21. Kapitel

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Sie lehnte an ihm und hatte die Augen geschlossen. Er schaute seine verbundene Hand an. Sie sah so besorgt aus, als sie das Blut gesehen hatte. Irgendwie niedlich. Ally war ein wirklicher Engel. Er würde mehr als Teufel durchgehen, dass wussten sie beide.
Wut flammte wieder in ihm auf. Damian dachte er könnte sich alles nehmen, was er wollte. Er hätte ihn töten sollen, oder zumindest foltern. Ihn unschädlich machen. Das hatte Damian verdient.
Ally seufzte hinter geschlossenen Lidern und riss ihn aus seinen Gedanken.
Sanft strich er ihr über die Wange."Engelchen nicht einschlafen."
Sie murmelte irgendwas und vergrub ihr Gesicht an seiner Halsbeuge.
"Hallo? Aufwachen. Wir haben gerade mal 16:00.",versuchte er es erneut.
Genervt stöhnte sie, schlug aber die Augen auf."Was denn?"
"Lass uns etwas machen.", sagte er grinsend.
Ally schaute ihn irritiert an."Was wäre das?"
"Wann warst du zum letzten mal draußen Engelchen?"
Sie blinzelte mehrmals verständnislos und sprang schließlich auf."Heißt das, dass du mit mir raus gehst?"
Er lächelte charmant."Du hast es erfasst."
Aufgeregt klatschte sie in die Hände. Sie zog ihn hoch und hüpfte im ganzen Haus herum. Er freute sich darüber, dass er ihr eine Freude machen konnte.
Ally hielt inne und drehte sich zu ihm um. "Können wir bitte zu mir nach hause fahren? Ich möchte ein paar Sachen holen."
Er konnte ihr diesen Wunsch nicht abschlagen. Sanft hob er ihr Kinn an und küsste sie."Nur wenn du wieder mit mir zurück kommst."
Sie lächelte."Ohne dich geht nicht mehr."
Frech grinsend zwickte er ihr in den Po und nahm sich die Autoschlüssel. Sie schnaubte empört, folgte ihm aber zum Auto. Gentleman-Like öffnete er ihr die Beifahrertür und sie setzte sich grinsend hinein.
"Weißt du wo ich wohne?", fragte sie.
Er schaute sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Engelchen ich weiß alles über dich. Deinen Tagesablauf, deine Angewohnheiten, alles."
Einen Moment schaute sie ihn sprachlos an, schüttelte dann den Kopf und seufzte."Tut mir leid, ich vergaß, dass ich mit meinem Stalker im Auto sitze."
Er grinste, startete den Motor und legte eine Hand auf ihr Bein."Stimmt, das hattest du vergessen."

Ally schloss die Haustür auf und blieb einen Moment in ihrem Flur stehen. Sie atmete tief ein und seufzte kläglich. Er sah ihr an, dass ihre Wohnung ihr sehr fehlte. Ally schien sich wieder gesammelt zu haben, denn sie lief aufgeregt ihn ihr Wohnzimmer. Er folgte ihr, neugierig wie ihre Wohnung von innen aussah.
Das Wohnzimmer war groß und hatte eine Treppe die auf eine zweite Etage hichführte. Diese eilte sie gerade nach oben. Sein Blick glitt über den Raum und blieb an ihrem Liebsten Gegenstand hängen.
Der Konzertflügel war schwarz poliert und reflektierte die Lichter. Er konnte verstehen, warum sie dieses Instrument so mochte. Der Flügel war großartig. Ein solcher würde in seinem Haus bestimmt auch nicht schlecht aussehen.
Sie beobachtete ihn lächelnd. "Er ist toll, nicht?"
Er legte ihr einen Arm um die Taille."Spiel mir etwas vor Engelchen."
Ally zögerte. Hatte sie etwa angst, dass sie es verlernt hatte? Schließlich setzte sich sich vor das Instrument und schlug unentschlossen ein paar Tasten an. Erwartungsvoll stellte er sich hinter sie. Sie atmete tief ein und begann zu spielen. Es klang genauso beeindruckend wie an dem Konzert.
Als sie fertig war, drehte sie sich zu ihm um. Eine Träne lief ihre Wange herunter. Er runzelte die Stirn und kniete sich vor sie hin.
"Warum weinst du Engelchen?"
Sie lachte."Das Lied was ich gespielt habe, 'River Flows On You', berührt mich immer so sehr, dass ich weinen muss."
"Wenn ich nicht zu stolz wäre, hätte ich auch geweint.", gab er lächelnd zu. Sie schaute ihn verdutzt an."Du und weinen? Niemals."
"Stimmt. Mein stolz steht mir im Weg.", sagte er grinsend. Sie lachte und strich nocheinmal über die Tasten.
"Ich sammle noch ein paar Sachen ein und dann können wir gehen.", seufzte Ally.
Er strich ihr über die Wange."Mach das Engelchen."
Belustigt schaute er ihr zu, wie sie hektisch Bilder, Klamotten und andere Dinge zusammensuchte und in eine Tasche packte. Er fuhr sich durch die Haare und nahm den Stapel Klaviernoten in die Hand.
"Lass die liegen. Bei dir brauche ich sie nicht.", sagte sie eilig. Er schüttelte den Kopf."Nein, wir nehmen sie mit. Vielleicht findest du nochmal Verwendung."
Sie schaute ihn fragend an, nickte dann und nahm die Tasche. Er lief vor zur Tür und wartete geduldig auf sie. Ally stand in ihrem Wohnzimmer. Sie schien sich jedes Detail einzuprägen. Ein wenig tat es ihm leid, sie aus ihrer gewohnten Umgebung zu reissen. Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn."Wir können jederzeit wiederkommen Engelchen."
Sie schniefte."Okay."
"Komm.", flüsterte er ihr ins Ohr und zog sie hinter sich her. Sie schloss die Tür ab, dann ging sie vor ihm zu dem Auto. Bevor sie einstieg schaute sie sich das ganze Gebäude nochmal an, seufzte traurig und stieg ein.
Er lehnte sich zu ihr rüber. Sanft küsste er ihre Mundwinkel und sie lächelte mutig.
"Und jetzt lächle, das steht dir besser als Tränen Engelchen."
Sie gab ihm einen kleinen Kuss."Danke."
"Wofür?"
"Dafür, dass du mit mir hierher gekommen bist.", sagte sie dankbar lächelnd.
Er grinste und gab ihr einen zärtlichen Kuss."Alles was dich glücklich macht, macht mich auch glücklich."

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