33. Kapitel

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Er hatte Ally noch nie so ausraßten sehen. Sie war mit der ruhigste und unschuldigste Mensch, den er kannte. Emma war nicht tödlich verletzt worden von Ally, aber auch nicht gerade ungefährlich. Er war stolz auf sie. Das hatte er nie von ihr erwartet. Lächelnd griff er nach ihrer Hand und hauchte auf jeden Fingerknöchel einen Kuss.
"Ich hasse Emma-"
"Sag bloß Engelchen.", unterbrach er sie belustigt.
"Lass mich ausreden. Ich hasse sie, mache mir aber trotzdem Sorgen um ihre Gesundheit. Ist das normal?"
"Am Anfang hat man immer Mitgefühl mit seinen Opfern. Mit der Zeit hört das auf.", erklärte er ruhig. Ally nickte."Jetzt passen wir perfekt zusammen."
Er grinste und gab ihr einen Kuss."Haben wir nicht auch schon voher zusammen gepasst?"
Sie wollte antworten, tat es dann aber nicht, denn er presste seinen Mund auf ihren. Seufzend erwiderte sie den Kuss. Er zog sie auf seinen Schoß und legte die Arme um sie.
Die Türklingel unterbrach die beiden. Jake seufzte missmutig.
"Erwartest du jemanden?", fragte Ally neugierig. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Mason holte, auf seinen Wunsch, Emma ab.
"Es ist Mason. Er holt Emma.", erklärte er.
Sie nickte und stand auf."Ich geh schon."
Er grinste."Beeil dich Engelchen."
Lächelnd lief sie aus dem Wohnzimmer. Während sie Mason rein ließ, holte er Emma hoch. Sie hatte ein paar große Schnittwunden, die aber gut verheilten. Er zog sie am Arm hinter sich her. Emma protestierte nicht, sie war ganz still. Ihn interessierte es nicht.
Ally wartet schon mit Mason im Wohnzimmer auf ihn und Emma.
"Jake. Ich habe gehört, du warst wieder erfolgreich?", begrüßte ihn Mason lächelnd. Sein Blick glitt sofort zu Emma. Sie schaute immernoch still auf den Boden. Ally konnte Emma nicht anschauen, das merkte man daran,dass sie Jake konzentriert anstarrte. Er zwinkerte ihr zu.
"Stimmt. Mason, das ist Emma. Emma, das ist Mason. Er kümmert sich darum, an wen du verkauft wirst.", erklärte er fröhlich.
Endlich reagierte Emma."Was?! Verkauft?!"
Ally seufzte genervt."Ja verkauft. Sieh den Tatsachen ins Auge. Besser als der Tot ist es allemal.", letzteres flüsterte sie.
"Ich will aber nicht!", sagte Emma entrüstet. Mason und er lachten. Das war jedesmal lustig, wenn die Mädchen sich sturr stellten.
"So läuft das aber nicht Emma.", sagte Mason, während er sie am Arm packte und hinter sich her zur Tür zerrte. Emma schrie, versuchte sich verzweifelt von ihm loszureißen, gab aber schließlich auf. Es war zwecklos. Sie warf einen letzten flehenden Blick zu Ally. Ally wandte den Blick ab und stellte sich neben ihn. Er nahm wieder ihre Hand. Sie entspannte sich merklich neben ihm. Beide schauten sie Mason's Auto hinterher. Jetzt waren sie wieder zu zweit. Grinsend zog er sie zu sich."Wo waren wir vorhin stehen geblieben?", fragte er und strich ihr über die Wange.
"Ich bin nicht in der Stimmung."
Prüfend musterte er sie."Was ist los Engelchen?"
"Ich habe ein komisches Gefühl. Irgendwas passiert heute noch.", erklärte sie unsicher.
Anzüglich grinsend beugte er sich zu ihr runter."Ich weiß was passiert. Ich bekomme dich ins Bett Engelchen."
"Nein, etwas negatives.", sagte sie, konnte sich ein Grinsen aber nicht verdrücken.
"Das heißt dann aber, dass dieses Gespräch noch nicht beendet ist." Zärtlich küsste er sie. Ally drückte sich enger an ihn und er legte besitzergreifend seine Arme um sie. Sanft schob sie ihn ein Stück von sich weg."Wie gerne ich das hier ausarten lassen möchte, habe ich noch Fragen."
Er seufzte."Was denn Engelchen?"
Sie spielte nervös mit einer ihrer Haarsträhnen."Warum war nur Mason da und nicht Damian und Ethan?"
Bei Damian's Namen spannte er sich automatisch an."Das hat zwei einfache Gründe. Erstens habe ich Mason gebeten Emma zu holen und nicht Ethan oder Damian und zweitens will ich Damian nie wieder in meinem Haus sehen."
Außerdem war Damian immer noch hinter Ally her. Er würde sie ihm nicht in die Arme spielen. Da müsste er sich anstrengen Ally zu bekommen. Ally nickte. Sie hatte angst vor Damian, das merkte er sofort. Sanft strich er ihr über die Wange."Solange ich da bin, kann dir Damian nichts antun."
Unsicher schaute sie ihn an und kaute auf ihrer Unterlippe.
Er lachte."Keine Sorge Engelchen. Mich wirst du nicht so schnell los."
Erleichtert lächelte sie."Ich habe gehofft, dass du das sagst."
"Was sollte ich sonst sagen?", neckte er sie.
Ally umarmte ihn."Darüber will ich nicht nachdenken."
Lächelnd legte er wieder die Arme um sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn."Ich auch nicht."
Sie seufzte leise."Was passiert jetzt mit uns?"
"Wir werden das gefürchteste Verbrecherpaar ganz Londons."witzelte er. Sie verdrehte lächelnd die Augen."Ich meine das ernst."
"Ich auch Engelchen.", sagte er liebevoll und küsste sie zärtlich.
Er wollte einfach im hier und jetzt Leben. Sie sollte bei ihm bleiben. Der Rest würde sich von Selbst ergeben. Vielleicht würden sie ja heiraten? Die Vorstellung von Ally als seine Ehefrau ließ ihn grinsen.
"Warum grinst du?", fragte sie nervös.
"Nicht so wichtig Engelchen."
Er beugte sich zu ihr runter, um sie fordernd zu küssen. Ally vergrub die Hände in seinen Haaren und seufzte.
Zum zweiten Mal an einem Tag wurden sie von der Türklingel unterbrochen. Er stöhnte genervt und Ally lachte."Ich mach auf. Habe ich irgendwas verpasst oder warum kommen heute so viele Leute?"
Das war seltsam. Heute hatte er nur Mason erwartet sonst niemanden. Er hörte zwei Stimmen.
"Jake, komm bitte mal.", rief ihn Ally ruhig, aber er hörte angst darin. Scheiße! Wenn das Damian ist, dachte er. Er lief aus dem Wohnzimmer zur Haustür und verspannte sich augenblicklich, als er sah wer dort stand.
Zwei Polizisten.
"Jake Droil? Ich bin Officer Blokley, das ist Officer Greeks.", stellte sich der erste Officer vor. Er nickte ihnen zu. Ally schaute verängstigt von ihm zu den Officer's. Er nahm ihre Hand und drückte sie.
"Was kann ich für Sie tun?", fragte er ruhig.
Die beiden Officer wechselten einen Blick zu Ally. "Miss vielleicht sollten sie gehen.", sagte der zweite Officer höflich. Ally schüttelte den Kopf und rückte noch ein Stück näher an Jake heran.
"Sie bleibt. Also?", erkundigte er sich erneut.
"Wir haben gegen sie einen Haftbefehl vorliegen wegen schwerer Körperverletzung und Kidnapping. Deshalb müssen wir sie mitnehmen.
Wenn sie freiwillig mitkommen, wird das eine schnelle Sache, wenn nicht..."
Ally schaute ihn geschockt an. Wer hatte ihn...? Damian! Dieser Hurensohn hatte ihn an die Polizei verpfiffen. Scheiße! Ally liefen schon die ersten Tränen die Wange herunter. Er nickte den Officern zu, um ihnen zu signalisieren, dass er freiwillig mitkommen würde. Ally schluchzte und schüttelte den Kopf."Bleib bei mir! Ich kann nicht ohne dich! Was ist mit Damian? Und-"
Sanft hob er ihr Kinn an."Hör zu Engelchen. Du musst jetzt stark sein. Ich komme da so schnell wie nur möglich wieder raus. Länger als eine Woche lasse ich dich nicht allein. Geh zu Mason und Holly solange."
Ally weinte und drückte ihr Gesicht an seine Brust. Beruhigend strich er ihr über den Kopf. Er hob ihr Kinn an, um sie zu küssen."Ich gehe jetzt mit. Fahr so schnell wie möglich zu Holly und Mason. Und vergiss nicht: Ich liebe dich Engelchen."
"Ich liebe dich auch.", schniefte sie. Er küsste sie ein letztes Mal und ging dann zu den Polizisten, die auf ihn warteten. Er setzte sich in das Polizeiauto und schaute zu Ally, die weinend auf der Mamortreppe saß. Er wollte sie in den Arm nehmen und sie trösten.
Er würde so schnell wie möglich zurück sein. Das schwor er sich.

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