38. Kapitel

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Geräusche,die von draußen kamen weckten mich. Ich saß sofort aufrecht im Bett. Angst packte mich. War das Damian? Nein, die Person suchte etwas, oder mehr jemanden.
Das war bestimmt ein Kollege von Damian, der die Toilette oder sonst was suchte, beruhigte ich mich selbst.
Die Schritte entfernten sich von meiner Tür und ich atmete erleichtert auf.
Dann hörte ich die Person mit einer anderen Reden. Sie sprachen zu undeutlich als das ich sie durch die Wand verstehen könnte. Es handelte sich eindeutig um zwei Männer. Der eine klang aufgewühlt und der andere schien ihn zu beruhigen.
Ich hatte zu große Angst um nach zu schauen.
Plötzlich hörte ich eine weibliche Stimme. Leila. Sie sagte irgendwas zu den Männern und fing aufeinmal aufeinmal an zu schreien. Der eine Mann schrie ihr anscheinend Befehle zu, denn sie wurde still. Einen Moment saß ich Kerzengerade im Bett und hörte auf jedes Geräusch. Es war ganz leise.
Ich glaubte Schritte zu hören. Vor lauter Panik legte ich mich hin und täuschte vor zu schlafen.
Ich hatte recht. Jemand öffnete die Zimmertür und trat leise ein. Mein Atem beschleunigte sich von allein. Mit Mühe versuchte ich möglichst normal zu atmen. Der Mann zögerte nicht sondern trat sofort an mein Bettende. Unsicher öffnete ich meine Augen einen spalt. Die Person die an dem Bett stand war groß und sah sehr sportlich aus. Sein Gesicht lag im Schatten, weil er mit dem Rücken zum Fenster stand. Ungläubig öffnete ich meine Augen und setzte mich auf.
Der Mann grinste."Hallo Engelchen."
Bei dem Klang seiner Stimme machte mein Herz einen Aussetzer. Ich konnte nicht verhindern, dass mir die Tränen über die Wangen liefen.
Er war es. Jake war hier. Bei mir.
Jake kam zu mir und drückte mich an sich. Ich war nicht in der Verfassung irgendwas zu sagen. Ich ließ es einfach zu. Er war hier. Das war das einzige, was mir durch den Kopf ging.
Jake hob vorsichtig mein Kinn an und drehte meinen Kopf so, dass das Mondlicht direkt drauf schien. Wut loderte in seinen Augen auf."Was hat er dir alles getan?"
Immer noch unfähig zu sprechen deutete ich auf meinen Mund und meine Augenbraue. Das Blut war getrocknet und klebte teilweise auf Jake's Pullover, den ich trug.
Sanft strich er mir über die Wange."Was hat er gemacht?"
Aufeinmal wurde mir flau im Magen und ich entzog ihm mein Gesicht. Bilder von Damian, der mich brutal zwang mit ihm zu schlafen blitzten vor meinem inneren Auge auf. Ich zuckte zusammen und wich zurück.
"Engelchen, was hat er getan?", drängte er.
"Ich...kann nicht...", meine Stimme klang brüchig.
Jake's Blick wurde kühl."Hat er dich angefasst?"
Ich schniefte und schaute ihn traurig an. Er verstand es sofort."Wenn ich den Hurensohn finde ist er tot.", murmelte er.
Jake setzte sich neben mich und zog mich auf seinen Schoß. Vorsichtig strich er über die Wunde an meiner Augenbraue."Es tut mir leid. Ich wusste Damian würde die Chance nutzen, aber das er so weit geht..."
"Es ist nicht deine Schuld.", flüsterte ich.
"Doch ist es." In Gedanken fuhr er mit seinem Daumen über meine Lippen.
Zum erstenmal seit Tagen, spürte ich das Verlangen jemand zu küssen. Nein, nicht irgendjemand. Jake. Sonst niemand.
Er dachte dasselbe und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände. Ganz sanft streifte er meine Lippen mit seinen. Fragen schaute er mich an, als ich keinen Einspruch erhob legte er seinen Mund auf meinen. Sofort erwiderte ich den Kuss und stöhnte leise.
"Du hast mir gefehlt Engelchen.", raunte er mir ins Ohr. Ich antwortete damit, dass ich mein Gesicht an seinen Hals barg. Er lachte sanft und legte die Arme um mich. Es war alles gut. Er war bei mir.
Aufeinmal setzte ich mich auf und schaute ihn unsicher an."Bleibst du bei mir?"
"Ich lasse dich nie wieder allein Engelchen.", sagte er ernst. Glücklich schmiegte ich mich wieder an ihn.
"Mason wartet auf uns. Er hat Damian aber nicht finden können."
Ängstlich starrte ich Jake an. Damian war weg?! "Er ist auch ganz sicher nirgendwo?!"
Bedauernd schüttelte er den Kopf."Nein, er wusste, dass ich komme und mich an ihm rächen würde."
Panisch krallte ich mich an ihn."Und du bleibst bei mir? Immer?"
Er lächelte."Immer. Wenn es sein muss begleite ich dich auch auf die Toilette Engelchen."
Das war vielleicht ein wenig übertrieben, aber ich wusste wie er es meinte. Erleichtert atmete ich aus. Er hob mein Kinn an und schaute mich mit seinen schwarzen Augen an."Ich bin unglaublich stolz auf dich Engelchen."
Zärtlich küsste er mich. Ich ließ mich einfach von ihm halten und blendete alles außer Jake aus.
"Ich hätte durchgehalten, bis du mich holen kämst.", erklärte ich ehrlich.
Jake lächelte und hauchte einen Kuss auf meine Stirn."Zum Glück bin ich früh genug gekommen."
Stimmt. Das war gut, denn eigentlich hätte ich es nicht mehr ganz so lange ausgehalten.
Er nahm meine Hand und zog mich vom Bett."Komm, wir fahren nach Hause."
Ich nickte lächelnd. Nach Hause. Das klang wundervoll.
Im Wohnzimmer stand Mason und schaute zu Leila runter. Leila starrte hasserfüllt zurück, aber als Jake und ich das Zimmer betraten huschte ihr Blick zu uns."Du hast sie gefunden.", sagte sie knapp. Jake und Leila konnten sich nicht leiden.
Er nickte kurz."Mason wir gehen."
Ich hielt ihn auf."Lassen wir Leila frei?"
Leila stand auf."Aber Damian-"
"Das ist mir so egal, was mit Damian ist. Wir lassen sie frei, aber das alles bleibt natürlich unter uns, stimmts Leila?", ich hörte die Drohung in Jake's Worten deutlich heraus.
Sie rümpfte die Nase, nickte aber einverstanden. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht."Würde es Damian aufregen, wenn ich eines seiner Autos nehme?"
Mason lachte."Bestimmt."
"Such dir eins aus Leila.", fügte Jake grinsend hinzu.

Wir standen vor Damian's Haus. Ich warf einen letzten Blick zurück. Hier wollte ich niemals wieder hin.
"Ally?", sagte Leila. Ich drehte mich zu ihr um und umarmte sie.
"Danke für alles.", sagte ich ehrlich.
Leila lachte."Dafür musst du dich nicht bedanken."
Vielleicht hatte sie recht, aber es fühlte sich richtig an, dass ich mich bedankte. "Was machst du jetzt?", erkundigte ich mich neugierig.
"Ich lebe mein Leben normal weiter. So wie ich aufgehört habe, fange ich wieder an.", erklärte Leila stolz.
Das war schön zu hören, dass sie nach alldem normal leben konnte. Ich lächelte."Dann bleiben wir in Kontakt, ja?"
"Selbstverständlich.", entgegnete sie. Leila drehte sich um, setzte sich in ein sehr teures aussehendes Auto und fuhr los.
Jemand legte einen Arm um mich. Lächelnd wandte ich mich ihm zu."Fahren wir jetzt auch nach Hause?"
Jake lächelte."Ja,komm Engelchen."
Wie ich es schon gewohnt war, setzte er sich auf die Fahrerseite und wartete geduldig, dass ich mich neben ihn setzte. "Woher wusstest du, dass ich entführt wurde?"
"Erstens hatte ich gewisse Vorahnungen und zweitens war der Porsche da. Du hättest auf jeden Fall den Porsche genommen.", erklärte er lächelnd während er den Motor startete.
"Okay du hast recht. Hätte ich."
Er grinste und griff nach meiner Hand. Zufrieden verschränkte ich meine mit seinen Fingern. Ich war bei ihm. Jetzt konnte mir nichts mehr passieren.

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