16

7.6K 249 3
                                    

„War das eine Drohung?", stichelte ich atemlos und bemühte mich um einen ernstzunehmenden Gesichtsausdruck. Seine Lippen spielten sachte mit meinen, als er zu einer Antwort ansetzte.
Ich spürte seinen warmen, nach Alkohol riechenden Atem.
„Nein, eine Verheißung."
„Dann zeige es mir", hauchte ich und drängte meinen Körper an den seinen.
Wie erwartet, stöhnte er auf.
„Wenn du nicht aufhörst, muss ich dich direkt hier nehmen und das will nicht."
„Warum nicht?"
Er schmunzelte an meinen Lippen.
„Wo bliebe denn da die Romantik?"
„Ich bin betrunken und du hast mich gestalkt. Unfassbar romantisch."
„Sei doch nicht so pessimistisch. Das alles hier hat auch seine guten Seiten."
Bevor ich etwas erwidern konnte, presste er seine Lippen auf meine und hob mich hoch. Leidenschaftlich vertiefte ich den Kuss, öffnete den Mund. Wie schon beim ersten Mal wurden wir von Lust und Begehren getrieben. Es gab nur uns beide - und das ungezügelte Verlangen nach mehr.
Mit mir auf dem Arm und ohne den Kuss großartig zu unterbrechen machte sich Marcus daran, in sein Schlafzimmer zu gehen. Ich konnte nur darauf hoffen, dass er das Haus gut genug kannte, um nicht mit mir zu stolpern. Er strauchelte die Treppe hinauf, und wir kamen mit viel Glück unversehrt oben an. Ohne, dass sich unsere Lippen für mehr als eine kleine Atempause trennten.
Erst als Marcus mich auf das Bett warf realisierte ich, dass wir bereits in seinem Schlafzimmer waren. Für eine Besichtigungstour fehlte uns beiden sowohl die Geduld, als auch die Lust. Ich konnte nur weiße Wände, ein bequemes Bett und eine ebenfalls weiße Decke erkennen. Für mehr hatte ich keine Zeit, denn Marcus machte sich daran, mir die Schuhe auszuziehen. Schnell, als fehlte ihm die Geduld.
Seine Finger streiften sanft über die nackte, hypersensible Haut, und ich wimmerte auf. „Bitte", murmelte ich leise, flehend. Doch er dachte nicht daran. Quälend langsam zog er mir die Strumpfhose aus. Dabei achtete er beinahe peinlich genau darauf, mich nicht zu berühren. Ich wand mich unter ihm. „Marcus, verdammt, mach schon!" Im nüchternen Zustand wäre ich entsetzt über meine Worte gewesen, doch ich war nun mal nicht nüchtern. Außerdem schienen sie Marcus anzutreiben. Er hielt mitten in seiner Bewegung inne.
„Scheiße", flüsterte er äußerst erregt und beugte sich über mich. Bevor ich es wahrnehmen konnte war mein Kleid fort, und ich lag in meiner Unterwäsche vor dem Arbeitskollegen meines Vaters. Und zwar verdammt geil.
Zum ersten Mal seit Anbeginn dieses Tages dankte ich Emma dafür, dass sie auf neue, heiße Unterwäsche bestanden hatte.
„Dir ist schon bewusst, dass wir das hier nicht mehr rückgängig machen werden können, oder?"
Ich wollte über seine Warnung nachdenken, ich wollte es wirklich. Aber in jenem Moment fehlte mir die Scharfsinnigkeit und Intelligenz, ich war nichts als ein wild gewordenes Mädchen, das unbedingt mit einem ebenso wild gewordenen Mann schlafen wollte.
Dies fiel Marcus natürlich auf, wobei er tief Luft holte. „Darauf hatte ich insgeheim gehofft."
Seine weichen Lippen senkten sich auf meinen Hals, und ich schloss die Augen. Mit kleinen, beinahe ungeduldigen Küssen erkundete er meinen Körper, bis er von der Spitze meines BHs gestört wurde. „Das Teil muss weg", knurrte er, und wenig später war das nervige Stück Stoff fort. Kühle Luft strich über meine empfindliche Haut, wurde jedoch sofort von Marcus' heißem Mund bedeckt. Ich atmete hektischer, als er über meine Brüste strich. Er ließ sich Zeit, widmete sich erst der einen, dann der anderen Brust.
Erregt wand ich mich unter ihm. „Marcus", wimmerte ich, doch er behielt sein quälendes Tempo bei.
Was du kannst, kann ich schon lange.
So gut es ging schob ich meine eigene Begierde zur Seite und strich über sein Hemd, öffnete geschickt einen Knopf nach dem anderen.Mit den Lippen auf meiner rechten Brust hielt er inne, während ich ihm das Hemd über die Schultern streifte. Schließlich setzte er sich auf und zog es sich selbst aus. Dabei betrachtete er mich so fasziniert, als hätte er noch nie ein nur mit einem Slip bekleidetes Mädchen gesehen. Was ich stark bezweifelte.
Bevor er sich wieder zu mir runter beugen konnte, setzte ich mich auf und küsste ihn innig. Verblüfft brauchte er eine Sekunde, um sich meiner Lippen auf seinen bewusst zu machen, doch dann erwiderte er den Kuss und zog mich zu sich hin. Ich war betrunken von dem Gefühl, das seine Lippen auf meinen auslösten. Betrunken von der Berührung unserer Zungen. Nur am Rande meiner Wahrnehmung bekam ich mit, dass Marcus sich so setzte, dass ich mich auf seinem Schoss befand, denn meine gesamte Aufmerksamkeit galt seinem Mund, seinen Händen, die über meine Seiten fuhren, das Gefühl seiner Haut an meiner.
Seine Jeans störte mich. Und wie sie mich störte. Ohne den Körperkontakt zu sehr zu stören glitten meine Hände an seinen Hosenbund und nestelten blind am Knopf. Marcus bekam meine Ungeduld mit, lachte an meinen Lippen. Sanft lösten seine Hände die meinen von seiner Jeans, er zog sie von alleine aus, mit mir auf dem Schoß. Beziehungsweise öffnete sie von alleine, denn plötzlich lag ich wieder auf dem Rücken und beobachtete, wie er seine Hose samt Boxershorts auszog. Langsam kam er auf mich zu, musterte mich dabei von oben bis unten, als wolle er sich jedes Detail einprägen. Meine vermutlich vollkommen verwirrten Haare, meine geschwollenen Lippen, den Puls, den ich in meiner Halsbeuge spüren konnte, meine Brüste, meinen Bauch. Der Streifen Stoff, der mein innerstes verbarg. Die Rundungen meiner Beine. Ich konnte förmlich spüren, wie er meinen Anblick in sich aufnahm.
Dann war der Moment vorbei und seine Lippen platzierten sich an meinem Bauchnabel. Wieder bahnte er sich mit Küssen einen Weg nach unten, während seine Hände auf dem Nachttisch nach einem Kondom tasteten und es schließlich fanden.
„Das hier muss weg." Marcus grinste an meiner Haut und ließ den Bund meines Höschens auf meine ohnehin schon sensible Bauchdecke schnappen. Ich stöhnte kehlig auf, spürte den leichten, süßen Schmerz in meinem Unterleib, der sich genüsslich zusammenzog.
Scheiße, und wie ich ihn will.
Offenbar hatte Marcus keine Lust, sich lange mit dem Ausziehen meines letzten Kleidungsstückes zu befassen. Er zerriss meinen Slip einfach und warf die Fetzen irgendwohin. So verrückt es auch erscheinen mag, diese Tat erregte mich noch mehr.
Sein warmer Atem strich über meine Scham, wurde von seinen Lippen ersetzt. Nur mit Mühe konnte ich meine Beine ruhig halten und einen lustvollen Schrei unterdrücken. Stattdessen entwich mir ein atemloses Quiken, das intensiviert wurde, als ich seine Zunge in mir spürte.
Ach du heilige Jungfrau Maria.
„Marcus!" Ich schrie beinahe, als er mit seiner süßen Folter begann. Sein Lachen, der Schwall warmer Luft, der auf meine Scham traf, trug nicht gerade zur Besserung bei. Seine Zunge brachte mich beinahe zum Orgasmus.
Dann hörte er auf. Einfach so.
Verzweifelt und enttäuscht stöhnte ich auf. Wieder lachte er.
Ich hatte meine Augen geschlossen, nahm viel mehr wahr. Wie etwa das Reißen einer Verpackung oder das Raschelnder Bettdecke.
„Du bist verdammt heiß, Jess, weißt du das eigentlich?", stöhnte Marcus, und ich konnte spüren, wie sein Penis über meine Klitoris strich. Ein weiteres, atemloses Quiken entrang sich meiner Kehle.
Und dann war er plötzlich in mir. Zeitgleich stöhnten wir auf, er bewegte sich nicht. Ich war mir nur allzu bewusst, dass ich von dem Arbeitskollegen meines Vaters gevögelt wurde. Doch dies schreckte mich nicht im geringsten ab, nein, es steigerte meine Lust auf ihn noch weiter.

Seid ihr bereit, Kinder? Bereit für eine Lesenacht? Das sieht jetzt so aus, dass ich (Lea) stündlich einmal update, bis ich keine Lust oder kein WLAN mehr habe. Okay?

Break The RulesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt