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„Tu nicht so ahnungslos", wisperte ich gegen seine Lippen und schloss für einen Moment die Augen, als diese meine berührten. Es wurde ein sanfter, fast schon schmerzhaft zärtlicher Kuss, dessen Nachhallen ich in meinem gesamten Körper wahrnahm. Es war schier...elektrisierend.

„Ich bin ahnungslos", widersprach er atemlos und küsste mich nochmal.

Ich zitterte in freudiger Erwartung, als er seine Hände wie zufällig unter mein Top schob und über meinen Bauch strich. Sie wanderten weiter, über meine Taille, meinen Rücken, bis hin zum Verschluss meines BH's. Ich konnte sein leises Lächeln auf meinem Mund spüren und seufzte wohlig auf, als er sich über mich beugte, wodurch ich von seinem gesamten muskulösen Körper verdeckt wurde. Nie ging es mir besser.

„Zwei Mal an nur einem Tag. Das wäre Rekord, mh?"

Er schob seine Zunge in meinen Mund, suchte ungeduldig die meine.

Ein ersticktes Stöhnen drang ein weiteres Mal aus meiner Kehle.

Wie sehr ich ihn nur wollte.

„Something 'bout you makes me feel like a dangerous woman..."

Erschrocken löste ich mich von Marcus und blickte mich irritiert um.

Wo zur Hölle kam das denn her?

„Jess? Dein Handy", erklärte Lee seelenruhig und deutete auf meine Handtasche.

Oh.

Verdammt.

Eilig kramte ich es heraus und ging ran. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken.

„Jessica?"

„Nate?", fragte ich zurück und atmete tief durch. Die Knutscherei mir Marcus hatte mir viel lebenswichtigen Sauerstoff entbehrt. Doch das war es wert gewesen. Ich warf ihm einen entschuldigenden Blick über die Schulter zu, was er mit einem verständnisvollen Lächeln quittierte.

„Du solltest möglicherweise schnell nach Hause kommen. Hier wartet jemand auf dich."

„Wer denn? Ist das so wichtig? Ich bin..."

„Kyle ist hier. Er wollte mit dir reden. Ich schwöre, es sieht schlimmer aus, als es ist. Möglicherweise habe ich ihm die Nase gebrochen. Aber warte, bevor du etwas sagst: Es sieht sogar besser aus, als vorher."

Was?!

Entsetzt schlug ich mir die Hand vor den Mund.

Das war echt...übel.

„Bitte sag mir, dass das nicht dein Ernst ist. Bitte."

„Bring mich nicht um."

Er legte überstürzt auf.

Das waren seine letzten Worte. Buchstäblich. Denn nun hatte sein letztes Stündlein geschlagen.

„Was ist los?"

Ich ging auf seine Frage nicht ein. „Ich muss jetzt unbedingt nach Hause. Wir, ähm, hören uns sicherlich...bald."

„Jessica, was ist denn passiert?" Nun klang er besorgt.

Ach, verdammt.

„Mach dir keine Gedanken, Marcus. Ich muss da nur was klären. Bis dann!"

Ohne auf seine heftigen Proteste zu achten, verließ ich sein Haus und stürmte zur Hauptstraße davon.

Break The RulesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt