Pov Stegi
Am nächsten Morgen wachte ich mit verklebten und geschwollenen Augen auf. Ich sah einfach scheiße aus, hatte jedoch nicht vor, daran irgendetwas zu ändern. Ich ließ die morgendliche Dusche heute mal weg, da es eh nichts bringen würde. Frühstück aß ich auch nicht, da ich das Gefühl hatte, jeden Moment kotzen zu müssen. Ich ließ mich aufs Sofa sinken und schaltete den Fernseher ein. Es lief zwar nichts spannendes, aber so konnte ich mich wenigstens ein bisschen ablenken, hoffte ich. Während ich vertieft in irgendeine Serie war, riss mich ein Summen aus den Gedanken. Mein Handy lag vor mir auf dem Couchtisch und blinkte. Kurz überlegte ich, ob ich es nicht einfach ausschalten sollte, doch meine Neugierde war zu groß. Ich schnappte es mir vom Tisch schaltete es an. Sofort fiel mein die Zahl der WhatsApp Nachrichten auf. 47 Nachrichten in 5 Chats. Ging die Welt unter, oder was war los? Ich ging zu erst auf den Chat von Laura und mir. Von ihr kamen nur 2 Nachrichten. 'Hey, was war denn vorhin mit dir los?' War die erste, die sie mir noch gestern Abend geschickt hatte. Die von heute war ein einfaches 'Stegi??'. Ich beschloss, mir erstmal die anderen Sachen durch zu lesen und ihr danach zu antworten. Als nächstes hatte Freddie mir geschrieben. 'Jo Stegi, alles okay bei dir und Tim? Der hat sich vorhin gar nicht gut angehört und jetzt drückt er mich ständig weg. Ist was bei euch passiert?' Mir stiegen schon wieder die Tränen in die Augen. Ich war echt eine Heulsuse. Danach las ich mir die Nachricht von Felix durch. 'Falls du wen zum reden brauchst, ich hab immer ein offenes Ohr :)' Ein kleines Lächeln schlich sich in mein Gesicht. Ich hatte schon tolle Freunde. Ihm schrieb ich sofort ein 'Danke' zurück. Vielleicht würde ich später wirklich auf sein Angebot zurückkommen. Als letztes blieben noch die ganzen Nachrichten von Tim übrig. Sollte ich sie lesen? Brachte es mir denn überhaupt etwas? Wahrscheinlich würde ich danach eh wieder nur heulend auf der Couch liegen. Ich konnte es jedoch nicht lassen und tippte auf unseren Chat. Die ersten Nachrichten bestanden einfach nur daraus, dass er meinte, dass ich zurück kommen sollte. In den nächsten entschuldigte er sich für sein Handeln. Dann noch ein paar Nachrichten, in denen er meinte, dass ich doch endlich ans Handy gehen sollte. Seine letzte Nachricht jedoch ließ mich wieder weich werden. 'Ich liebe Dich doch!' Und schon tropfte die erste Träne aufs Display. Gefolgt von unzähligen weiteren. Ich ließ mein Handy neben mich fallen und heulte, schon wieder. Als ich mich nach einer halben Ewigkeit wieder einbekommen hatte, nahm ich mein Handy erneut und antwortete Laura. 'Sorry, dass ich Gestern so abweisend war, aber ich war verdammt schlecht drauf.' Ich schickte die Nachricht ab und schrieb danach Felix. 'Wenn es dir nichts ausmachen würde, ich könnte gerade wirklich wen zum reden gebrauchen.' Er war zwar heute noch nicht online, aber vielleicht würde er es ja später lesen. Ich wusste nicht ganz, was ich Freddie schreiben sollte. Einerseits wollte ich ihn nicht anlügen, andererseits wollte ich ihm auch nicht die komplette Wahrheit erzählen. 'Ist im Moment kompliziert.' Tippte ich also ein und sendete es dann ab. Tim schrieb ich erstmal nicht zurück. Ich wüsste auch gar nicht was ich schreiben sollte. Ich wollte mein Handy gerade wieder weglegen, als ich noch eine Nachricht bekam. Von Felix. Ich öffnete sie natürlich sofort. 'Bin in 10 Minuten da.' Ich riss meine Augen auf. Er wollte jetzt wirklich vorbei kommen? Ich sah aus, wie das letzte Stück Scheiße. Ich dachte eigentlich, dass wir telefonieren würden oder so, und nicht, dass er sofort vorbei kommt. Ich sprang vom Sofa auf und lief ins Bad. Ich duschte schnell und versuchte mich danach so zurecht zu machen, dass ich zumindest etwas menschlich aussah. Hätte auch beinahe geklappt, wenn es nicht an der Tür geklingelt hätte. Felix wohnte nur ein paar Minuten entfernt, weswegen es natürlich nicht lange gedauert hatte, bis er da war. Ich atmete noch einmal tief durch und ging dann zu Tür. In meiner Wohnung sah es auch aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hatte, aber das konnte ich jetzt eh nicht mehr ändern. Ich drückte auf den Knopf, damit die Eingangstür unten aufging und öffnete danach die Wohnungstür. Kurze Zeit später hörte ich Schritte, die die Treppen hinauf kamen, was auch sonst. Dann erschien auch schon Felix'brauner Lockenkopf. Er kam lächelnd auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. Auch ich zwang mir ein gequältes Lächeln auf und erwiderte die Umarmung. Als wir uns von einander lösten, sah Felix mich bemitleidend an. "Mit dir stimmt wirklich irgendwas nicht, nh?" Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage. Ich nickte nur, mit dem Blick zum Boden gerichtet und trat ein Stück zu Seite, damit Felix in die Wohnung reinkommen konnte. Wir gingen beide ins Wohnzimmer und setzten uns aufs Sofa. "Willst du was trinken?" Fragte ich ihn. Er schüttelte jedoch nur den Kopf. "Erzähl mir lieber, was mit dir los ist." Ich seufzte einmal und musste aufpassen, dass ich nicht sofort wieder in Tränen ausbrach. Was war denn los mit mir? Felix bemerkte das anscheinend, denn er rutschte näher zu mir heran und streichelte mir vorsichtig über den Rücken. "So schlimm?" Ich nickte leicht und vergrub mein Gesicht dann in meinen Händen, welche ich auf meinen Knien aufstützte. Wir saßen wahrscheinlich 10 Minuten einfach so herum. "Manchmal ist es besser, es einfach irgendwem zu erzählen, glaub mir." Meinte Felix dann vorsichtig. Ich seufzte wieder, aber er hatte recht. Verleicht würde es wirklich helfen, wenn ich es ihm einfach erzähle. Dann könnte er mir vielleicht auch sagen, wie er an meiner Stelle reagiert hätte und was ich nun tun soll. Doch ich hatte Angst. Angst, dass er vielleicht etwas gegen Schwule haben könnte. Immerhin wusste niemand meiner Freunde oder Familie, dass ich schwul war. Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass Felix es akzeptieren würde, aber trotzdem traute ich mich nicht ganz. "Felix?" "Hm?" "Versprich mir, dass du mich danach genau so behandelst, wie du es vorher getan hast. Ok?" Ich sah ihm in die Augen. Man sah in ihnen, wie verwirrt er jetzt war, trotzdem nickte er. "Ja klar. Natürlich." Hängte er noch schnell hinterher. Dann mal los.
----------
Ich habe heute gebacken, ohne dabei jemanden umzubringen. Ich bin Gott!!!
DU LIEST GERADE
Stexpert-Wenn aus Freundschaft Liebe wird
FanfictionEine von vielen Stexpert Fanfictions. Da Stegi glaubt, dass er Gefühle für Tim entwickelt hat, die mehr als Freundschaft bedeuten, schlägt er ein Treffen vor, zu dem Tim zustimmt. Am Anfang läuft alles gut, doch mit der Zeit treten immer wieder Pro...