir an die Bett Seite und drückte mich brutal zurück ins Kissen."Du hast echt verdammt viel Glück Ally."
Jetzt verstand ich gar nichts mehr? Das nannte er Glück? Anscheinend waren unsere Ansichten von Glück unterschiedlich.
Seine Hände legte er um meinen Hals. Panisch zerrte ich an ihnen. Er grinste böse und drückte mehr zu. Ich keuchte und bäumte mich unter seinem festen Griff. Sein Grinsen wurde breiter."Das von gestern Nacht können wir gerne wiederholen."
Ich keuchte noch mehr und versuchte panisch seinen Griff um meinen Hals zu lockern. Panik stieg in mir auf.
Nicht gestern Nacht.
Nie wieder.
Damian's Augen funkelten mich aggressiv an. Was hatte ich ihm getan?! Er ließ von mir ab. Während ich nach Luft schnappte schlug er mich. Meine Lippe platzte auf, das Blut tropfte auf den Pullover. Fassungslos fasste ich mir an den Mund.
Damian kam mir gefährlich nah."Jetzt sind wir quit."
Ich konnte gar nichts erwidern,da schlug er mich schon wieder. Diesesmal platzte meine Augenbraue auf. Ich schrie auf, das Blut lief meine Wange hinunter. Damian schlug nocheinmal zu und betrachtete dann sein Werk.
Zufrieden nickte er."Das war sozusagen eine Errinerung an mich, Süße."
Errinerung an ihn? Wieso? Was ging hier ab?! Damian lachte als er meinen verständnislosen Gesichtsausdruck sah. Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer.
Draußen hörte ich wie er Leila anschrie. Ich verstand nicht was er sagte, aber das war mir egal. Erschöpft legte ich mich zurück in die Kissen. Mein Kopf war zu schwer. Ich konnte gar nicht mehr meine Augen offen halten.
Ich hörte Leila ängstlich schreien, dann Damian und dann wieder Leila wie sie wimmerte und schließlich war es still. Vor angst, er könnte zu mir kommen schloss ich krampfhaft die Augen.
Der Geschmack von Kupfer folgte mir bis in die Träume.

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