Kapitel 41 | Freudentränen

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Frank hatte, als er Cujo getötet hatte, einen grauen Blecheimer unter den Hals positioniert, damit sich darin das herunter tropfende Blut sammeln konnte. Der Eimer hatte sich im laufe der Zeit bis oben zum Rand mit der warmen, nach Eisen riechenden Flüssigkeit gefüllt. Was nicht mehr reingepasst hatte schwamm nun über den Boden und sammelte sich an dem verstopften Abfluss. Frank trat ein eine blutige Pfütze und bespritzte dadurch seine Hose. Seine Finger schlängelten sich um den Henkel und hoben den Eimer sanft an und Frank ging zurück zu Amelie. 

Seine kleine Fratzensammlerin würde ihn jetzt für immer anlächeln und wenn sie weint sind es  nur Freudenstränden die ihr die Wange herunterlaufen.  Sie wird immer glücklich Aussehen, wegen ihm. Er hat ihr dieses ewige Glücklichsein verschafft und seine Ohren warten schon gierig auf ihre Worte, wenn sie sich selber sieht. Im Spiegel. Doch dazu musste sie erst mal wieder erwachen aus ihrem tiefen Schlaf. 

Mit einem Lächeln übergoss Frank Amelie mit dem warmen Blut, was ihre Haare rötlich schimmern ließ in dem kaltem Licht. Das Blut sog in ihre Kleidung ein und überzog ihre weißliche Haut mit dem roten Schimmer. Amelies Finger zuckten zusammen und sie öffnete ihre Augen und atmete tief ein, worauf sie schmerzerfüllt ihr Gesicht verzog. Sie schien sich zu erinnern. Frank folgte ihrem Blick der zu dem Eimer wanderte, kurz inne hielt und dann an ihr herunter glitt. Mit einem ohrenbetäubenden Kreischen beendete Amelie diese angenehme Stille. Vielleicht hätte er sie doch noch etwas länger schlafen lassen sollen? Er hätte zumindest mehr Ruhe gehabt, aber ihre Reaktion zu sehen ist auch reizend. Frank rieb sich die Hände und hob Amelies Kopf an, der noch weiterhin das fassungslose Schreien entkommen ließ. Er legte einen Finger auf ihre Lippen, was sie letztendlich verstummen ließ.

"Schatz, es ist alles gut. Es war nur das Blut von Cujo, also kein Grund zum schreien. Du weißt ja, du sollst keine Gefühle aufbauen. Denke immer daran. Die andere Sache ist die, ob du dein Lächeln sehen willst?", Frank suchte in ihrem Ausdruck schon nach der Antwort, aber nur ihr leerer Blick war zu erkennen.

"Was frage ich dich überhaupt. Natürlich willst du dein Gesicht sehen. Warte einen Moment.", Frank küsste ihre Stirn und verschwand in der Werkzeugkammer. Hinten in einer Kiste kramte er nach einem Spiegel, den er auch schließlich fand. Er pustete einmal darüber und wischte ihn sauber, damit Amelie sich auch gut sehen konnte. 

"Da bin ich wieder Kleines.", lachte Frank euphorisch.

"Warum Cujos Blut und nicht meins?", flüsterte sie. Ihr Blick war immer noch so leer und starr auf die Wand gerichtet. 

"Das ist doch unwichtig. Viel wichtiger ist doch dein Lächeln, Kleines.",  sein Lachen war weniger euphorisch. Amelie war total neben der Spur. Langsam drehte sich ihr Kopf zu ihm. Die kalten Augen schienen ihn zu durchstechen. 

"Wenn Cujo nicht wichtig ist, dann bin ich es auch nicht. Lass mich doch einfach sterben.", flehte sie ihn an.

"Nein, nein. Du gehst das Ganze völlig falsch an. Cujo ist nur ein Tier und du bist die Fratzensammlerin. Du musst mein Nachfolger werden Amelie. Du musst. Ich kann dich noch nicht sterben lassen.", Frank versuchte sie umzustimmen, doch es fielen ihm keine Argumente mehr ein. 

"Ich will aber nicht.", ihre Stimme war monoton, leise und zerbrechlich. Sie wirkte wie eine Aufziehpuppe die immer das gleiche sagte. 

"Amelie, das hast du nicht zu bestimmen. Das weißt du doch oder?", Frank stupste ihre Nase, doch es gab keine Reaktion. 

"Amelie?", fragte er verunsichert. 

Ihr starrer Blick wendete sich von ihm ab und suchte wieder die graue Wand. Plötzlich fing sie an zu schreien und riss an den Fesseln, die ihre Gliedmaßen fixierten. Sie warf ihren Kopf in den Nacken und schrie. 

"Hör auf!", brüllte Frank dazwischen, aber die Schreie setzten nicht für einen Moment aus. Er ging zu ihr herüber und drückte seine Hand gegen ihren geöffneten Mund, sodass die Schreie gedämpft wurden. 

"Sei endlich Still!", fauchte er sie an. 

Allmählich wurde sie wieder still und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Kurz darauf begann sie zu weinen und Frank zu lachen. 

"Freudentränen, Amelie das sind Freudentränen.", wie ein kleines Kind hockte sich Frank vor ihr  hin und grinste. Er griff zum Spiegel und hielt ihn ihr vor die Nase. Einen kleinen Moment stockte sie und jegliche Emotionen fielen ihr aus dem Gesicht. Was blieb war der blanke Hass auf Frank.

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So doch noch geschafft :) 

ich muss eine traurige Ankündigung machen... Das Buch wird bald ein Ende haben, da mir nicht mehr viel einfällt was kommen soll. Doch bis dahin sind es glaube noch ca. 15-20 kapitel oder sogar weniger. Ich bin aber am überlegen eine Fortsetzung zu schreiben. 

Fragee : soll ich das Buch für die Watty Awards anmelden? Ich werde es dann nochmal überarbeiten müssen.. :D

Liebe Grüße :) ♥♥

Der FratzensammlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt