Kapitel 30

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Information: Ein extra langes Kappi da es ein Kappi ist mit einer Null hinten dran & ich heute viel Zeit hatte :) Habt spaß beim Lesen :))

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Amelie war jetzt noch schlechter als vorhin. Die Schreie waren so laut, dass sie ihr durch Mark und Bein gingen. Leise ging sie die Stufen herunter. Die Stufen in die Hölle vielleicht? Amelie hatte Angst vor dem was sie gleich erblicken würde und sie wusste, dass es nicht schön war. Überhaupt nicht schön, so wie die Schreie in ihren Kopf eindrangen und Kopfschmerzen verursachten.

Was wenn das was sie geräumt hatte Wirklichkeit war? Dann wäre der Polizist ohne Haut, nur die Sehnen, Adern, Muskeln und Nervenbahnen würden sein Gesicht zieren.

Die Übelkeit kroch wieder in ihr hoch, immer weiter kroch sie ihren kleinen, dünnen Hals hinauf. Amelie würgte. Tränen rannen ihr über das kleine Gesicht. Wieder sah sie ihre Mutter ohne Haut vor sich und das hohe, schadenfrohe Kichern hallte in ihrem Kopf.

Ein lauter Schrei ertönte, worauf Amelie zusammenfuhr. Mit wackeligen Schritten lief sie weiter hinab.

Der Gang war dunkel, aber Amelie wusste wo die Tür war, die EINE Tür. In einer gekrümmten, eingeschüchterten Haltung öffnete sie die Tür einen Spalt. Sie sah ihn und den Polizisten, hörte sein beängstigendes Kichern und knallte die Tür zu. Amelie machte auf der Stelle kehrt und lief etwas überstürzt gegen eine raue Wand. Sie prallte ab und landete hart auf dem Boden.

Sie rollte sich zusammen und hielt ihren Kopf, der tierisch schmerzte. Ein leises Wimmern drang aus ihr heraus. Das was sie gesehen hatte, konnte sie nicht lange ertragen. Der Polizist, der Kleinere, saß da auf dem Stuhl. Schreiend. Brüllend. Sein Mund war zerfetzt. Das ganze Gesicht wurde wie bei ihrer Mutter im Traum von Adern und Sehen durchzogen. Die Hautlappen hatte Frank ihm auf den Kopf getackert und in dünne Streifen geschnitten. Viele Streifen.

Sein Blick war so schmerzerfüllt und doch so leer gewesen. Er hatte Amelie direkt angestarrt, er hatte sie durchbohrt.

Starke raue Hände schoben sich unter Amelie und hoben sie hoch. Jemand schaukelte sie, langsam hin und her. Amelie spürte wie Frank sie in das Zimmer der Schreie brachte, so sehr spürte sie schon die eiskalte Atmosphäre vom Tod. So wollte sie dieses Zimmer jetzt nennen. Das wäre die richtige Bezeichnung.

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Frank setzte sie auf einem Stuhl ab und schnallte sie fest. Zwar nicht ganz so fest wie bei seinem Material, aber fest genug, um nicht wegzukommen. Frank griff zu einem Seil was von der Decke hing und zog Amelie in die Luft. Sie quiekte ängstlich. Sie hatte es sich so ausgesucht. Sie hatte ihm ja etwas vorgespielt, denn wer würde sich von einen auf den anderen Tag verändern und dazu noch ein Kind. Er hatte genau gesehen wie Amelie einen kleine Schritt zurück gemacht und nicht mehr hingeschaut hatte als das heiße Wasser in dem Körper brodelte. Das hätte er nicht getan, er würde es genießen wie einen schönen Film. Und dann hatte sie noch dieses 'Tut mir leid' in sein mickriges Ohr geflüstert. Das hätte sie sich auch sparen können, der Typ hätte sie so oder so gehasst, aber diese kleine Göre scheint es immer noch nicht zu kapieren. Frank verarscht man nicht, nicht ihn!

Langsam ließ er denn Stuhl hinab, hinein ein einen großen Glaszylinder. Am Boden das Zylinders waren vier kleine Öffnungen wo Schläuche ihren Weg hinein fanden. Da würde das Wasser hineinließen. Ganz langsam.

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Amelie spürte wie sie schwebte und wie der Stuhl gegen etwas festes stieß. Sie gab sich einen Ruck und öffnete ihre kleinen Augen. Vor ihr war Glas. Sie drehte ihren Kopf und stellte fest, dass auch um sie herum Glas war, überall. Amelie musste schlucken. Wollte Frank sie töten? Wollte er ihr kurzes Leben beenden? Sie war doch noch ein Kind.

Der FratzensammlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt