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„Was?!", fragten fünf Personen gleichzeitig. Mein Vater überrascht, Rachel begeistert, Chloé verwirrt und Nathaniel schockiert. Ich hingegen wusste gar nicht wie viele Emotionen ich in eine einzige Frage hatte packen können. Viele jedenfalls.

„Wieso denn das?", fuhr Robert verständnislos fort und warf Marcus einen mitfühlenden Blick zu. „Haben Leah und du euch gestritten? Was ist der Grund für eure plötzliche Trennung?"

Rachel spitzte die Ohren.

Ich tat dasselbe, aber weniger auffällig.

Natürlich hatte ich bereits gewusst, dass Leah lesbische Neigungen hatte, das war mir nicht neu, aber niemand hatte mir gegenüber erwähnt, dass sie sich, verdammt nochmal, getrennt hatten!

„Meine Frau und ich...", begann Marcus seufzend. „Das hatte keine Zukunft. Wir haben uns in Frieden getrennt. Sie geht ihren Weg und ich gehe meinen."

Fiel nur mir auf, dass er mich unverhohlen mit seinen Augen verspeiste?

Mein Blick traf Nathaniels, der noch blasser im Gesicht zu sein schien, als ich.

„Kann ich also davon ausgehen, dass du eine Affäre hast?" Ich war schockiert über den süffisanten Ton meines Vaters. Er war zu alt für sowas. 

Ich hatte gerade mit zitternden Fingern einen Löffel Tomatensuppe in meinen Mund befördert, als ich mich verschluckte und zu husten begann. Sofort waren da Marcus' Hände, die sich auf meinen Rücken legten. Die Berührung war so sanft, so unschuldig. Und doch spürte ich elektrische Impulse durch meinen Körper jagen. Er war ja so ein Arsch. Warum hatte ich mich überhaupt neben ihn gesetzt?

„Geht es wieder?", fragte er besorgt und lächelte, als ich bejahte. Dann wandte er sich an meinen Vater, und beantwortete seine Frage eloquent. „Es ist keine Affäre. Es ist etwas Ernstes."

Nun war es an Nathaniel, sich zu verschlucken. Aber er hatte keinen Mr. Lee, der ihm auf den Rücken klopfte. Und seine Mutter dachte gar nicht daran.

Ich spürte lediglich, dass meine Wangen wie Feuer brannten und erhob mich hastig. Beinahe hätte ich dabei die verdammte Tischdecke zu Boden gerissen.

„Ich...", stammelte ich mit wildem Blick in die Runde. „Muss mal kurz auf die Toilette."

„Oh." Marcus stand ebenfalls geschmeidig auf, noch immer lächelnd. „Das ist eine ganz vorzügliche Idee. Bin gleich wieder da." Damit ging er gemächlich voraus.

Und ich folgte ihm.

Die unwissenden Blicke im Rücken. Ebenso Nates warnenden.

-

Marcus packte mich am Arm und bugsierte mich in eine leere Klokabine. Im Männerklo. Versperrte sie vorsichtshalber. Drehte sich wieder zu mir. Oh, Gott, das blaue Hemd stand ihm so dermaßen gut. Ähm, wo war ich? Ach ja, Männerklo!

„Warum hast du das gemacht?", fragte ich wütend. Und meinte damit so ziemlich alles.

Marcus ignorierte meine Gefühlslage und knabberte zärtlich an meinem Hals. Ich musste mich förmlich zwingen, mir nicht die Blöße zu geben, aufzustöhnen. Das wäre ja noch schöner.

„Lass das..."

„Geht nicht." Er murmelte noch irgendetwas, aber ich verstand es nicht. Was ich aber umso besser verstand, war die Tatsache, dass seine Hand plötzlich unter meinem Kleid verschwand und meine sich zusammenziehende Mitte fand. Nein, oder?

„Marcus, wir können nicht... Oh, Gott."

„Oh, ich glaube ja, dass wir können", sagte er leise. "Und wie wir können." Dann schob er den Slip zur Seite und steckte zwei Finger in mich hinein, wobei er kehlig aufstöhnte. Das war dann doch zu viel des Guten.

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