2. Kapitel

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Kurze Info:
Aus ihrer Sicht ist immer diese Schrift und aus seiner immer die normale.
Ich hoffe man kann sich das merken!

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Holly redete und redete. Sie erzählte von ihrem letzten One-Night-Stand. Mich interessierte es nicht die Bohne, aber das merkte sie nicht.
"Fazit: nicht schlecht."
Ich lächelte. "Juhu!"
Sie lachte und strich sich eine braune Locke aus dem Gesicht. Wir standen vor der Konzerthalle. Mehr ein Theater. Groß und imposant.
"Oh Gott bin ich gespannt. Es ist immer so toll dich da oben stehen zu sehen. Du vor dem schwarzen Flügel! Verspiel dich nicht Ally!", sagte Holly.
Besonders aufgeregt war ich nicht. Schließlich spielte ich seit 10 Jahren Klavier und war eigentlich ganz gut.
Ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus. Es war nicht direkt Aufregung...viel mehr....angst. Aber keine Angst vor dem Konzert. Ich fühlte mich beobachtet. Ja, das klang seltsam, aber ich hatte dieses Gefühl nicht zum ersten Mal. Wenn ich manchmal im Park war fühlte ich mich so.
"Bist du im Schock Zustand?! Hallo Ally! Komm zurück!", rief mich Holly und rüttelte an meinem Arm. Ich blinzelte verwirrt. "Bin ja da."
"Gut! Wenn du jetzt nicht spielen könntest...", weiter hörte ich ihr nicht zu. Ein letztes Mal schaute ich mich um, sah aber niemanden.
Oder...war da hinten ein Schatten? Nein! Das bildest du dir ein! Kopfschüttelnd ging ich mit Holly in das Theater.
An der Gaderobe gaben wir unsere Mäntel ab. Ich bewunderte Holly's Kleid. Es war schwarz und eng anliegend.
"Ich liebe dein Kleid!", schwärmte ich.
"Deins ist aber auch nicht schlecht!", entgegnete sie.
Ich hatte mich für ein weißes, fallendes Kleid entschieden. Es wirbelte um meine Knöchel.
"Es betont deine Augen und Haare.", meinte Holly. Ich wusste, dass sie neidisch auf meine Haare und Augen war. Holly wollte schon immer graue große Augen und schwarze Haare haben. Im Gegenzug hätte ich gerne ihre grünen Augen und braunen lockigen Haare.
"Miss Strain, Sie müssen hinter die Bühne. Ihr Auftritt fängt gleich an.", wies mich eine Frau in einem hübschen grauen Kleid an. Ich nickte und lächelte dankbar.
"Dann sehen wir uns gleich."
"Versau es nicht Schätzchen!", rief mir Holly grinsend hinterher. Dann drehte sie sich um und ging in den Zuhörersaal.
Durch den Eingang strömten viele Leute. Männer, Frauen, Omas und Opas mit ihren Enkeln.
Man konnte mich als kleine Berühmtheit bezeichnen. Ich war im entferntesten nicht so berühmt wie Beyoncé, aber trotzdem relativ bekannt.
Meine Mom und mein Dad würden heute nicht kommen. Sie waren beide tot. An einem Autounfall gestorben. Vor drei Jahren. Der Schmerz saß noch tief und ich lenkte meine Gedanken wieder auf die Leute.
Da stach Er mir ins Auge. Er war groß, gut gebaut, hatte schwarze Haare und schwarze undurchschaubare Augen die mich unentwegt belustigt musterten. Peinlich berührt wandte ich den Blick ab und wurde rot. War ich ihm schon mal begegnet? Um mich zu vergewissern schaute ich nochmal unauffällig in seine Richtung. Er schaute mich nicht mehr an.
Ich musterte ihn genau. Seine schwarzen Haare waren stilvoll verwuschelt und der Anzug betonte seine sportliche Figur. Verdammt war er heiß!
Er entsprach meinen Geschmack, aber da ich sehr schüchtern war würde das nichts werden.
Der Mann schaute mich an und seine Mundwinkel zuckten. Ich konnte in seinen schwarzen Augen keine Emotionen erkennen.
"Miss..", riss mich die Frau aus meinen Gedanken. Ich drehte mich von dem Mann weg, spürte seinen Blick dennoch auf mir.
"Verzeihung. Jetzt können wir gehen."
Die Frau lächelte und führte mich einen Gang entlang.
Als ich hinter der Bühne war, merkte ich doch die Aufregung die langsam in mir hochkam. Das wäre mein größtes Konzert. 600 Leute saßen dort im Saal.
Holly und Er.
Gut, Holly war nicht negativ, nur erwartete sie viel von mir und dieser Mann...nun....er sah nun mal gut aus und gutaussehende Männer wollte man beeindrucken als Frau.
"Sie sind gleich dran Ally.", sagte ein Bühnenarbeiter zu mir. Im Kopf ging ich nochmal alle Stücke durch.
"Wir freuen uns sehr heute Abend das Nachwuchstalent Ally Strain zu begrüßen!", sagte die Frau und ich hörte das Klatschen des Publikums. Ich atmete tief ein und ging mit meinem schönsten Lächeln auf den Lippen auf die Bühne.
Ich senkte meinen Kopf leicht, was eine Art der Verbeugung war und setzte mich an den Flügel. Ehrfürchtig strich ich über die Tasten. Das Klavier war schon immer mein liebstes Instrument gewesen. Es klang einfach wundervoll.
Ich spielte mein ganzes Programm und vergaß wo ich war. Einen Moment lang spielte ich die Stücke nur für mich. Fehlerfrei spielte ich alle Lieder.
Der Applaus weckte mich aus meiner Starre und ich stand auf. Lächelnd verbeugte ich mich.
Holly winkte mir und ich winkte ihr zurück. Sie formte ein Bravo! mit dem Mund. Holly war eine tolle Freundin. Sie hielt immer zu mir und seit meine Eltern gestorben waren, war sie immer für mich da.
Mein Blick glitt über das Publikum und blieb an einem Mann hängen.
Er mit den schwarzen Augen und dem unübersehbaren Grinsen. Sein Grinsen war belustigt und gefährlich zugleich, aber jetzt war es eindeutig belustigt. Er zwinkerte mir zu und ich sah schnell weg.
Irgendwie zog er mich an.
Irgendwie machte er mir angst.

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