Kapitel 14

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Gesternlag ein Brief vom Jugendamt in seinem sonst so leeren Briefkasten. In diesem stand, dass Amelie heute zu ihm kommen würde. Für immer. Die Sacharbeiterin wäre dann auch dabei um sich in der Wohnung umzuschauen, sie würde sichergehen wollen, dass Amelie bei ihm gut aufgehoben wäre. Zum Glück waren die Gesetzte hier nicht so streng, denn Frank hatte nun das Sorgerecht und da war nichts mehr zu rütteln. Heute müsste er noch das Zimmer fertigbekommen, denn Amelie sollte gegen 16 Uhr hier ankommen.

Schwer bepackt ging Frank nun schon zum dritten mal durch die Haustür in Amelies werdendes Zimmer. Lauter Kartons, mit unfertigen Möbeln drin, türmten sich an den Wänden empor. Frank stellte die letzte Ladung auf den Boden, wischte sich etwas Schweiß von der Stirn und atmete einmal kräftig aus. Staub wirbelte leicht auf und flog durch den Raum, angestrahlt von der Sonne, die durch das breite Fenster fiel. Frank blickte auf seine Uhr am Handgelenk und lief in den Keller, um einen Koffer mit Schraubenziehern, Schraubmaschine, Hammer, Leim und Klemmen zu holen. Dieses mal brauchte er sie nicht für seine Kunstwerke, er brauchte sie für Möbel. Er war leicht enttäuscht das er sich nicht seinem Hobby widmen konnte, aber bevor die Sacharbeiterin vorbeikommt, wollte er das Zimmer eingerichtet haben.

Stunden später trat er zufrieden ein paar Schritte zurück und betrachtete das Ergebnis was sich ihm bot. Die Wand war mit einem warmen beige Ton gestrichen auf der kleine Schmetterlinge herumflogen. Natürlich als Wandsticker, denn so ein Perversling war er wiederum auch nicht. Die Enden schwerer weißer Gardinen fielen auf den Boden, der inzwischen wieder glänzte. Ihr kleines Bett war mit einer geblümten Bettwäsche überzogen und das weiße Bettgestell hatte kleine Schnörkel an jeder Ecke. Mehrere Kuscheltiere machten es sich dort gemütlich. Der rote Teppich nahm mehr als die Hälfte des Zimmers ein und verursachte zu den Wänden eine zusätzliche Ausstrahlung der Wärme. Ein großer Kleiderschrank stand auf der gegenüberliegenden Seite vom Bett, momentan noch leer. Auch ein Regal hatte er gekauft was gut gefüllt mir Büchern und Spielsachen war. Eine Pflanze in der Ecke gab den Raum noch die zusätzliche Frische. Freudig klatschte er in die Hände und ging zum nahegelegenen Waschbecken und wusch sich Staub und Farbe von seinen Händen. Der Schaum der Seife türmte sich über dem Abfluss auf. Die Klingel fing an zu schellen und Frank ging zur Tür.

„Einen Moment noch, ich bin gleich da!", rief er einmal quer durch das Haus. Mit einer flinken Bewegung drückte er die Klinke herunter und blickte in ein ängstliches Gesicht und in das der Sacharbeiterin, die ihn über beide Ohren anlächelte. Sie war wahrscheinlich froh ein Kind wieder zu vermitteln oder auch 'loszuwerden'.

„Ahh, Guten Tag Mr. Stetson. Dürfen wir reinkommen?", sie schob Amelie langsam über die Türschwelle.

„Guten Tag Miss. Marino. Natürlich, kommen Sie.", er machte eine bittende Geste, „ und du bist bestimmt die kleine Amelie oder?", Frank hockte sich zu ihr runter.

Amelie stand einfach nur da, so klein und zerbrechlich und umklammerte einen Rucksack. Der Rucksack war schon etwas kaputt, aber Frank sah sofort das es der von Tina war.

„Mhm..", murmelte sie und schaute ihn mit großen Augen an, „Bist du mein Daddy?"

Frank lächelte sie an und griff nach der kleinen Hand, „ Nein ich bin nicht dein Daddy, Amelie, aber ich bin dein Onkel und habe deine Mama sehr geliebt.", um diesen Satz besonders zu unterstreichen legte er eine Hand auf seine Brust. Amelie nickte und zwinkerte mit ihren braunen Augen eine Träne weg. Sie senkte ihren Kopf und ließ die vielen kleinen braunen Locken in ihr Gesicht fallen. Stumm folge sie uns in das Esszimmer.

Kristie holte einige Papiere aus ihrer Aktentasche, die Frank mit einer geschwungenen Bewegung unterzeichnete. Jetzt war es offiziell. Amelie gehörte zu ihm. Für immer.

„ So dann hätten wir das auch geschafft. Ich würde mich jetzt gerne noch einmal in der Wohnung umsehen. Würde es ihnen was ausmachen, wenn sie mir alle Räume zeigen?", sie blickte ihn erwartungsvoll an. Wenn er nein sagen würde, würde sie misstrauisch werden, weshalb ihm so oder so nur ein 'ja' übrig blieb.

„So der letzte Raum hier wäre dann Amelies Zimmer.", voller Stolz öffnete er die Tür. In diesem Moment blickte er zu Amelie, die ihr Augen zu einem Staunen aufriss und ihren Mund leicht öffnete.

„Ist das mein Zimmer?", fragte die Kleine ihn.

„Ja das ist dein Zimmer. Willst du reingehen und dich ein bisschen umsehen?"

Amelie nickte eifrig und flitzte ins Zimmer zum Bücherregal wo sie gleich ein paar Sachen herausnahm. Die Sacharbeiterin lächelte ihn an. Sie schien froh zu sein, dass er sich auf Anhieb mit Amelie verstand. Das es jedoch nur Show war merkte sie nicht.

„So und das wars es auch mit der Rundführung.", sagte er entschlossen. Er hatte bewusst den Keller ausgelassen und hoffte, dass sie es nicht bemerkt hatte. Ansonsten konnte es etwas unschön werden.

„Sehr schön. Mir gefällt es hier und ich würde Ihnen nur noch die Sachen von Amelie aus dem Auto bringen und würde in einer Woche noch einmal vorbeischauen." Er nickte zustimmend und brachte sie wieder zur draußen. Mitten auf dem Weg blieb sie jedoch stehen und deutete auf eine verschlossene Tür, die Kellertür. Seine Augen weiteten sich und sein Gehirn raste. Er brauchte eine Ausrede.

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Wird er es schaffen sie abzuhalten? Raatet :D und was passiert wenn nicht, schließlich ist Amelie im Haus...

Danke das ihr oft so fleißig kommentiert und auch voted. Das bedeutet mir echt viel. Danke :) <3

Der FratzensammlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt