Pov Stegi
Was würde passieren, wenn ich meine Gefühle vor Tim in den nächsten Tagen nicht verstecken konnte? Wenn ich ihn einfach küssen würde oder ihm an den Kopf knallen würde, dass ich mich in ihn verliebt habe? Er würde mich wahrscheinlich für vollkommen behindert halten und einfach abhauen. Dann hätte ich sowohl unsere Freundschaft, als auch die Chance auf eine Beziehung mit ihm zerstört. Ich musste mich also zurück halten und aufpassen, dass ich Tim nicht zu nahe komme. Das würde verdammt schwer werden, denn ich liebte seine Nähe. Aber ich musste es nun mal irgendwie schaffen. "Wo soll ich eigentlich die nächsten Tage schlafen?" riss Tim mich aus meinen Gedanken. "Also...Es gibt zwei Möglichkeiten. Die erste wäre, dass du auf der Couch schläfst, allerdings ist die alles andere als bequem, weshalb ich mich auch weigere darauf zu schlafen. Die zweite Möglichkeit wäre...das du...also nur wenn du willst, bei mir im Bett schlafen würdest?" Die letzten Worte ratterte ich runter und senkte danach meinen Kopf und richtete meinen Blick auf den Boden vor meinen Füßen. Irgendwie war es mir peinlich, ihm das anzubieten. Allerdings wollte ich auch nicht, dass er am Ende noch Rückenschmerzen von der Couch bekommt. Außerdem hätte ich nichts dagegen einzuwenden neben Tim einzuschlafen und auch wieder aufzuwachen, obwohl das meinen Plan, mich etwas von ihm fern zu halten dezent durchkreuzte. Da es nun schon seit einiger Zeit ziemlich ruhig war, und ich fast schon der Meinung war, dass Tim einfach weg war, hob ich meinen Blick wieder. Das erste was ich sah, war ein grinsender Tim, mal wieder. "Du wirst rot, Stegobert." Obwohl ich der Meinung war, dass Tims Grinsen das breiteste war, das ich je gesehen habe, wurde es mit diesen Worten noch breiter denn je. Mein Gesicht jedoch begann noch mehr zu glühen. "Das ist lächerlich, mir ist bloß verdammt warm!" "Stegi, wir haben Dezember. Draußen sind es -3 Grad. Höchstens. Erzähl mir nicht, dass dir so warm ist, dass dein Gesicht aussieht wie eine Tomate." Man merkte ihm einfach an, dass er sich sehr beherrschen musste, um nicht in Gelächter auszubrechen. Und irgendwie war ich ihm dankbar für diesen Versuch, denn dann wäre ich wahrscheinlich endgültig geplatzt vor Scham. "Ach Stegi, ich würde liebend gern mit dir in einem Bett schlafen." Das 'liebend' zog er extra lang. "Ich aber vielleicht nicht mit dir." war meine Antwort darauf. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das willst." Warum tat er das? Er musste doch merken, wie unangenehm mit dieses Gespräch gerade war. Konnte er es nicht endlich auf sich beruhen lassen? Da es ja nun beschlossene Sache war, dass Tim mit bei mir im Bett schlafen würde, beschloss ich einfach das Thema zu wechseln. "Auf was hast du jetzt Bock?" fragte ich einfach, in der Hoffnung, dass Tim nicht mehr auf das Gespräch von eben eingehen würde. Falsch Gedacht. Er wackelte provokant mit den Augenbrauen und hatte ein, diesmal dreckiges, Grinsen auf den Lippen. "Man Tim! Bleib doch einmal ernst! Es kann doch nicht sein, dass in deinem Kopf nur perverse Gedanken herum flattern." brachte ich unter lachen heraus. "Ich mein das vollkommen ernst." auf einmal war Tims Grinsen verschwunden. Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt, als ich seine Worte realisierte. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Ich starrte ihn einfach nur mit weit aufgerissenen Augen an. Plötzlich fing Tim laut an zu lachen und ich wussten nun gar nicht mehr was los war. "Du hättest deinen Blick sehen sollen!" Das war doch jetzt nicht wirklich sein Ernst? Ich hatte mir schon 100 Gedanken gemacht, was diese Aussage bedeuten könnte, und jetzt war es alles nur ein blöder Scherz? Ich war auf einmal so sauer auf ihn, dass ich einfach aus dem Zimmer stürzte und aus der Tür lief. Mir war klar, dass Tim das alles nicht so gemeint hatte, da er ja auch nicht von meinen Gefühlen wusste, doch trotzdem wollte ich gerade einfach meine Ruhe vor ihm haben. Ich hörte noch ein lautes "Stegi warte, das war doch nicht so gemeint!" bevor ich die Tür hinter mir zu zog und die Treppen runter raste. Schon jetzt wusste ich, dass es ein Fehler war einfach abzuhauen, allerdings konnte ich jetzt nicht einfach wieder zurück gehen und so tun, als ob nichts wäre. Als ich unten angekommen war und ein paar schritte aus der Tür hinaus gegangen war, bereute ich es mir nicht wenigstens meine Jacke mitgenommen zu haben. Ich kramte in meinen Hosentaschen und fand noch 2€. Das musste reichen. Ich ging im Schnellschritt zum nächstgelegenen Café und bestellte mir dort einen Cappuccino. Wenigstens war ich so im Warmen. Nachdem ich meine Bestellung aufgegeben hatte, holte ich mein Handy heraus und entsperrt es. 5 entgangene Anrufe und 7 Nachrichten von Tim. Ich musste schon ein wenig schmunzeln über die Tatsache, dass er sich Sorgen um mich machte. Ich ignoriere die Anrufe und ging aus Whatsapp. In den ersten Nachrichten stand nur das er sich Sorgen machte wo ich war. Bei seiner letzten Nachricht jedoch bereute ich es ungemein, dass ich einfach abgehauen war. 'Man Stegi, wo bist du?! Ich mache mir ernsthaft Sorgen um dich und du gehst einfach nicht an dein verdammtes Handy. Auch wenn ich nicht genau weiß, warum du abgehauen bist, können wir das einfach vergessen. Du musst es mir auch nicht erzählen, wenn du nicht willst. Komm bitte einfach wieder zurück. Wir wollten doch die Woche zusammen verbringen. Melde dich bitte wenigstens. Ich vermisse dich, Stegilein.' Bei seinem letzten Satz machte mein Herz einen Sprung und ich musste unglaublich grinsen. Jedoch verging mein grisnen sofort wieder, als ich an die bevorstehende Situation zwischen mir und Tim dachte. Es würde trotzdem komisch zwischen uns sein, denn wir wussten beide ganz genau, dass es keinen plausiblen Grund für mein plötzliches Verschwinden gab. Ich beschloss mir darüber keine weiteren Gedanken zu machen und Tim erst einmal zu antworten. 'Tut mir Leid, ich brauchte einfach kurz eine Auszeit. Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut. Ich bin in spätestens einer Stunde wieder zurück, aber sei mir bitte nicht böse, wenn ich dir nicht sage, warum ich abgehauen bin. Ich kann und will dir das nicht sagen. Jetzt noch nicht. Ich vermisse dich doch auch, Timbo.' Ich schickte die Nachricht ab und sperrte mein Handy wieder. Keine zwei Sekunden später kam auch schon mein Cappuccino. Ich rührte jedoch nur ein bisschen in ihm herum, da ich schon wieder komplett in meinen Gedanken versunken war. Wie sollte ich Tim gleich gegenüber treten? Sollte ich so tun, als ob nichts gewesen wäre? Ich würde es ihm liebend gerne sagen, allerdings wollte ich noch bis zum Ende der Woche warten, damit wir wenigstens noch diese Woche als Freunde verbringen konnten. Danach würde alles anders werden, und ich war mir definitiv nicht sicher, ob es positiv oder negativ ausgehen würde.
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1142 Wörter. Puuh.
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Stexpert-Wenn aus Freundschaft Liebe wird
FanfictionEine von vielen Stexpert Fanfictions. Da Stegi glaubt, dass er Gefühle für Tim entwickelt hat, die mehr als Freundschaft bedeuten, schlägt er ein Treffen vor, zu dem Tim zustimmt. Am Anfang läuft alles gut, doch mit der Zeit treten immer wieder Pro...