Pov StegiIch schaute sie einfach nur verstört an. "Du hast sie doch echt nicht mehr alle!" Warf ich ihr noch an den Kopf, bevor ich die ersten Treppenstufen hinaufstieg. "Jetzt warte doch mal und lass es mich erklären!" Ich hörte, wie sie mir hinterher dackelte. "Lisa, da gibt es nichts zu erklären. Akzeptier einfach, dass Tim schwul und mir zusammen ist, anstatt mit dir." Ich versuchte verzweifelt sie los zu werden. Sie ließ meinen Arm jedoch nicht los und kam ein Stück weiter auf mich zu. "Du willst doch nur das beste für Tim, oder?" Sie zog ihre Augenbrauen hoch. Ich nickte sichtlich verwirrt. Auf irgendetwas bestimmtes wollte sie hinaus. "Gut, und meinst du wirklich, dass du das beste für ihn bist? Du hast doch gesehen, wie seine Eltern darauf reagiert haben, dass er schwul ist. Er würde es nicht verkraften, wenn seine Mutter sich von ihm abwenden würde. Ich bekomme ein Kind mit ihm, so könnte er sich eine 'normale' Familie aufbauen. Er könnte ein Leben wie jeder andere führen, ohne dabei immer schräg angeschaut zu werden. Er tut vielleicht so, als ob ihm das alles nichts ausmachen würde, aber niemanden lässt es kalt, wenn man ständig blöd angemacht und abschätzig angeguckt wird. Du wirst das wohl am besten nachvollziehen können. Meinst du nicht, dass es besser wäre, wenn du dich von Tim trennen würdest?" Ich schaute sie entsetzt an. Ich konnte nicht glauben, was sie hier gerade von mir verlangte und woher wusste sie überhaupt von dem Gespräch mit Tims Eltern? Aber hatte sie denn überhaupt Unrecht? Tim würde wahrscheinlich wirklich sehr darunter leiden, wenn seine Mutter sich nicht mehr bei ihm melden würde. Wenn Tim jedoch eine kleine Familie mit Lisa aufbauen würde, dann würde sie sich bestimmt mit ihm vertragen. Wer weiß, ob das mit Tim und mir ewig halten wird. Vielleicht ist er ja bi und würde dann eh mit einem Mädchen zusammen kommen. Dann könnte man sich die ganze Zeit ersparen. Ich verfluchte mich selbst für diese Gedanken, zog es jedoch in Erwägung, dass es vielleicht wirklich besser wäre, wenn Tim und ich uns trennen würden. Immerhin gab es in letzter Zeit verdammt viel Stress zwischen uns beiden. Das würde jedoch nichts daran ändern, dass Tilm schwul bzw. bi ist. Ich stand kurz davor, einfach in die Wohnung zu rennen, mir meine Sachen zu schnappen und zurück nach Karlsruhe zu fahren, bis mir auffiel, wie dumm ich eigentlich war. Tim liebt mich und wenn ich ihn jetzt einfach so sitzen lassen würde, würde das auch nichts besser machen. Vielleicht hatte Lisa ja damit Recht, dass Tim dann nicht mehr von anderen blöd angemacht wird und so weiter, aber das wäre es doch nicht wert. Ich hatte ziemlich lange überlegt, weshalb Lisa wahrscheinlich dachte, dass ich auf ihren Vorschlag eingehen würde, denn auf ihren Lippen hatte sich ein siegessicheres Lächeln gebildet. Wahrscheinlich war es ihr eh egal, wie es Tim wirklich ging und sie interessierte sich nur dafür, dass sie mit ihm zusammen sein könnte. Ich schüttelte noch ein letztes Mal abwertend den Kopf und lief dann so schnell ich konnte die Treppen zu Tims Wohnung hoch. Lisa schien erst ein paar Sekunden später aus ihrer Starre zu erwachen, denn sie schaffte es nicht mehr mich einzuholen und brüllte mir nur noch ein paar mal flehend hinterher. Oben an Tims Wohnung angekommen zückte ich den Schlüssel und schloss die Tür auf. Ich knallte sie hinter mir zu und erwartete eigentlich, dass Lisa ein paar Sekunden später auch in die Wohnung kommen würde, doch nichts geschah. Sie konnte sich wahrscheinlich denken, dass ich Tim alles erzählen würde. Richtig gedacht. Ich wartete wahrscheinlich schon etwas lange an der Tür, denn nach ein paar Minuten vernahm ich ein heiseres "Stegi?" aus dem Schlafzimmer. Ich hatte Tim anscheinend mit meinem Türenknallen geweckt. Ich zog meine Jacke und Schuhe aus, schnappte die Medikamente und lief zu Tim ins Schlafzimmer. Dort erwartete mich schon ein grinsender Tim. Ich versuchte sein Lächeln zu erwidern, doch das wollte mich nicht so ganz gelingen. Tim zog seine Augenbrauen zusammen und sah mich fragend an. "Ist irgendwas passiert?" Er rutschte ein Stück zur Seite unf klopfte auf den freien Platz neben sich, auf dem ich mich dann nieder ließ. "Nein nein. Ich war nur in der Apotheke und habe dir Medizin geholt." Ich deutete auf den Beutel neben mir. Ich hatte zwar vor, Tim die Sachen von eben zu erzählen, aber nicht jetzt. Er sollte erstmal gesund werden, bevor ich ihm die Laune damit vermiese. Tim nickte etwas skeptisch, zog mich jedoch dann zu sich heran, um mir einen Kuss auf den Kopf zu drücken und sich zu bedanken. Ich kramte die Medikamente heraus und spielte für Tim Krankenschwester. Er musste die ganze Zeit kichern, da er es angeblich so witzig fand, wie ich versuchte, ihm das Leben zu retten. Mehr oder weniger. Nachdem Tim dann so gut wie unter Drogen stand, verdonnerte ich ihn dazu, zu schlafen. Ich schmiss mich währenddessen im Wohnzimmer auf die Couch und beschäftigte mich mit meinem Handy. Während ich gerade auf Twitter war, bekam ich eine Nachricht. Von Felix. Mein Magen zog sich zusammen. Ich hatte bisher erfolgreich versucht, ihm aus den Weg zu gehen, aber es war ja klar, dass er sich irgendwann melden würde. Ich ging also auf unseren Chat und las mir die Nachricht durch. 'Hey Stegi. Können wir nochmal über uns reden?' Ich überlegte nicht lange und antwortete ihm gleich. 'Können wir machen, aber ich bezweifle, dass es ein 'uns' gibt.' Normalerweise war ich nicht so direkt, aber ich wollte ihm auf keinen Fall falsche Hoffnungen machen. Ich werde mit ihm reden müssen, ob ich will oder nicht, aber das hat noch Zeit. Ich schaltete mein Handy aus und schaute noch ein paar Serien. Die Zeit verging schneller, als ich dachte und schon war es dunkel draußen. Tim hatte anscheinend die ganze Zeit über geschlafen. Da ich nicht alleine auf der Couch schlafen wollte, schlich ich zu Tim ins Schlafzimmer und legte mich vorsichtig und so leise wie möglich neben ihn. Jedoch war ich anscheinend nicht leise genug, denn er wurde trotzdem wach. Er schaute mich müde an und zog mich dann ganz nah an sich. Er missbrauchte mich als lebendiges Kuscheltier, was ich nur zu gern über mich ergehen ließ. Das Risiko, dass ich mich bei Tim anstecken könnte, war zwar ziemlich hoch, aber nichts und niemand würde mich jetzt von ihm wegbekommen.
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Keine Ahnung, ob man sich in dem Kapitel durchfindet. Ich hab zur Zeit irgendwie ne' unkreative Phase.
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Stexpert-Wenn aus Freundschaft Liebe wird
FanfictionEine von vielen Stexpert Fanfictions. Da Stegi glaubt, dass er Gefühle für Tim entwickelt hat, die mehr als Freundschaft bedeuten, schlägt er ein Treffen vor, zu dem Tim zustimmt. Am Anfang läuft alles gut, doch mit der Zeit treten immer wieder Pro...