„Weißt du", begann Marcus lächelnd und reichte mir ein Champagnerglas. „Vielleicht war es wirklich, wirklich gut, es deinem Vater zu erzählen."
„Er hat dir ins Gesicht geschlagen", grinste ich schelmisch, während ich meinen Blick durch den Saal schweifen ließ. Wir waren auf einer Hochzeit. Leahs, um genau zu sein. Sie hatte Marcus eingeladen, der wiederrum mich mitgebracht hat. Seit gut einem halben Jahr waren die beiden nun offiziell geschieden, und Leah war so glücklich wie noch nie. Nur Marcus hatte ein wenig gebraucht, um zu realisieren, dass er ein paar Mal mit einer Lesbe geschlafen hatte. Ich erinnerte mich an Nächte, in denen er neben mir gelegen und darüber sinniert hatte, wie sie wohl den Sex empfunden hatte und ob sie denn wüsste, was für ein Sexgott er denn war.
Nun gut, mittlerweile war ich mit der Schule fertig, hatte einen guten Abschluss und sah mich nun nach einem College um. Zuerst wollte ich ein wenig reisen, mit Cara und Emma, die sich übrigens nun wieder prächtig verstanden.
„Ja, aber mittlerweile hat er sich daran gewöhnt."
„Marcus, er starrt dich immer so an, als würde er dich töten wollen."
„Hm." Er zuckte mit den Schultern. „So ist das halt unter Männern."
Ah ja. Nun, wenn er das meinte.
Ich entdeckte Leah, die in einem wunderschönen weißen Kleid auf und zu kam. Sie strahlte nur so vor Glück, als sie uns freudig umarmte und sich für unser Kommen bedankte.
Es war nach wie vor ein wenig seltsam, mich ihr gegenüber normal zu verhalten. Schließlich hatte sie eine Weile lang nichts davon gewusst, was ihr damaliger Mann mit mir in ihrem Bett gemacht hatte.
Die Trauung war zum Glück schon vorbei. Bei sowas schlief ich immer ein, besonders in Kirchen.
Nicht, dass sich die beiden in einer Kirche getraut hätten. Das gute, alte Standesamt tat es ja auch.
Ich nippte an meinem Champagner und starrte sehnsüchtig den Kuchen an. Er war dreistöckig, eine Ebene mit Erdbeeren, eine Zitrone und, das Beste kommt zuletzt, eine Ebene Schokolade.
Im Ernst, ich hatte noch nie im Leben einen so tollen Kuchen gesehen. Würde dabei nicht meine Ehre flöten gehen, würde ich mich auf ihn stürzen und ganz alleine essen.
Aber, als ehemalige Affäre konnte ich mir das nicht leisten. Ich wusste nicht, wie viele von den Gästen hier im Raum von dem Beginn meiner Beziehung unterrichtet waren, und ich wollte es nicht herausfordern.
Leahs Braut übrigens mochte ich sehr. Sie verstand mich, waren wir doch beide das Produkt einer mehr oder minder erzwungenen Ehe.
Oder eher die Konsequenz? Schließlich waren wir ja ehemalige Affären, keine Kinder.
Nein, Produkt klang besser.
Der Champagner schmeckte köstlich. Man merkte, dass sich Leah inzwischen ordentlich etwas leisten konnte. Als Schmuckdesignerin konnte sie im letzten Jahr endgültig durchstarten, und dies zahlte sich aus.
Sie verschwand wieder und Marcus drehte sich zu mir.
„Hier kommt der Plan: Wir tanzen jetzt, dann essen wir so viel von dem Kuchen wie möglich, verbrennen diese Kalorien wieder, wenn wir zuhause im Bett sind, dann packen wir und gehen für einige Tage weg."
Ich horchte interessiert auf. „Wohin?"
„Das, mein liebes Sommerkind, lass eine Überraschung sein."
Sommerkind. Schon wieder.
Mein Freund hatte vor einiger Zeit angefangen, Game of Thrones zu gucken, weil es so im Hype war, und seitdem zitierte er ständig daraus. Mindestens einmal täglich erinnerte er mich daran, dass der Winter nahte.
Es war Frühling.
Oder er machte Anspielungen, sobald er blonde Zwillinge sah. Oder Jungen im Rollstuhl („Hodor hat heute wohl frei, was?").
Ich sagte es nicht gerne, aber sollte er so weitermachen, wurde er zum Dad, ohne Vater zu werden. Dad – Jokes. Er machte Dad – Jokes über Game of Thrones.
In diesem Moment erklang Purple Rain von Prince, und ein Lächeln schlich sich auf Marcus' Gesicht.
„Das ist wohl das Signal", erklärte er feierlich, streckte mir die Hand hin.
Ich ergriff sie kopfschüttelnd.„Marcus, komm schon, das ist nicht witzig!", rief ich empört, als mein Freund versuchte, mich mit verbundenen Augen aus dem verdammten Privatflugzeug zu leiten. Wir waren eine ganze Weil geflogen, also nahm ich an, dass wir irgendwo in Europa waren. London vielleicht? Oder Paris? Berlin? Barcelona?
„Mein Gott, wenn du dich so anstellst...", murrte Marcus, hob mich kurzerhand hoch.
Ich kreischte überrascht auf.
Kühler Wind strich über meine Haut, und war das Meeresrauschen, das ich davernahm?
„Sind wir am Meer?"
Lass es die Bretagne sein, lass es die Bretagne sein.
„Ja. Und jetzt halt die Klappe, es ist echt nicht einfach, mit dir diese dämlichen Stufen runterzugehen ohne zu fallen oder dich loszulassen."
„Du warst derjenige, der mir unbedingt die Augen verbinden wollte. Wieso eigentlich?"
„Für deine Überraschung? Bist du dumm?"
Eingeschnappt schwieg ich. Ich war nicht dumm.
Marcus lief irgendwann in ein Gebäude – den Flughafen, nahm ich an. Türen zischten, irgendein armer Angestellter brachte unsere Koffer, bekam es aber nicht hin, denn ich hörte ihn leise fluchen und etwas klappern.
Er bekam nachher von mir ein gutes Trinkgeld, schließlich war ich nicht Dagobert Duck.
War auch nicht mein Geld, aber für gute Taten konnte ich doch mal was ausgeben.
Wir hielten kurz an, Marcus bewegte sich. Waren wir beim komischen Ausweisschalter? Transatlantikflug, ich erinnerte mich.
„Sir, ich sehe ihre Augen nicht", sagte da eine Frau mit einem komischen Akzent.
Marcus seufzte, stellte mich ab und entfernte meine Augenbinde.'
„Haben Sie sie entführt?"
„Nein, hat er nicht, er hat nur irgendeine Überraschung für mich, die ich nicht sehen darf", antwortete ich genervt.
„Die würde ich auch nicht entführen", nickte die Frau, und noch bevor ich empört etwas erwidern konnte, lag der Schal wieder auf meinen Augen und ich wurde hochgehoben.
„Schönen Tag noch", verabschiedete sich mein Freund.
„Vielleicht wollte ich noch was erwidern?", zischte ich ihn an.
„Das, mein süßes Sommerkind, wirst du gleich vergessen."
Wir traten ins Freie – Nein, Marcus trat ins Freie. Er ließ mich runter, nahm die Augenbinde ab und sah lächelnd zu, wie ich meiner Mutter überglücklich in die Arme fiel.Tadaaaaaaaaa.
Das wars dann mit unserer Geschichte. Eigentlich wollte ich nen Heiratsantrag einbauen, aber das war mir zu mainstream. In einer Mainstreamgeschichte, hah. Tja, also eben Gay Marriage, weil das in Deutschland jetzt auch endlcih erlaubt ist (Merkel hat gegen die gestimmt, hah, ich wähl die nicht mehr. Nicht dass ich das je getan hätte oder je tun würde oder je die Chance dazu bekommen würde weil ich ja dieses Jahr nicht wählen darf. Oder ist das nächstes Jahr? Jedenfalls mag ich die nicht.)
Vielleicht kommt noch ne Danksagung, vielleicht, wenn wir Lust haben, aber falls nicht, dann habt ihr hier mal ein paar Namen:sweet21flower, weil sie immer alles liest,
Pferdeliebe_14, weil sie uns (mich, hah) auch in der Schule ständig daran erinnert, weiterzuschreiben,
Jortinaa, weil sie stalkt,
Lenachen97, einfach aus Prinzip,
Aennchen_01, weil sie Anna ist
Theoretisch Lejla für den Namen.
Gibt es noch wen? Wenn ja, einfach kommentieren oder schreiben oder was weiß ich.
N Gruß an Nick Bateman.
Oh, hab ich das schon mal gesagt? Jedenfalls kam der Name 'Leah' nicht von mir, sondern von Mel, S/O an dich (nicht, dass der Acc auch unter anderem dir gehört).
Uh, nur so, es ist gerade dezent kalt hier, obwohl es mf Juli ist, aber hey, ich kann meine Flauschisocken anziehen :3
Solltet ihr noch weitere Geschichten von uns lesen wollen, wir haben noch eine veröffentlicht, an der ich aber auch ewig nicht weitergeschrieben habe (sorry), die Save me heißt und zufällig einen heißen Typen beherrbergt, dann sind noch Stories auf Mels Acc (YouAreMyDarling), die auch halbwegs regelmäßig geupdatet werden, und welche auf meinem (Crazyb00ks), aber, na ja, ich bin jetzt nicht so die zuverlässigste. Oh, und ihr könnt auch die Accounts oben angucken, da sind auch einige gute Geschichten oben.
Wie gesagt, vielleicht wird das noch zu ner gescheiten Danksagung. Vielleicht bearbeitet es Mel auch und fügt noch ein paar Namen ein, die ich vergessen habe, aber ich lade das jetzt einfach so hoch wie es ist.
Howdy, Freunde!
Lea
Und Mel, aber die ist grade nicht da. Wollte nur ihren Namen drunter setzten, weil wegen vermutlich letztes Kapitel, also heey, jetzt bist du auch hier!
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Break The Rules
RomanceJess hat gerade eine schmerzhafte Trennung hinter sich und würde sich eigentlich am liebsten nur noch verkriechen, wie man das eben so macht, wenn man Liebeskummer hat. Doch ihre süße, kleine Herzschmerzwelt wird erheblich auf den Kopf gestellt, als...