Pov StegiAnfangs dachte ich, dass es anfing zu regnen, doch dann bekam ich mit, dass es eine Träne war, die auf meinen Kopf getropft war. Ich löste mich von Tim und sah ihm in die Augen. Tatsächlich. Seine Augen waren leicht gerötet und mit Tränen gefüllt, von denen sich schon ein paar den Weg hinunter an seiner Wange bahnten. Ich sah ihn etwas verwirrt an und hob dann meine Hand, um ihm die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Danach ließ ich meine Hand an seiner Wange liegen. "Was ist los? Ich dachte, dass du erleichtert bist, dass Lisa nicht schwanger ist." Er wich meinem Blick die ganze Zeit aus, da es ihm anscheinend peinlich war, dass ich ihn weinen sah. Ich schnippte mit meiner anderen Hand vor seinem Gesicht herum, um seine Aufmerksamkeit so auf mich zu ziehen. Vorsichtig schaute er mir nun endlich in die Augen. "In irgendeiner Weise bin auch froh darüber, dass ich sie jetzt los bin und kein Kind mit ihr großziehen muss, allerdings hatte ich mich schon irgendwie auf so einen kleinen Knirps gefreut." Zum Ende hin hatte sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen gebildet, was allerdings genau so schnell verschwand, wie es gekommen war. Stattdessen lief ihm wieder eine Träne über die Wange, die ich sofort wegwischte. Ich zog ihn sofort wieder an mich und murmelte ein "Ach Timmi." gegen ihn. Er seufzte bloß. "In ein paar Jahren adoptieren wir einfach einen kleinen Tim, den wir dann zusammen groß ziehen." Sagte ich entschlossen, woraufhin Tim sogar leicht lachte. Wir lösten uns nun endgültig von einander und Tim wischte sich mit seinem Handrücken über die Augen, um die letzten Tränen weg zuwischen. Danach schnappte er sich wieder meine Hand und zog mich, diesmal allerdings vorsichtiger, Richtung Bahnhof. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir gar keine Klamotten oder sonstiges dabei hatten. Geld, mein Handy und meinen Schlüssel hatte ich zwar mit, aber Tim hatte überhaupt nichts aus seiner Wohnung mitgenommen und ich bezweifle, dass er in meine Klamotten rein passt. Ich sagte dazu jedoch nichts, da wir es nun eh nicht mehr ändern konnten. Wenn wir jetzt zurück zu Tims Wohnung gegangen wären, hätte Lisa ihre Chance wahrscheinlich sofort genutzt und Tim doch noch irgendwie besänftigt. Als wir nach ein paar Minuten am Bahnhof ankamen, kauften wir uns unsere Tickets und warteten auf den nächsten Zug nach Karlsruhe, der zum Glück in den nächsten 10 Minuten kommen sollte. Eigentlich. Nach 20 Minuten fuhr er dann endlich in den Bahnhof ein und ich erhob mich von Tims Schoß, auf dem ich die ganze Zeit saß. Tim hatte mir währenddessen die ganze Zeit über den Rücken gestreichelt, was mich fast dazu verleitet hätte, dort auf der Stelle einzuschlafen. Als die Türen sich öffneten und die ersten Menschenmengen uns entgegen gestürmt waren, bahnten wir uns einen Weg zu zwei freien Plätzen. Als wir die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, fanden wir doch noch freie Sitze. Ich ließ mich am Fenster nieder und Tim neben mir. Ich schaute aus dem Fenster und wartete darauf, dass der Zug sich endlich in Bewegung setzen würde und uns nach Karlsruhe bringen würde. Nachdem der Zug langsam anfuhr, dauerte es auch nicht mehr lange und meine Augen wurden schwerer. Irgendwann gab ich dem Drang nach und ließ meinen Kopf auf Tims Schulter nieder. Dieser lächelte mich zuckersüß an und lehnte seinen Kopf dann gegen meinen. Diese Position und die leichte Bewegung des Zugs führten dazu, dass ich relativ schnell einschlief. Das nächste Mal wurde ich wach, als jemand vorsichtig an meiner Schulter rüttelte und auf mich einsprach. Ich öffnete nach langem Zögern die Augen und blickte in die Tims. "Tut mir leid, dass ich dich wecken musste, aber wir sind gleich da und ich hatte Angst, dass ich dich nicht rechtzeitig wach bekomme und wir so die Station verpassen." Er grinste dabei entschuldigend. Ich stieg in sein Grinsen mit ein. "Schon okay." Gähnte ich und kuschelte mich danach nochmal an seine Schulter. "Ey, aber nicht wieder einschlafen!" Ermahnte Tim mich schmunzelnd. Ich verdrehte nur gespielt genervt die Augen und wendete meinen Blick dann wieder aus dem Fenster. Nach ein paar Minuten erkannte ich dann auch schon die Umgebung und nach ein paar weiteren Minuten hielt der Zug endlich an unserer Haltestelle. Tim nahm wieder meine Hand und so stiegen wir aus dem warmen Zug nach draußen in die Kälte. Ich schüttelte mich leicht und zog den Kragen meiner Jacke weiter hoch. Da wir zum Glück nicht sehr lange zu mir laufen musste, fror mein Körper nicht komplett ein. Wir ließen uns auf mein Sofa fallen und sahen einfach an die Decke. "Tim, du hast gar keine Sachen hier und meine werden dir wohl etwas zu klein sein. Was willst du dann die nächsten Tage über anziehen?" Fragte ich nach kurzer Zeit in die entstandene Stille. Tim zuckte mit den Achseln. "Keine Ahnung. Ist ja auch nur für ein paar Tage. Ansonsten muss ich wohl oder übel den ganzen Tag nackt rum laufen." Grinste er. Ich boxte ihm gegen den Arm und lachte. "Idiot!" Murmelte ich noch, woraufhin sich gespielt empört die Hand vor den Mund schlug. "Was fällt dir ein, mich so zu nennen?!" Schrie er hysterisch. Ich konnte mich vor lachen nicht mehr halten und rutschte vom Sofa herunter, was Tim ebenfalls zum lachen brachte. Nachdem wir uns wieder einbekommen hatten und mich wieder auf die Couch gelegt hatte, entstand wieder eine angenehme Stille. "Und? Was wollen wir den Tag über noch machen?" Fragte Tim mich. Ich überlegte kurz, bis mir etwas einfiel. "Ich hatte dir doch erzählt, dass meine Mutter dich unbedingt kennen lernen will. Das wird sie heute tun." Sagte ich entschlossen. Tim blickte mich jedoch nur unsicher an. "Bist du dir sicher?" Fragte er vorsichtig. Ich setzte mich auf und schaute ihn verwirrt an. "Ja, na klar. Meine Mutter hat sich voll gefreut als ich ihr erzählt habe, dass ich einen Freund hab und war auch total lieb als ich gesagt hab, dass ich schwul bin. Sie würde sich sicher darüber freuen, dich endlich kennen zu lernen." Ich setzte meinen Hundeblick auf und sah Tim damit ein paar Sekunden an. "Na gut. Ich war nur etwas unsicher, weil wir ja das letzte Mal nicht so viel Erfolg damit hatten." Er senkte seinen Kopf. Ich rutschte ein Stück näher zu ihm heran und wuschelte ihm leicht durch die Haare. "Ich weiß, aber meine Mutter weiß ja immerhin schon Bescheid und freut sich auf dich. Sie wird dich lieben, definitiv!" Nach diesem Satz nickte Tim mir noch zu und ich schnappte mir mein Handy, um meine Mutter anzurufen und ihr zu sagen, dass ich mit Tim vorbei kommen würde. Doch dann fiel mir etwas ein, an das ich gar nicht gedacht hatte. Was würde mein Vater dazu sagen, dass ich schwul bin?
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Oh man. 3 Tage lang nix hochgeladen. Ich fühl mich schlecht. Jedes Mal, wenn ich dabei war, etwas zu schreiben, bin ich eingeschlafen. Aber jetzt hat's endlich mal geklappt.
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Stexpert-Wenn aus Freundschaft Liebe wird
FanfictionEine von vielen Stexpert Fanfictions. Da Stegi glaubt, dass er Gefühle für Tim entwickelt hat, die mehr als Freundschaft bedeuten, schlägt er ein Treffen vor, zu dem Tim zustimmt. Am Anfang läuft alles gut, doch mit der Zeit treten immer wieder Pro...