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Es war halb sieben, als ich aus dem Schlaf hochschreckte, und mich benommen umsah. Das war nicht mein Zimmer. Es war ein mir völlig unbekannter Raum, in dem ich mich befand. Und das Bett - ich wirbelte herum - war nicht mein Bett. Es war...

Mein Blick fiel auf den schlafenden Marcus Lee, nackt, vollkommen nackt.

Ach du...nein, das, das kann nicht wahr sein. Wie, was, wann...?

Und da spielte mein Gedächtnis Bruchstücke meiner Erinnerungen ab.

Margaret's Party, Lee's Gesellschaft, der Alkohol, sein Haus, die Flurwand, seine Lippen, seine Hände, die Küsse, das Schlafzimmer,...der Sex.

Was zur Hölle hast du getan, du Idiotin?

Er ist einer der besten Anwälte des Landes.

Er ist ein Arbeitskollege deines Vaters.

Er wird von deinem Stiefbruder bewundert.

Er ist glücklich verheiratet.

Er ist nicht der richtige Kandidat für das, wovon du träumst.

Und er ist nicht einmal der richtige Kandidat für einen One-Night-Stand.

Denn er ist Marcus Lee. Und Marcus Lee lässt sich in keine Kategorie einordnen.

Ich fasste einen überstürzten Entschluss, der mich sicherlich nicht langfristig aus dieser Lage befreien würde, doch er würde mir Zeit schinden. Und Zeit war gerade das, was ich brauchte.

Ich stieg aus eilig dem Bett und sammelte innerhalb von wenigen Sekunden meine Kleidungsstücke auf, die über den ganzen Boden, gemischt mit den von Marcus, auf dem Boden lagen.

Fertig angezogen und wieder einigermaßen hergerichtet - mithilfe von Leah's Make-Up, aber das musste sie ja nicht erfahren - schlich ich mich aus Marcus' luxuriösen Haus, dessen Schönheit ich erst jetzt richtig zur Kenntnis nehmen konnte, und machte mich auf den Weg nach Hause.

„Wo warst du, Jessica?"

Nathaniel klang streng. Und das tat er eigentlich nie.

„Was glaubst du denn? Ich habe die Nacht bei irgendeinem Typen aus der Schule verbracht. War ein schönes Kennenlernen, muss ich schon sagen." Ich lachte nervös und versuchte mich an Nate ins Haus vorbeizuschieben.

„Warte: Wer war es denn? Und habt ihr verhütet?"

Oh mein Gott.

War das sein ernst?

„Verdammt, Nate, was stimmt mit dir nicht?"

Entgeistert starrte ich in sein Gesicht, auf dem sich allmählich ein breites Grinsen bildete.

„Ich nehme dich nur auf den Arm, Kleines. Ich hoffe, du hast letzte Nacht Spaß gehabt."

Und wie ich ihn hatte.

Ich boxte ihm spielerisch in die Schulter und bemühte mich um ein ebenso amüsiertes Grinsen.

„Ich dachte schon, du eiferst Robert nach."

„Der sein Vater-Dasein auch nicht vernachlässigt, junges Fräulein."

Mein Vater kam die Treppe herunter und winkte mit einem Brief.

„Den hast du gestern Abend erhalten. Von Kyle."

Was?

Alle Farbe wich aus meinem Gesicht.

Break The RulesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt