Kapitel 23

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Ein angenehmer Kaffeeduft verbreitete sich in dem Haus. Frank schaute auf die einzelnen Kaffeetropfen, die nach und nach seine Tasse füllten. Er hatte dieses mal eine besonders gute Nacht gehabt, was wohl der Kleinen liegen musste. Sie hatte sich ja gut geschlagen, nicht einmal gekotzt hatte sie. Sie war geboren dafür, geboren um ihm zu helfen. Seine kleine Sammlerin.

Frank schlich sich leise zu Amelies Bett, wo sie sich in die Decke eingerollt hatte. Ihre braunen Locken lagen ihr im Gesicht, die bei jedem Atemstoß etwas wackelten. Ihre kleinen Kulleraugen waren verschlossen und ihr rosiger Mund leicht geöffnet. So wie es aussah schlief sie gut, doch Frank musste es leider gleich beenden. Er brauchte sie ja.

Er küsste vorsichtig ihre Stirn. Die Haut war so weich und warm. Frank streichelte ihr über das weiche Haar.

„Amelie, Schatz, du musst aufwachen.", flüsterte er in ihr kleines Ohr. Sanft ruckelte er sie an.

Langsam fing sie an ihre Augen zu öffnen, blinzelte ihn an, doch dann waren ihre Augen weit aufgerissen und sie kroch an sie Wand. Frank hätte diese Reaktion nicht erwartet. Nicht von ihr. Sie war doch wie er, warum erschreckte sie sich dann? Sah er so schlimm aus?

„Hey, kleines, ich bin es doch nur. Onkel Frank. Ich tue dir nichts. Versprochen."

Amelie schaute ihn verwirrt mit ganz großen Augen an. Sie zögerte, drückte sich jedoch immer noch an die Wand.

„Ich habe Angst..", flüsterte sie, „..vor dir."

„Aber, nein das musst du doch nicht haben. Wir beide sind jetzt ein Team und werden deshalb auch zusammenhalten. Komm, ich habe Frühstück gemacht.", Frank hielt ihr eine Hand hin. Unter seinen Fingernägeln klebte noch etwas getrocknetes Blut.

„Ich weiß nicht.."

Frank atmete laut aus. War es denn wirklich so schwer eine Siebenjährige zu überzeugen? Wie es schien schon. Also musste er es auf einem anderen Wege versuchen.

„Amelie komm einfach oder willst du, dass ich deine Mama hoch hohle?", sein lächeln verschwand.

„NEIN!", quietschte sie auf. Wie es aussah wollte sie ihre Mama nicht mehr sehen. Besser so für sie. Amelie robbte auf ihn zu. Ihr Blick war betroffen nach unten gerichtet. Als Frank Anstalten machte sie hochzuheben, schlug sie seine Arme weg und lief in die Küche. Er schaute ihr verdattert hinterher und lief Kopfschüttelnd nach. Da entwickelte sich anscheinend ein kleiner Rebell. Doch Frank würde schon wissen wie er das stoppen könne. Aber nicht heute.

Das Auto fuhr brummend über die Straße. Keiner redete. Amelie hatte sich ganz nah an die Tür gesetzt und blickte aus dem Fenster. Frank schaltete einen Gang höher und trat aufs Gas. 90 km/h fuhr er, eigentlich zu schnell, aber wen interessierte das schon. Die Gegend war ja sowieso wie ausgestorben.

Ihr zartes Stimmchen ertönte „Wohin fahren wir eigentlich?"

„In die Stadt.", antwortete er knapp. Amelie würde noch früh genug erfahren was sie dort zu tun hatte.

„Aha. Was machen wir da?", bohrte sie weiter.

„Mehr Material holen." Diese Fragerei sollte aufhören. Sie wurde von Tag zu Tag vorlauter. Manche Dinge sollte man auch erst später wissen.

„Was für Material?", dieses mal grinste sie. Sie schien bemerkt zu haben, dass es ihn nervte.

„Wirst du noch erfahren."

„Wann?"

Frank bremste, das Auto hielt an. Wütend drehte er sich zu Amelie, die immer noch ein leichtes Grinsen auf den Lippen hatte.

„Sei ruhig! Oder du erlebst dein blaues Wunder.", knurrte er. Amelie machte sich wieder klein. Stumm fuhren die beiden weiter. Die Häuser der Stadt kamen immer näher.

Frank stellte sein Auto in der Nähe eines kleinen Hauses ab in einer Wohnsiedlung. Dort wohnte eine Frau vom Jugendamt. Die Frau die ihn damals von Tina getrennt hatte, sie war an allem Schuld. Sie war daran Schuld, dass er Tina nicht mehr gesehen hat, dass er sie am Ende getötet hatte. Die Daten hatte Frank sich aus dem Internet besorgt. Was dort drin nicht alles zu finden war. Er stieg aus und holte Amelie noch aus dem Wagen, die sich verwundert umschaute.

„Was machen wir hier?", sie blickte ihn an.

„Material holen für meine Kunstwerke und du meine Süße kannst mir dabei helfen.", er hockte sich zu ihr herunter und packte sie an beiden Armen.

„Ich will, dass du gleich bei diesem Haus", er zeigte auf die Nummer 34, „klingelst und der Frau weinend erzählst, dass dein armer Daddy einfach umgefallen ist und nicht mehr aufsteht. Dann bringst du sie einfach hierher. Das wars. Schaffst du das?", gespannt wartete er ihre Antwort ab.

„Nein, schaffe ich nicht. Ich kann nicht einfach weinen und gar nicht um dich.", Amelie stellte auf stur.

„Na wenn das so ist, kann ich bestimmt etwas nachhelfen.", sagte er und trat ihr fest auf den Fuß, was ihr einen hohen Schrei entlockte. Ihre Augen wurden wässrig und Frank klatschte in die Hände.

„So siehst du, du weinst. War doch gar nicht so schwer, oder? Und jetzt geh hin und falls du denkst, du könntest sie um Hilfe bitten sage ich dir es bring nichts. Ich habe schließlich auch deine Mutter bekommen.", er kicherte leise und gab ihr einen Schubs. Da lief sie nun, weinend, zu einer Sacharbeiterin.

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Also leute, ja das kapitel ist kacke...mir ist nichts eingefallen sryyy :/

Aber 3000 reads *-* ich muss mich mehr anstrengen ._____.

<33

Der FratzensammlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt