Pov StegiTim saß mit zwei Personen am Tisch, die ich einfach mal auf seine Eltern schätzte, was auch sonst. Es freute mich irgendwie, dass er mich anscheinend seinen Eltern vorstellen wollte. Was mich jedoch sehr stutzig machte, war die Tatsache, dass mir ein weiteres Gesicht am Tisch bekannt vor kam. Lisa. Sofort verschwand mein Lächeln wieder. Tim schien das zu bemerken, denn er sprang von seinem Stuhl auf, flüsterte seiner Mutter etwas ins Ohr, woraufhin diese nickte, und kam dann auf mich zu gelaufen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wieder wegrennen? Einfach stehen bleiben? Tim in die Arme springen? Die Entscheidung wurde mir jedoch abgenommen, als Tim sofort seine Arme um mich schlang, als er bei mir angekommen war. Ich reagierte sofort, indem ich meine Hände ebenfalls um seinen Hals schlang. In diesem Moment war alles, was in der letzten Zeit passiert war, vergessen. Ich war einfach nur froh, Tim gerade bei mir zu haben. Wir standen ein paar Minuten Arm in Arm rum, als ich plötzlich ein Räuspern hinter uns wahr nahm. Wir lösten uns von einander und wendeten uns dem Kellner, der sich soeben bemerkbar gemacht hatte, zu. "Möchten sie dann bestellen?" Fragte er gespielt höflich. Wahrscheinlich war das einfach nur die nette Form von 'Gehen sie bitte auf ihre Plätze, sie stören.' Tim wimmelte ihn mit einem "Einen Moment noch." ab und zog mich dann auf die Toilette. Was wollte er denn jetzt dort. Dort angekommen schloss er sofort die Tür hinter uns. "Danke, dass du gekommen bist." Lächelte er dann. "Dachtest du wirklich, dass ich dich hier einfach so hängen lasse?" Lachte ich dann. Tim zuckte nur mit den Schultern und schaute zu Boden. Peinliche Stille. "Und wieso hast du mich jetzt hier her geholt?" Fragte ich dann, um die Stille zu brechen. Anfangs dachte ich, dass er mir seine Eltern vorstellen wollte, aber was wollte Lisa dann hier? Das machte doch so keinen Sinn. Tim kratzte sich verlegen am Hinterkopf, was irgendwie heiß aussah. "Naja, also ich wollte mich heute eigentlich vor meinen Eltern outen und dich ihnen dann gleich vorstellen. Ich wollte Lisa allerdings nichts von meinem Plan erzählen, da sie mir dann wahrscheinlich zuvor gekommen wäre, also mit dem Outing. Ich konnte sie einfach nicht davon abbringen mitzukommen, nachdem ich ihr gesagt hatte, dass ich mich mit meinen Eltern treffe. Sie nutzt jede Chance, um sich bei meinen Eltern ein zuschleimen. Soll mir recht sein, so kriegt sie wenigstens auch mal was ab. Seit dem sie weiß, dass ich schwul bin, hat sie jede Situation ausgenutzt, um mir das Leben schwer zu machen." Nach Tims Vortrag hatte ich wieder ein Lächeln auf den Lippen. Er wollte es also wirklich tun. Er wollte seinen Eltern sagen, dass er schwul ist. Man sah ihm jedoch an, dass ihm noch irgendetwas auf der Zunge lag. "Stegi?" Fragte er vorsichtig. "Hm?" Ich schaute ihn erwartend an. "Kann ich meinen Eltern denn sagen, dass wir zusammen sind, oder..." Er beendete den Satz nicht, was auch gar nicht nötig war. Ich nickte einmal kräftig, was nun auch ihn zum Lachen brachte. "Wirklich? Also ist wieder alles okay zwischen uns?" Fragte er nochmals nach. "Also ich würde nicht sagen, das alles tip top ist, aber lass uns nachher in Ruhe darüber reden." Zwischenzeitlich waren Tims Mundwinkel nach unten gerutscht, doch als ich ihm aufmunternd zulächelte, zierte auch sein Gesicht wieder ein Lächeln. Und so standen wir einfach lächelnd herum. Im Klo eines Restaurants. Trotzdem war der Moment irgendwie schön. Tim trat einen Schritt auf mich zu, ohne seinen Blick von mir abzuwenden. Ich begann zu grinsen, da mir klar war, worauf das gleich hinaus laufen würde. Er legte seine Hände an meiner Hüfte ab und zog mich noch ein Stück näher zu sich. Ich legte meine Hände auf seiner Brust ab und fuhr mit meinen Händen etwas über den Stoff seines Hemdes. Mittlerweile grinsten wir uns an, während unsere Gesichter sich immer näher kamen. Tims Blick rutschte immer wieder zu meinen Lippen ab, was mich noch mehr zum grinsen brachte. Als uns nur noch ein paar Zentimeter trennten und ich gerade meine Lippen auf seine pressen wollte, schwang die Tür auf. Tim und ich lösten uns blitzschnell von einander und traten ein paar Schritte auseinander. Als wäre diese Situation nichts schon blöd genug gelaufen, stand auch noch Tims Vater in der Tür. Er hatte jedoch anscheinend nicht gemerkt, was Tim und ich gerade vor hatten, denn er lächelte uns nur an. "Ach hier seit ihr beiden. Wir wollen endlich bestellen. Kommt ihr?" Ich blickte kurz zu Tim, welcher seinem Vater etwas abwesend zu nickte. Tims Vater ging wieder zurück und zog die Tür hinter sich zu. Tim wollte sich gerade wieder zu mir runter beugen, um mich zu küssen, als ich meinen Kopf jedoch drehte und er somit nur meine Wange traf. Er zog seinen Kopf zurück und schaute mich schmollend an. "Nachher. Lass es uns jetzt einfach hinter uns bringen." Kicherte ich. Tims Miene verdunkelte sich ein wenig. Mir war klar, wie schwer es ihm fallen musste. Immerhin war er sich ja schon fast sicher, dass seine Eltern nicht sehr erfreut von seiner, bzw. unsere Nachricht wären. Tim atmete nochmal tief durch und öffnete dann die Tür. Da wir noch ein bisschen zum Tisch, an dem die anderen auf uns wartete, laufen mussten, nahm ich Tims Hand und drückte sich kurz. Er sah mich kurz lächelnd an und blickte dann wieder nach vorne. Man konnte ihm seine Anspannung anmerken. Kurz bevor wir dann am Tisch ankam, ließ ich Tims Hand wieder los. Am Tisch angekommen räusperte Tim sich kurz, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, was dann auch geschah. "Mama, Papa, das ist Stegi, mein...bester Freund." Stellte Tim mich vor. Autsch. Das tat weh. 'Bester Freund', alles klar. Ich wollte mir jedoch nichts anmerken lassen, weshalb ich einfach brav lächelte und erst seiner Mutter, Monika, und dann seinem Vater, Stefan, die Hand gab. Danach ließen wir uns auf unseren Stühlen nieder und schaute uns die Speisekarten an. Ich redete mir einfach ein, dass Tim schon wusste was er machte und unsere Beziehung im Laufe des Abend ansprach. Ich versuchte mich einfach darüber zu freuen, dass zwischen mir und Tim wahrscheinlich wieder alles gut werden würde. Lisas schadenfrohe Blicke machten es mir allerdings schwer, mich auf etwas schönes zu konzentrieren. Wenn sie nur wüsste, wie der Abend wahrscheinlich ausgehen wird.
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2K Reads. Krass. Danke!
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Stexpert-Wenn aus Freundschaft Liebe wird
FanfictionEine von vielen Stexpert Fanfictions. Da Stegi glaubt, dass er Gefühle für Tim entwickelt hat, die mehr als Freundschaft bedeuten, schlägt er ein Treffen vor, zu dem Tim zustimmt. Am Anfang läuft alles gut, doch mit der Zeit treten immer wieder Pro...