Besorgt schaute er ihr hinterher. Sie stürzte aus dem Zimmer, die Tränen aus dem Gesicht wischend. Er hatte sie gekränkt. Nur mit was? In Gedanken wiederholte er ihr Gespräch.
Sie hatte ihn gefragt, wie er die Mädchen zum mitkommen überredet. Missmutig fuhr er sich durch die Haare. Das musste es gewesen sein. Ally nahm es sich zu sehr zu Herzen, dass er andere Mädchen küsste. Ihm war klar das es sie verletzten würde, aber das sie so reagieren würde.
"Scheiße.", fluchte er vor sich hin und lief Ally hinterher. Wo war sie hin gelaufen? Er öffnete die Schlafzimmer Tür. Sie war nicht hier drin. Das wäre zu leicht, schließlich wollte sie, dass er sie nicht fand. Ally war nicht die einzige die darauf achtete. Schnell lief er bis zum letzten Zimmer im Flur.
Die Bibliothek.
Natürlich war sie da drin. Sie dachte, er würde hier nicht nach hier suchen. Was sie nicht wusste war, dass er solange suchen würde, bis er sie fand und getröstet hatte.
Einen Moment horchte er angestrengt an der Tür. Er hörte jemanden schluchzen auf der anderen Seite und wusste sofort, dass sich Ally in der Bibliothek versteckte.
Vorsichtig öffnete er die Tür und trat ein.
Sie saß mit dem Kopf auf den Knien auf einem der Bordeaux roten Sofas vor den Bücherregalen und schniefte. Er blieb unschlüssig im Türrahmen stehen. Ihre Körpersprache sah nicht sehr einladend aus, aber das ließ sich ändern.
Ally hob den Kopf, ihre Augen waren ganz rot und ihre Wimperntusche verlaufen. Ihm wurde bewusst, was er für einen Schaden angerichtet hatte.
"Verschwinde!", flüsterte sie kraftlos.
Er schüttelte den Kopf und setzte sich neben sie. Hasserfüllt schaute sie ihn an. Sie sollte ihn nicht so ansehen. Zärtlich strich er ihr über die Wange.
"Verzeih mir Engelchen.", murmelte er. Ally's Blick klärte sich. Sie blinzelte ein paar mal."Wie soll ich das, wenn du wahrscheinlich damit weiter machst."
Er zog sie in seine Arme. Sie ließ es zu und drückte ihr Gesicht an seine Brust. Aufhören würde er damit nicht, schließlich gehörte es zu dem kidnappen dazu. Ally wusste auch, das er es nicht unterlassen würde. Aber er könnte ihr etwas anbieten. Eine Art Handel.
"Ich werde nicht damit aufhören, aber du weißt ganz genau,dass ich für diese Mädchen rein gar nichts empfinde und ich nur dich liebe."
Ally wollte sich wieder von ihm befreien, aber er hielt sie fest und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände."Lass mich dir einen Handel vorschlagen Engelchen.", sagte er ruhig, aber man konnte ein lächeln in seiner Stimme hören.
Sie hielt inne und schaute ihn neugierig an. Er hatte ihre volle Aufmerksamkeit."Ich bleibe bei meiner Methode und im Gegenzug darfst du die Mädchen dafür bestrafen, dass sie sich von mir haben küssen lassen."
Ihre grauen Augen wurden groß. Er lächelte belustigt.
"Das kann ich nicht.", sagte sie.
"Natürlich kannst du das Engelchen. Wart's nur ab.", entgegnete er grinsend.
Ally überlegte einen Moment lang. Eine Träne lief ihre Wange herunter. Er wischte sie weg und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Ich nehme dein Angebot an. Versprich mir nur, dass du diese Mädchen nie so anschauen, anfassen oder küssen wirst wie mich.", sagte sie entschlossen, aber er hörte die Sorge in ihrer Stimme.
"Versprochen. Ich muss nur wissen was du meinst mit 'nicht ansehen, anfassen oder küssen'", letzteres sagte er anzüglich grinsend. Ally lächelte und verdrehte die Augen. "Soll ich es dir vormachen?"
Als Antwort küsste er sie zärtlich. Sie zögerte kurz, erwiderte ihn aber und ließ sich von ihm enger zu sich ziehen. Ein leises Stöhnen entwich ihr, als er ihren Hals entlang küsste. Sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren, seine Hände glitten unter das viel zu große T-shirt, das sie trug. Er küsste sie fordernd während er versuchte ihren BH zu öffnen. Lachend löste sie sich von ihm."Genug demonstriert Jake. Ich denke du weißt jetzt genau, was ich meine."
Das hatte er schon die ganze Zeit gewusst. "Sind wir heute nicht so aktiv wie gestern Engelchen?", neckte er sie. Unbewusst kaute sie auf ihrer Unterlippe, ihr Blick sehnsüchtig auf seine Lippen gerichtet. "Ich wusste gar nicht, dass du liest.", wechselte sie geschickt das Thema.
Er grinste."Ich bin ein Mysterium für sich."
"Ich liebe es zu lesen."
"Sag bloß.", ärgerte er sie grinsend. Erstaunt zog sie eine Augenbraue hoch."Du weißt das?"
Er nickte."Das und dass du gerne im Park deine Bücher liest."
"Wow. Gut recherchiert.", sagte sie anerkennend. Grinsend ließ er seine Hand wieder unter ihr T-shirt gleiten. Sie entspannte sich unter seiner Berührung.
"Tust du deinen Opfern weh?", fragte sie.
Er zuckte mit den Schultern."Du hast es doch selbst gesehen."
"War ich anfangs auch nur ein unbedeutendes Opfer, wie Jill und Holly?"
Zärtlich küsste er sie."Nein, das warst du nie. Du warst und bist mein Engelchen. Das, was ich immer besitze wollte. Die einzige, die ich besitzen wollte. Ich wusste das, ab dem Moment an dem ich dich zum erstenmal gesehen habe. Seitdem wollte ich nur dich bei mir haben und nur dich so küssen."
Sie schniefte leise."Wirklich?"
"Wirklich Engelchen."
Unter ihren Tränen stahl sich ein lächeln auf ihr Gesicht. Sie legte eine Hand auf seine Wange und schaute ihn an."Ich liebe dich, auch wenn du wohlmöglich der schlimmste Mensch der Welt bist, will ich nur bei dir sein. Ich will dein Engelchen sein. Solange bis ich es nicht mehr sein kann."
Das waren sehr bedeutende Worte. Für ihn und sie.
Lächelnd legte er ihr eine Hand in den Nacken und kippte ihren Kopf leicht nach hinten. Sie erwiderte das Lächeln und zog ihn zu sich runter. Fordernd küsste er sie. Ally lehnte sich gegen ihn und ließ zu, dass seine Hände unter ihr T-shirt glitten. Er grinste in sich hinein während er ihren Hals entlang küsste. Sie vergrub ihre Nägel in seinen Rücken und drückte sich näher an ihn. Besitzergreifend legte er seine Arme um sie, um sie noch enger an sich zu ziehen. Sie saß mittlerweile auf seinem Schoß.
"Ich liebe dich mehr als alles andere Engelchen.", raunte er ihr ins Ohr. Sie kicherte."Gibt es den etwas anderes als mich?"
"Schon, nur ist es im Moment unwichtig.", erklärte er liebevoll. Ally wurde rot. Er musste grinsen und beugte sich wieder zu ihr runter.
"Du musst nicht rot werden."
"Nicht mal, wenn wir mal in Betracht ziehen, dass wir zum vierten Mal miteinander schlafen werden?"
"Du sagst das, als wäre es schon entschieden Engelchen.", sagte er anzüglich grinsend. Sie zog ihn lächelnd zu sich runter. Sofort erwiderte er den Kuss. Ally bekam Gänsehaut und er lächelte.
So und nicht anders sollte es sein.-------------
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His Sacrifice
Misteri / ThrillerIch habe schwarze Haare, große graue Augen, bin durschnittlich groß und lebe in London. Wie du siehst bin ich normal. Unauffällig. Nun gut. Eine kleine Berühmtheit war ich, aber das änderte nichts daran, dass mein Leben langweilig war. Ich hätte ni...