Pov Stegi
Ich lief zielstrebig auf den Bahnhof zu. Als ich diesen endlich erreicht hatte, ließ ich mich auf einer der Bänke nieder und schaute nach, wann ein Zug käme. Anscheinend sollte der Tag nicht komplett schlecht werden, denn zu meinem Glück kam schon ein paar Minuten später ein Zug. Ich stieg in diesen ein und lies mich auf einem Platz am Fenster nieder. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und lehne mich zurück. Mein Blick driftete nach draußen und ich schaute mir die Menschen, die hektisch zu ihren Zügen liefen, an. Plötzlich blieb mein Blick an jemandem hängen, der mir sehr bekannt vor kam. Tim. War er mir wirklich bis hier her gefolgt? Kurz überlegte ich, ob ich nicht doch einfach wieder aufstehen, aus dem Zug aussteigen und mich bei Tim entschuldigen sollte. Jedoch verwarf ich diesen Gnadenakten sofort wieder, als mir eingefallen war, warum ich hier saß. Er hatte mich verdammt verletzt, mit dem was er gesagt hatte und was er getan, bzw. nicht getan hatte. Ich war zwar sonst nicht so, dass ich so schnell überreagierte und so aufstickte, aber diese Mal konnte ich einfach nicht anders. Tim drehte sich währenddessen ein paar Mal, da er mich wahrscheinlich suchte. Ich wendete meinen Blick vom Fenster ab und schaute stattdessen auf mein Handy. 9 ungelesene Nachrichten und 5 Anrufe in Abwesenheit. Alles von Tim. Langsam bekam ich ein schlechtes Gewissen. War es wirklich das Richtige, einfach so abzuhauen. Hatte ich unsere Beziehung jetzt völlig zerstört? Das wollte ich definitiv nicht. Ich wollte doch einfach nur, dass Tim auch zu mir und unserer Beziehung steht. Stattdessen war jetzt vielleicht alles vorbei. Ich packte mein Handy wieder weg, ohne die Nachrichten zu lesen, da ich gar nicht erst das Risiko eingehen wollte, jetzt doch noch zu kneifen. Das konnte ich nicht tun. Wenn Tim mich wirklich liebt, würde er doch alles dafür tun, damit wieder alles gut wird, oder? Hoffentlich. Die Türen des Zuges schlossen sich und er setzte sich langsam in Bewegung. Ich wagte es noch ein letztes Mal, einen Blick aus dem Fenster zu werfen, um Tim noch ein Mal zu sehen, was sich allerdings als Fehler herausstellte. Gerade, als ich ihn anschaute, drehte er seinen Kopf in meine Richtung, sodass sich unsere Blicke trafen. Er riss seine Augen auf und öffnete seinen Mund leicht, als ob er etwas sagen wollte. Kurz darauf setzte er sich in Bewegung und kam auf meinen Zug zugelaufen, welcher allerdings gerade dabei war endgültig los zufahren. Kurz bevor er sich vollständig in Bewegung gesetzt hatte, kam Tim vor meinem Fenster an und blieb davor stehen. Ich konnte nicht regieren, ich starrte ihm einfach nur in die Augen. Ich sah noch, wie er ein 'Ich liebe dich'mit seinen Lippen formte, bevor der Zug an ihm vorbei fuhr und ich ihn zurück ließ. Ich starrte noch eine Weile lang einfach aus dem Fenster, da ich noch nicht realisieren konnte, was nun passiert ist. Er als mich die Schaffnerin nach meinem Ticket fragte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich gab ihr mein Ticket, welches sie entwertete, und ließ mich dann so tief wie möglich in meinen Sitz sinken. Ich merkte, wie meine Augen feucht wurden und sich langsam Tränen in meinen Augenwinkeln bildeten. Ich versuchte sie zurück zuhalten, woran ich allerdings kläglich scheiterte. Es wurden immer mehr und ab und zu gesellten sich auch ein paar Schluchzer dazu. Die Leute, die um mich herum saßen, schauten mich schon komisch an, was mir jedoch mehr als egal war. Mit der Zeit wurde ich immer müder, bis ich mich letztendlich in den Schlaf weinte. Ich wurde durch ein Lied, welches mir sehr bekannt war, geweckt. Mein Handy klingelte. Als ich realisierte, wo ich mich befand, und mir somit auch wieder der Grund dazu einfiel, überrannte mich sofort wieder eine Welle der Trauer. Ich schluckte die Tränen jedoch hinter und griff nach meinem Handy. 'Timbo' stand auf dem Display. Kurz schwebte mein Daumen über dem grünen Hörer, doch so schnell wie er dort hin gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Ich stellte mein Handy einfach auf stumm und ließ es, nach einem kurzen Blick auf die Uhr, wieder in meiner Hosentasche verschwinden. Noch eine halbe Stunde, dann würde der Zug an meinem Bahnhof ankommen und ich wäre wieder alleine in meiner Wohnung. dieses Mal jedoch ganz alleine. Ich hatte keinen Tim, den ich einfach anrufen konnte oder mit dem ich skypen konnte, wenn mir mal danach war. Ich würde mich in der nächsten Zeit nicht bei ihm melden. Vielleicht war das falsch, aber das konnte ich einfach nicht. Zum einen, weil ich immer noch enttäuscht von seiner Reaktion war, zum anderen, weil es mir irgendwie peinlich war, wie ich reagiert hatte. Ich könnte ihm einfach nicht unter die Augen treten. Trotzdem hoffte ich irgendwie, dass er das tun würde. Es war kompliziert, definitiv. Ich dachte noch eine ganze Weile nach, bis der Zug an meiner Haltestelle hielt. Ich schnappte mir meine Tasche und machte mich auf den Weg zu den Türen. Ich sieg aus machte mich auf den Heimweg. Ich lief an einer Gruppe Jugendlicher, etwa in meinem Alter vorbei, von denen mir ein paar Gesichter bekannt vor kamen. Ich erkannte meine beste Freundin, Laura, und einen guten Kumpel, Felix. Sie sahen mich auch und kamen sofort auf mich zu. Sie hatten beide ein Grinsen auf den Lippen, von dem ich kotzen könnte. Als sie jedoch mein Gesicht sahen, verschwand ihr Lächeln. Ich musste wohl verdammt schieße aussehen. Sie fragten mich, was los wäre, doch ich schüttelte einfach nur den Kopf und ging an den beiden vorbei. Irgendwie taten sie mir ja schon Leid, da ich sonst nie so abwesend war, doch im Moment wollte ich einfach niemanden sehen und vor allem mit niemandem reden. Höchstens mit Tim. Sie riefen mir noch ein irritiertes 'Stegi?'hinterher, welches ich aber ignorierte. Ich nahm mir jedoch vor, ihnen Morgen oder so alles zu erklären. Als ich endlich bei meiner Wohnung ankam, stürmte ich in diese und ließ mich sofort ins Bett fallen. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es mittlerweile war, doch ich blieb einfach so wie war, mit meinen Klamotten, im Bett liegen und schlief irgendwann unter Tränen ein.
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40. Kapitel, Junge! Als ob ich das hier schon so lange mache?! xD
Achja;
Ich liebe Ferien.
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Stexpert-Wenn aus Freundschaft Liebe wird
FanfictionEine von vielen Stexpert Fanfictions. Da Stegi glaubt, dass er Gefühle für Tim entwickelt hat, die mehr als Freundschaft bedeuten, schlägt er ein Treffen vor, zu dem Tim zustimmt. Am Anfang läuft alles gut, doch mit der Zeit treten immer wieder Pro...